Die HZ hat’s geahnt: TSG Schnaitheim siegt unter neuem Trainer Erdal Kalin
Neun Niederlagen in den ersten neun Ligaspielen. Kein Trainer, da Paul May bereits nach dem 7. Spieltag zurücktrat. Wie sollte es bei den Bezirksliga-Fußballern der TSG Schnaitheim weitergehen? Vorstandsmitglied Matthias Kolb hatte in der Heidenheimer Zeitung erklärt, dass der Verein auf der Suche nach einem Trainer sei, dies aber aufgrund der sportlichen Ausgangslage beim Tabellenletzten wohl schwierig werden würde. Welcher Trainer würde das Wagnis eingehen?
Auch bei der Heidenheimer Zeitung machte man sich Gedanken. Und so ging am Dienstag, 17. Oktober, der Anruf an Erdal Kalin. Schließlich hat der 51-Jährige schon einige Erfolge vorzuweisen – war bis dahin aber ohne Verein, nachdem der VfL Gerstetten zur neuen Saison keine Mannschaft stellen konnte. Kalin zeigte sich wegen des Anrufs überrascht, verneinte allerdings einen Kontakt zur TSG Schnaitheim. Einen Tag später, am Mittwoch, 18. Oktober, war es aber so weit: Die TSG kontaktierte Kalin. „Es ist eine schwierige Aufgabe, deswegen habe ich mich auch mit meiner Frau erst einmal ausgetauscht“, sagt der Heidenheimer.
Die Option: Kalin hätte sich am Sonntag, 22. Oktober, das Schnaitheimer Heimspiel gegen Schwabsberg anschauen können, um dann zu entscheiden, ob er die Aufgabe auf dem Moldenberg angehen möchte. „Ich hatte eh ein gutes Gefühl. Aber ich habe auch mit meinem Freund Werner Stutzmann gesprochen. Und der hat gesagt: Mach’ es, Junge!“, so Kalin am Sonntag, 22. Oktober, kurz nach dem 3:0-Heimerfolg der TSG Schnaitheim. Es war der erste Sieg in dieser Saison. Und es waren die ersten Punkte. Im zehnten Spiel.
Am Freitagabend, 20. Oktober, hatte Kalin bereits die Trainingseinheit geleitet. „In erster Linie mussten wir die Köpfe der Jungs freibekommen. Es war eine mentale Geschichte“, sagt der Coach. „Wir brauchten unbedingt ein Erfolgserlebnis. Und das hat super geklappt. Wir hätten auch 4:0 oder 5:0 gewinnen können. Ohne Übertreibung.“
Die Tore beim Schnaitheimer Premierensieg in dieser Saison erzielten Simon Wegmann (16. Minute), Matthias Kolb (77.) und Lars Schmidt (86.). „Ich hatte ja nicht viel Zeit, also habe ich mich auf meinen Co-Trainer Max Grimmeisen und Torwarttrainer Denis Baum verlassen“, sagt Kalin. „Es war eine sehr starke Leistung. Und man hat den Teamgeist in dieser Mannschaft gesehen. Wir haben in einem Spiel drei Tore erzielt. Und kein Tor zugelassen. Das war ein perfekter Tag für die TSG Schnaitheim.“