Diese eine Liebe wird nie zu Ende geh’n. – Diese Zeile aus dem Lied „Westerland“ der Band „Die Ärzte“ kann man wohl auch auf die Verbindung von Daniel Mack zum FV Sontheim umlegen. Zehneinhalb Jahre trug er das Sontheimer Trikot, war ein sehr erfolgreicher Stürmer und auch Kapitän. „Es ist immer noch Liebe“, sagt Mack vor dem Wiedersehen mit dem FV Sontheim.
Seit vielen Jahren ist der Herbrechtinger Trainer der SG Heldenfingen/Heuchlingen, einem Sontheimer Ligakonkurrenten. Im Gmünder Raum wird er noch heute für einen Sontheimer gehalten, erzählt der 43-Jährige. Der Nachname Mack und Sontheim. Das passt. Dabei gehört Daniel Mack aber nicht zur Ur-Sontheimer Familie der Macks um den ehemaligen Spielführer Jonathan Mack.
Aber Daniel Mack war Teil der goldenen Generation, die in der Saison 2008/09 erstmals in der Geschichte des FV Sontheim in die Landesliga aufgestiegen war – und ganz nebenbei auch den Bezirkspokal gewann. „Das war eine Riesentruppe“, schwelgt Mack gerne in Erinnerungen. „Wir waren fußballerisch vielleicht nicht die beste Mannschaft. Aber dafür charakterlich super und wir hatten mit Katsche (Peter Korn) einen Top-Abteilungsleiter.“
Die Fußballsachen aus seiner Sontheimer Zeit bewahrt er fein säuberlich im Büro auf. „Der Sontheimer Schal hängt genauso an der Wand wie der Bayern-Schal und der Meisterschal der SG Heldenfingen/Heuchlingen“, erzählt er. Das Buch zur legendären Saison 2008/09 hat er auch noch: „Ein Verein schreibt Geschichte“.
Die zehneinhalb Jahre werde er niemals vergessen, sagt Mack. Noch immer, wenn er mit der SG Heldenfingen/Heuchlingen in Sontheim antritt, werde es ihm warm ums Herz, wie er sagt. Wobei Daniel Mack auch weiß, dass er heute nicht bei allen in Sontheim gerne gesehen ist. „So zehn Prozent“, schätzt der SG-Coach, „sind gegen einen. Aber das ist okay.“ Womöglich hängt das auch mit seinen Wechseln zusammen. Zweimal ging Mack zum SV Neresheim, beim ersten Mal kehrte er bereits nach sechs Wochen zurück zum FV Sontheim. Beim zweiten Mal blieb er eineinhalb Jahre in Neresheim.
Ende Mai 2014 gab’s einen weiteren großen Erfolg mit dem FV Sontheim: In Mergelstetten gewann der FVS (mit Trainer Vladimir Manislavic) gegen den SV Ebnat den Bezirkspokal. Die Tore beim 2:0-Erfolg erzielten Markus Gassner, Macks damaliger kongenialer Sturmpartner – und Mack selbst.
Ein Leistungsträger der damaligen Mannschaft war auch Sebastian Knäulein, der heute den FV Sontheim trainiert. Drei Jahre spielten Mack und Knäulein zusammen, inzwischen stehen sie sich als Trainer mit ihren Teams in der Bezirksliga gegenüber.
Zusammen haben die beiden einst die Trainer-B-Lizenz gemacht, erinnert sich Knäulein. „Wir haben uns in der Sportschule Ruit ein Zimmer geteilt“, so der 43-Jährige. Hat Mack geschnarcht? „Ich habe zumindest nichts mitbekommen. Ich habe aber einen sehr guten Schlaf“, scherzt Knäulein. „Es hat schon geholfen, dass wir die Lizenz zusammen gemacht haben, da die meisten Trainer aus dem Stuttgarter Raum kommen.“
Knäulein erinnert sich auch gerne an Mack als Spieler. „Über viele Jahre hat er brutal viele Tore geschossen. Ein Vollblutstürmer, der mit Gassi (Markus Gassner) die perfekte Kombination gebildet hat.“ In den letzten Jahren sei der Kontakt allerdings weniger geworden.
Sebastian Knäulein denkt, dass der Trainerjob beim FV Sontheim durch Trainer wie Erdal Kalin oder Vladimir Manislavic für ihn und Daniel Mack interessant geworden ist. „Es ist dann spannend, es selbst mal zu probieren. Vielleicht haben wir beide deswegen diesen Weg eingeschlagen.“ Auch interessant: Beim FV Sontheim gehen weitere Vereinsmitglieder diesen Weg: Florian Löffler ist Knäuleins Co-Trainer, Ruben Ertle engagiert sich bei der A-Jugend, Jorgo Kentiridis bei den B-Junioren.
Trainerduell Sebastian Knäulein gegen Daniel Mack
Im Hinblick auf das Duell am Sonntag, 3. November, zeigt sich Daniel Mack gewohnt zurückhaltend: „Auf die Tabelle schaue ich nicht, sondern auf die Punkte. Und ich sage: Uns fehlen noch Punkte zum Klassenerhalt.“ Tiefstapelei? Der SG-Trainer verweist auf den Fehlstart in die Saison, in den ersten vier Spielen sammelte Heldenfingen/Heuchlingen gerade einmal einen Punkt. Mittlerweile ist sie aber die Mannschaft der Stunde, nach zuletzt sieben Siegen in Folge.
Deswegen sagt Daniel Mack: „Die Jungs haben sich so ein Spiel verdient. Trotzdem müssen wir auf dem Teppich bleiben. Wir hatten schließlich genug Nackenschläge.“ Auch möchte er nicht von einem „Verfolgerduell“ sprechen. „Sontheim ist eine Klasse für sich. Dort geht es vielleicht um den Aufstieg, wir befinden uns mitten im Umbruch. In Sontheim werden wir über uns hinauswachsen müssen, um etwas zu holen. Aber es ist ein Highlightspiel. Wer hätte es vor ein paar Wochen gedacht, dass wir als Tabellenvierter in Sontheim antreten?“
Sontheim will das Spiel machen
Sebastian Knäulein lobt den kommenden Gegner: „Sie hatten keine leichte Zeit, haben sich aber toll gefangen“, sagt der Sontheimer Coach über die SG Heldenfingen/Heuchlingen. Die Sontheimer selbst feierten zuletzt zwei Siege in Folge, zuvor gab es allerdings zwei Unentschieden und eine Niederlage. „Alle unsere Spiele waren auf Augenhöhe“, sagt Knäulein, der auch für Sonntag keinen klaren Favoriten sieht. „Es wird sicherlich umkämpft. Wir werden versuchen, das Spiel zu machen, müssen aber auf Konter aufpassen.“
Es muss sich also zeigen, wer im Duell der beiden ehemaligen Mitspieler die Nase vorn haben wird. Frei nach „Die Ärzte“: Dann werden sie sich wiedersehen.