Auf dem Kunstrasenplatz am Schnaitheimer Fischerweg lieferten sich die beiden Topteams vor gut 200 Zuschauern ein intensives und jederzeit faires Duell. Selahattin Acar brachte Türkspor Heidenheim in der 22. Minute nach vorn, aber nur drei Minuten später traf Markus Schoger zum Ausgleich. Die Gäste waren am Drücker und Maik Behr gelang in der 32. Minute das 1:2 – dabei blieb es bis zur Pause. In der 50. Minute traf erneut Acar zum 2:2, doch die letzte Antwort hatten die Steinheimer. Lukas Laible, der Bruder von Trainer Maximilian, erzielte nach 65 Minuten das 2:3 und dabei blieb es bis zum Schlusspfiff.
„Es hat Spaß gemacht – bis auf das Ergebnis“
„Es war ein Topspiel, das seinen Namen verdient und hat eigentlich richtig Spaß gemacht – bis auf das Ergebnis“, sagt Türkspor-Trainer Semih Köksal, der vielen vergebenen Chancen nachtrauert. Zudem hätte sein Team seiner Meinung nach dreimal einen Elfmeter bekommen müssen.
Dennoch blieb alles ruhig und sportlich, wie auch der anwesende Staffelleiter bestätigte: „Das lief alles hervorragend ab, da muss man dem gastgebenden Verein ein Lob aussprechen“, so Thomas Baamann. Für Köksal wäre unter dem Strich ein Unentschieden gerecht gewesen. „Spielerisch waren wir besser, aber Steinheim wusste, wie man gegen uns gewinnen kann“, so der Trainer, der weiter optimistisch ist, im Titelrennen aber nicht mit einem Zweikampf zwischen Türkspor und Steinheim rechnet.
„Schnaitheim ist auch im Kommen und der FC Härtsfeld ist stark. Ich denke, dass diese vier Mannschaften, vielleicht noch Königsbronn/Oberkochen, es unter sich ausmachen. Am Ende wird sich die Mannschaft mit dem breitesten Kader durchsetzen“, meint der Heidenheimer Coach. Bei seiner Truppe gibt es da derzeit nichts zu klagen, mit 24 Spielern und guter Trainingsbeteiligung erfüllt Türkspor die Voraussetzungen.
Steinheim zieht nach Punkten gleich
Sein Steinheimer Gegenüber hat eine etwas andere Einschätzung: „Wir hätten es nicht ganz so spannend machen müssen, aber ich denke, übers ganze Spiel war der Sieg verdient“, sagt Maximilian Laible mit Blick auf einige Großchancen in der Schlussphase. Zudem seien zwei Treffer seines Teams vom Schiedsrichter zu Unrecht wieder einkassiert worden. So blieb es spannend, aber letztlich setzte sich der Bezirksligaabsteiger zum vierten Mal in Folge durch und zog nach Punkten mit Türkspor gleich.
Bei einem Spiel weniger sind die TVler sogar „heimlicher Tabellenführer“, allerdings wird diese Partie – die wegen der Hochzeit eines Steinheimers verschoben wurde – nicht einfach: Am 1. November (Allerheiligen) muss die Laible-Truppe zum „Steinheimer Derby“ beim Tabellensechsten SV Söhnstetten antreten. So oder so steht Steinheim nach dem ersten Viertel der Saison hervorragend im Rennen, dabei hatte der neue Trainer eher mit einer „Übergangssaison“ gerechnet.
„Das sage ich auch immer noch, aber es funktioniert doch alles schneller als gedacht“, freut sich Laible. Seine Mannschaft glänzt vor allem in Sachen Defensive, was die nur vier Gegentore in sieben Spielen beweisen. Bis auf den Langzeitverletzten Christian Lux haben die Steinheimer kaum Ausfälle, auch das ist sicher ein Grund für die Erfolgsserie. Gegen eine Rückkehr in die Bezirksliga hätte jedenfalls keiner etwas einzuwenden. „Wir sind sehr zufrieden, aber die Saison ist noch lang, da kann noch viel passieren“, sagt Laible. Auch er rechnet nicht mit einem Zweikampf. „Man muss nur auf die Tabelle schauen, Härtsfeld ist punktgleich mit uns, Schnaitheim nur drei Zähler dahinter. Aber auch andere Mannschaften können vielleicht noch mitmischen“, so der TV-Coach.
Gleich die nächsten Spitzenspiele
Der FC Härtsfeld, den vor Saisonbeginn keiner so richtig auf der Rechnung hatte, feierte am Sonntag mit dem 7:1 über den SV Mergelstetten den fünften Sieg in Folge und kommt ebenso wie Türspor und Steinheim auf 19 Punkte. Aber auch der zweite Bezirksligaabsteiger darf nicht außer Acht gelassen werden: Die TSG Schnaitheim fertigte den stark eingeschätzten TSV Gussenstadt auf dessen Platz mit 5:0 ab. Damit holte die Truppe von Trainer Erdal Kalin zwölf Punkte aus den jüngsten fünf Spielen und liegt mit 16 Zählern nur knapp hinter dem Führungstrio.
Und wie es der Zufall will, treffen nun die vier Topteams aufeinander: Der TV Steinheim hat kommenden Sonntag um 15 Uhr die Härtsfelder zu Gast, und die TSG Schnaitheim erwartet zeitgleich Türkspor Heidenheim auf dem Moldenberg.
Namen und Zahlen
Türkspor Heidenheim – TV Steinheim 2:3 (1:2)
Türkspor: Aydin; Türkmen, Daler, Ayyildiz, Coban (75. Toth), Werner, Mballe (90. Kovacs), Üc (75. Acikgöz), Baytemür, Toklucu, Acar (85. Bojang)
Steinheim:Tanjigora; Rieberger, Wiest, Jahraus (78. Christoforidis), Laible (70. Bastendorf), Mayer (86. Wende), Sakacilar, Weireter (70. Dandl), Rehorsch, Behr, Schoger (90. Ott)
Tore: 1:0 (22.) Acar, 1:1 (25.) Schoger, 1:2 (32.) Behr, 2:2 (50.) Acar, 2:3 (65.) Laible)
Gelbe Karten: Türkspor 2 - Steinheim 1
Schiedsrichter: Timo Nowicki
Zuschauer: 200