Jubiläumsspiel

Einzige Frau im Männerteam: So schlug sich Tina Straub vom FV Sontheim gegen den 1. FC Heidenheim

Es war ein Wow-Effekt! Für das Freundschaftsspiel gegen die Traditionsmannschaft des 1. FC Heidenheim hatten die Verantwortlichen des FV Sontheim eine Überraschung angekündigt. Mit Tina Straub tauchte eine Spielerin im ansonsten von Männern dominierten Kader auf. Was die 28-Jährige zu ihrem Einsatz sagt, wie ihr Ziel aussah und was Ingo Feistle mit ihrem Auftritt zu tun hatte:

Viel Aufhebens um ihre Person wollte Tina Straub nicht machen. Und so wehrte sie die erste Interviewanfrage charmant ab. Letztlich war sie aber doch bereit, einen kleinen Einblick in ihre Gefühlswelt zu geben. Zuvor hatte die 28-Jährige einen großen Auftritt. Und zwar mit den Männern des FV Sontheim (Mix aus der AH und dem ersten Aktiventeam) gegen die Traditionsmannschaft des 1. FC Heidenheim (im Rahmen der Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen des FV Sontheim).

Beim Stand von 2:2 wurde Straub eingewechselt. Es sei etwas Besonderes gewesen, aber auch anstrengend, sagte Straub. „Ich habe, glaube ich, 13 Minuten gespielt und war nach einer Minute schon kaputt“, so die Fußballerin, die für die SG Sontheim/Hohenmemmingen aufläuft und in der vergangenen Saison die Top-Torjägerin der Regionenliga war. „Mein Ziel war es, einen Ballkontakt zu haben und fünf Minuten zu spielen. Das habe ich geschafft“, freute sich Straub.

Tina Straub im Zweikampf mit Ingo Feistle. Foto: ed

Es waren zum einen mehr Ballkontakte. Zum anderen wurde bei einem Zweikampf mit Ingo Feistle von Schiedsrichter Ronny Eberhardt auf Foul für Straub und damit auf Freistoß für den FV Sontheim entschieden. Aus diesem Freistoß wiederum entwickelte sich im Verlauf der 3:2-Führungstreffer der Sontheimer durch Jorgo Kentiridis (54. Minute). Wenige Minuten später, quasi nach getaner Arbeit, wurde Tina Straub wieder ausgewechselt.

Der Einsatz im Männerteam gegen den FCH sieht Straub, die bislang auf 248 Einsätze für Sontheim kommt, eine Art Anerkennung. Sie sagt aber auch: „Als Hannes (Abteilungsleiter Aktive Hannes Blank) mich gefragt hat, habe ich schon kurz überlegt, ob ich es machen soll. Mithalten kann ich nicht. Aber ich habe mir gedacht: wieso nicht? Und es war die richtige Entscheidung, mitzuspielen.“

Vor allem sei es toll, vor so vielen Zuschauern zu spielen. Vor so einer großen Kulisse habe sie noch nie gespielt. „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Menschen kommen. Das Drumherum war etwas Besonderes.“ Etwas Besonderes gab's auch nach Schlusspfiff: Wohl zum ersten Mal in ihrer Karriere gab Tina Straub ein Autogramm: einer Mitspielerin. Aber vielleicht kommen noch weitere dazu.

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