Der FV Sontheim geht zum Saisonauftakt als Derbysieger vom Platz
Bundesligastart und Bezirksligastart am selben Wochenende. In der Nation schlägt das Fußballherz seit Freitagabend wieder höher. Seit Wochen bereiten sich die fünf verbliebenen Bezirksligavereine im Landkreis Heidenheim auf eine neue und hoffentlich erfolgreiche Saison vor. Endlich wieder Grillwurstduft auf den Fußballplätzen, leidenschaftliche Spiele und Spannung pur. Und gleich zu Beginn ein Derby, welches im Vorfeld eigentlich ein Offensivspektakel garantiert. Wenn da nicht diese unmenschliche Hitze wäre. Sontheim als Mitfavorit auf den Aufstieg und Heldenfingen/Heuchlingen, die den ambitionierten Teams in der Runde im besten Fall ein Bein stellen wollen. Nicht wenige sehen die Mannschaft von Trainer Daniel Mack in der Lauerstellung, wenn es um die vorderen drei Plätze geht.
Leider muss man sagen, dass der Rundenstart ungünstiger nicht liegen könnte. Ein Start mitten in der Urlaubszeit, da beklagen die Trainer zu Recht, dass viele Leistungsträger in den ersten Spielen nicht zur Verfügung stehen. Von Wettbewerbsverzerrung zu sprechen wäre aber vermessen, denn dieses Problem haben alle Mannschaften in der Liga.
Erste Halbzeit zum Vergessen
Personell musste FV-Trainer Knäulein weiter auf etliche etablierte Kräfte verzichten. SG-Coach Mack hingegen konnte dank einiger Urlaubsrückkehrer fast wieder aus den Vollen schöpfen. Trotz der hohen Temperaturen waren auf Hülenbergs Höhen in Sontheim knapp 150 Zuschauerinnen und Zuschauer gekommen. Die erste Hälfte, sicher auch der Hitze geschuldet, kann man getrost vergessen. Lediglich zwei Halbchancen auf beiden Seiten ließen den Puls der Zuschauer etwas in die Höhe schnellen.
In der zweiten Halbzeit hatte es zumindest den Anschein, dass Kräfte zuvor gespart wurden. Das Spiel wurde rasanter und die Torraumszenen häuften sich jetzt. Erwähnenswert sicher der Knaller von SG-Stürmer Baris Acikgöz an den Innenpfosten in der 52. Minute und der tolle Schuss vom Besten auf Sontheimer Seite Tim Urban in der 58. Minute, doch SG Keeper Matthias Nannt hielt sensationell. Das Spiel wurde etwas härter und SG-Stürmer Nico Häring sowie Sontheims Elias Oberling mussten nach ihren zweiten Fouls jeweils mit Gelb/Rot vom Platz. In der 76. Minute wurde dann Markus Heisele toll von Tim Urban (allerdings stark abseitsverdächtig) in Szene gesetzt. Der 35-jährige Routinier tanzte einen SG Abwehrspieler aus und schob gekonnt lang rechts unten unhaltbar für SG-Keeper Nannt zum 1:0 ein. Zwar hatten die Gäste noch Möglichkeiten zum Ausgleich, aber Sontheim verteidigte gekonnt den Vorsprung und gewann schließlich unter großem Jubel.
Das sagen Trainer und Neuzugänge
SG-Trainer Daniel Mack war nach dem Spiel entsprechend bedient. Das nötige Glück, der letzte Pass und die Konzentration in manchen Situationen waren seien mit ausschlaggebend für die Niederlage gewesen, so der 42-Jährige. "Für mich aber auch klar, dass der Schiedsrichter mit das Spiel entscheidet. Wenn man nicht sieht, dass der Sontheimer Torschütze drei Meter im Abseits steht, dann weiß ich auch nicht mehr." FV-Trainer Sebastian Knäulein war nach dem Spiel natürlich voll des Lobes für seine Mannschaft, die ein ungemein lauf- und kampfintensives Spiel abgeliefert habe. "Die geschlossene Mannschaftsleistung war heute der Schlüssel zum Sieg."
Für FV-Neuzugang Edis Yoldas war sein Debüt zwar verletzungsbedingt nach 75 Minuten vorbei, aber dennoch schwärmte der 31-Jährige von seinem Team. "Bei der Hitze sieht solch ein Spiel immer zäh aus, aber was die Jungs da runter gelaufen sind, war schon wahnsinnig." Jakob Munz heißt der neue Stürmer bei der SG. Sein Debüt dauerte zwar nur zehn Minuten, aber auch er sei im neuen Team super aufgenommen worden. "Es hat sich gut angefühlt zu spielen, aber bei einer Niederlage ist es natürlich nicht so schön", so der 20-jährige Angreifer, der aus Bissingen zur SG gestoßen ist.
Die Namen zum Spiel
FV Sontheim: Reinelt im Tor; Hörger, Kastler, Leoff, Heisele, Oberling, Schnürch, Sparr, Ertle, Urban, Yoldas.
SG Heldenfingen/Heuchlingen: Nannt im Tor; Grüner, Acikgöz, Hering, Arslanovic, Baur, Schmid, Preßmar, Wirth, Neumann.