Fußball-Kreisliga A3

Das sagt Hermaringens Matchwinner Achim Mayer zum Sieg gegen Tabellenführer TSG Schnaitheim

Ein Knaller im ersten Spiel des neuen Jahres! Mit 4:3 bezwang der SC Hermaringen die TSG Schnaitheim, ihres Zeichens Spitzenreiter der Kreisliga A3. Das entscheidende Tor gelang mit Achim Mayer dem ältesten Spieler der Gastgeber. Was der 37-Jährige zu seiner Leistung sagt und was der Treffer mit dem legendären Gerd Müller zu tun hat:

Sein Alter? Sieht man ihm nicht an. „Das höre ich öfter“, sagt Achim Mayer – und lächelt. Nur wenige Minuten zuvor ist der 37-Jährige zum Matchwinner für den SC Hermaringen bei dessen 4:3-Heimsieg gegen Tabellenführer TSG Schnaitheim geworden. Einem Jubellauf nach seinem spielentscheidenden Tor folgten nach Abpfiff viele anerkennende Klopfer auf die Schulter, Handschläge – und ab und an ein bewunderndes „Was für eine Bude.“

Das Alter spielt keine Rolle, sagt man. Und doch entfuhr es dem ein oder anderen Zuschauer: „Der ist einer der ältesten in der Mannschaft.“ Der SC Hermaringen befindet sich nämlich in einem personellen Umbruch, viele junge Spieler sind neu dazugekommen. Geführt werden diese von „alten Hasen“ wie Kapitän Sven Killgus oder eben Achim Mayer – mit seinen 37 sogar der älteste Akteur in der Mannschaft (ein paar Monate älter als Killgus).

Ich habe eigentlich schon letzten Sommer aufgehört.

Achim Mayer, Spieler SC Hermaringen

Es ist ein Alter, in dem das Wort „Karriereende“ des Öfteren durch die Köpfe der betroffenen Spieler geistert. „Ich habe eigentlich schon letzten Sommer aufgehört“, sagt auch Mayer, um jedoch nachzuschieben: „Aber ich habe auch relativ schnell gemerkt, dass ich eigentlich gar nicht aufhören will und dass es einfach richtig Bock macht.“ Er selbst nennt es Altersteilzeit, sagt er mit einem Lächeln. „Wobei es irgendwie doch mehr Vollzeit als Teilzeit ist.“

Aufstiegs-Kapitän: Achim Mayer im Juni 2019. Foto: HZ/Archiv/Sandra Gallbronner

Man merkt also, mit wie viel Spaß Achim Mayer, in dessen Ausweis auch der Zweitname Patrick (ohne Bindestrich) geführt wird, noch beim Kicken ist. Und wenn ihm dann auch noch solche Tore gelingen: Beim Stand von 3:3 traf Mayer nach einem Eckball in der 89. Minute. Ein kurioser Treffer in bester Gerd-Müller-Manier. Der „Bomber der Nation“ traf in seiner Karriere dank außergewöhnlichen Körperbeherrschung aus allen Lagen. „Ich weiß selbst nicht mehr so genau, wie ich das Tor gemacht habe. Irgendwie habe ich im Rückwärtsfallen tatsächlich den Ball getroffen. Erstaunlicherweise“, sagt Mayer über seinen Treffer. „Normalerweise geht so einer nicht rein. Oder aber ich treffe den Ball erst gar nicht.“

Normalerweise geht so einer nicht rein. Oder aber ich treffe den Ball erst gar nicht.

Achim Mayer, Spieler SC Hermaringen

Im Hinspiel traf Achim Mayer auch schon gegen Schnaitheim

Zudem sagt Achim Mayer betont zurückhaltend: „Es passiert nicht so oft, dass ich ein Tor schieße. Und heute war es auch noch der Siegtreffer.“ Wobei, gegen die TSG Schnaitheim trifft der Defensivspieler dann doch gerne. Bereits in der Hinrunde brachte Mayer den SC Hermaringen in Schnaitheim mit 1:0 in Führung – ebenfalls nach einer Ecke, am Ende trennten sich die Teams mit 1:1.

Ich habe schon noch vor, ein bisschen weiterzumachen.

Achim Mayer, Spieler SC Hermaringen.

Ganz das Schlitzohr hat Mayer den Spielball von der Partie in Hermaringen bei sich behalten – als Zeichen für eine besondere Leistung. Und vielleicht kommt das ein oder andere Tor noch dazu. „Ich habe schon noch vor, ein bisschen weiterzumachen“, sagt der Hermaringer, um dann doch eine Anspielung auf sein Alter zu machen: „Solange es die Knochen hergeben.“

Doppelpack von Hermaringens Serhiy Melinyshyn

Die ersten beiden Tore des Spiels gegen die TSG Schnaitheim erzielte Serhiy Melinyshyn für den SC Hermaringen (12. und 24. Minute). Der Stürmer hat nun schon zwölf Treffer auf dem Konto. Die Gäste drehten aber durch Treffer von Michel Wegele (36.) und Simon Wegmann (45. und 70.) die Partie. Nur drei Minuten später glich Hermaringens Patrick Reiber durch einen verwandelten Foulelfmeter zum 3:3 aus.

In der Saison 2018/19 schaffte der SC Hermaringen über die Relegation den Aufstieg in die Bezirksliga. In Burgberg führte Achim Mayer sein Team als Kapitän im Juni 2019 zum entscheidenden Sieg gegen den SV Wört.

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