Fußball-Kreisliga A 3

Die Standardkönige schlagen zu: Die TSG Schnaitheim beendet Krise mit Sieg im Topspiel

Frust bei der SG Niederstotzingen/Rammingen, Erleichterung bei der TSG Schnaitheim. Mit einem 4:0-Erfolg im Spitzenspiel holen sich die Schnaitheimer die Tabellenspitze in der Kreisliga A 3 zurück. Was die Trainer der beiden Mannschaften zu der einseitigen Partie sagen:

Wer aufsteigen will, muss sich auch aus schwierigen Situationen befreien können. Den Fußballern der TSG Schnaitheim ist genau das gelungen: Nach einem Fehlstart ins neue Jahr mit zwei Niederlagen hat die TSG ein echtes Zeichen gesetzt. Mit einem überzeugenden 4:0-Heimerfolg im Spitzenspiel gegen die SG Niederstotzingen/Rammingen haben sich die Schnaitheimer die Tabellenspitze in der Kreisliga A3 zurückerobert. „Der Sieg war immens wichtig für uns. Nach den zwei unglücklichen Auswärtsniederlagen“, sagte TSG-Coach Erdal Kalin nach dem Schlusspfiff des Spitzenspiels.

Das Spitzenduo der Liga startete aber verhalten in die Partie. Die erste Offensivaktion der TSG hatte Matthias Kolb, dessen Schuss Gästekeeper Timon Bosch parierte. Die SG brauchte ihre Zeit, um gefährlich vor dem Schnaitheimer Schlussmann Heiko Karnisky aufzutauchen. Jonas Hiller setzte den besten Abschluss seines Teams in der 22. Minute aber neben das Tor.

Hackentor bricht den Bann in der ersten Spielhälfte

Deutlich besser machte es kurz darauf Luis May. Der Mittelfeldspieler verlängerte einen Abschlussversuch von Markus Braig technisch fein mit der Hacke und traf aus kurzer Distanz zur Führung. Dem Treffer ging ein Eckball voraus. Es sollte nicht die letzte erfolgreiche Standardsituation der Gastgeber bleiben. Bis zum Halbzeitpfiff wagte keine der beiden Mannschaften mehr einen nennenswerten Vorstoß, wodurch es mit der knappen 1:0-Führung in die Halbzeitpause ging.

Das änderte sich nach Wiederbeginn. Sofort übernahmen die Gastgeber das Kommando und erhöhten den Druck in der Offensive. Ein Warnschuss von Toptorjäger Matteo Gammaro flog zunächst am Tor vorbei (47.), doch in der 54. Minute folgte der nächste ruhende Ball für die TSG. Und der sorgte für den nächsten Jubel auf dem Kunstrasenplatz am Fischerweg. Die feine Freistoßflanke von Michael Wegele fand genau den Kopf von Verteidiger Hannes Hommel – 2:0 TSG. Und weil diese Kombination so gut funktionierte, lieferte das Duo zwei Minuten später quasi eine Kopie des Treffers. Dieses Mal hieß die Aktionsfolge: Eckball Wegele, Kopfball Hommel, Tor Schnaitheim.

TSG-Trainer Erdal Kalin freut sich über starke Standardsituationen

„Unsere Standards sind auch eine Waffe und es freut mich, dass das gegen einen so starken Gegner wieder funktioniert hat“, sagte Kalin, der sich auch noch über eine Premiere freuen konnte. In der 88. Minute setzte der eingewechselte Luca Elbert mit seinem ersten Tor in der Kreisliga A den Schlusspunkt in einer einseitigen zweiten Halbzeit.

„Der Sieg war hochverdient, Niederstotzingen hatte nicht wirklich viele Gelegenheiten“, sagte ein zufriedener Heiko Karnisky, der nach dem wichtigen Sieg einen demütigen Blick nach vorne richtete. Sein Team müsse sich auch die nächsten Siege hart erarbeiten, so der 35-Jährige. Eine Kampfansage an die Konkurrenz hatte er aber trotzdem parat: „Jetzt sind wir wieder an Position eins und die wollen wir nicht mehr hergeben.“

Die Abstände bleiben gering: TSG blickt auf gleich drei Verfolger

Obwohl SG-Trainer Stefan Wannenwetsch nach einem bitteren Nachmittag aus seiner Sicht jene Spitzenposition hergeben musste, zeigte er sich als fairer Verlierer. „Die Niederlage war verdient, das Ergebnis aber vielleicht ein bis zwei Tore zu hoch“, so der Ex-Profi, der eine ausgeglichene erste Spielhälfte gesehen hatte. „Es war ein offenes Spiel, aber dann bekommen wir eben drei Standardtore“, blickte er zurück, „Es ist viel zusammengekommen, aber das gehört zum Fußball dazu.“

Mehr als ein Ausrufezeichen ist der deutliche TSG-Sieg aber nicht. Die Schnaitheimer (40 Punkte) spüren weiterhin den Atem von Türkspor Heidenheim (38/ein Spiel weniger), der unterlegenen SG (38) und dem formstarken SC Hermaringen (38). „Das Ziel bleibt weiter der Aufstieg“, sagte Kalin, gab sich aber gleich wieder fokussiert: „Wir haben noch viele Spiele vor uns und die haben es alle in sich.“

Die Aufstellungen zum Spitzenspiel

TSG Schnaitheim: Karnisky – Grupp, Hommel, Nietsch (76. Kloss), Braig (82. G. Gammaro), Eschweiler (85. Lang), May, Ott, Wegele, K. M. Gammaro (72. Mikirtychyants), Kolb (82. Elbert).

SG Niederstotzingen/Rammingen: Bosch, Klein, Mack (46. Klaiber), Mann (73. Junginger), Merkle (60. J. Hammann), Eckert (60. Lohmann), Hiller, Kübler, Dreyer (60. Rothmaier), Rekittke, Holz.