Bayernliga

Turbulente Trainer-Situation beim FC Gundelfingen - wie geht es weiter?

Der FC Gundelfingen hat bislang eine turbulente Saison hinter sich, vor allem, was die Trainerposition angeht. Was das mit Guido Cantz sowie einer Voodoo-Puppe zu tun hat und was die Aufgabe von Chrisovalantis Chalkidis aus Bolheim ist:

Der FC Gundelfingen und seine Trainer – warum scheint es so kompliziert zu sein? Bislang gibt es die vierte Lösung auf der wichtigsten Position einer Mannschaft. Was sagen die Verantwortlichen dazu? „Manchmal denke ich mir, dass Guido Cantz mal um die Ecke kommt und sagt: ‚Wir haben dich verarscht‘“, scherzt Stefan Kerle. Cantz moderierte die Fernsehshow „Verstehen Sie Spaß?“, in der Menschen auf den Arm genommen werden. Als sportlicher Leiter des FCG geht Kerle somit offensiv mit der Trainersituation beim Bayernligisten (die fünfthöchste Liga in Deutschland) um. Und hat ein weiteres Bild parat: „Oder aber jemand hat eine grün-weiße Voodoo-Puppe (Grün und Weiß sind die Vereinsfarben) und sticht in diese immer wieder rein“, schiebt Kerle nach.

Stefan Kerle ist sportlicher Leiter beim FC Gundelfingen. Foto: Walter Brugger

Zur neuen Saison sollte eigentlich Sven Ackermann den FC Gundelfingen als Trainer übernehmen. Er verließ den Verein aber schon wieder nach einer Woche Richtung Stuttgarter Kickers. Der FCG wurde kurze Zeit interimsweise gecoacht, ehe mit Jasko Šuvalić ein neuer Trainer verpflichtet werden konnte – in einer „Nacht-und-Nebel-Aktion“, wie der 42-Jährige damals gegenüber der HZ erklärte. Doch Šuvalić ist wieder weg. „Zwischen Jasko und der Mannschaft hat es nicht gepasst“, sagt Kerle – auch mit dem Verweis auf die tabellarische Situation. Der FC Gundelfingen ist zwar Tabellenzehnter, hat aber nur fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. „Wir wollten das so nicht laufenlassen und mussten reagieren“, so der sportliche Leiter. „Nun sind die Spieler in der Pflicht.“

Kerle sagt, dass die Außendarstellung „suboptimal“ sei. „Sie spiegelt nicht das wider, was wir uns aufgebaut haben.“ So investieren die Gundelfinger viel in ihre Jugendarbeit und das Nachwuchsleistungszentrum. „Es ist ein nachhaltiger Weg“, so der 44-Jährige. Zudem soll ein Kunstrasenplatz kommen, der den Verein aufwerten werde.

Neues Duo beim FC Gundelfingen: Spielertrainer Stefan Heger (links) und Co-Trainer Chrisovalantis Chalkidis. Foto: Walter Brugger

Momentan befindet sich der FCG in der Wintervorbereitung, in der Liga geht es am 2. März weiter – mit einem Heimspiel gegen Tabellenführer TSV Schwaben Augsburg (14 Uhr). Trainiert wird das Team von einem Dreiergespann um Stefan Kerle, Stefan Heger und Chrisovalantis Chalkidis. Eine Interimslösung, die zunächst bis Saisonende angedacht sei, so Kerle. Heger ist eigentlich Spieler (unter Šuvalić war er spielender Co-Trainer), noch sei nicht klar, ob er auf dem Platz stehen werde. Am Saisonende möchte der 32-Jährige komplett aufhören, wie Kerle verrät. „Wir hätten ihn gerne behalten“, sagt der sportliche Leiter über den Mittelfeldspieler.

Chalkidis, der in Bolheim lebt und früher unter anderem für den FV Sontheim gespielt hat, war zuvor Co-Trainer bei den A-Junioren, hatte aber schon früher mittwochs das Training der Bayernligamannschaft mitgestaltet. Es hat Tradition, dass Fußballer aus dem Landkreis Heidenheim beim FC Gundelfingen ihr Glück versuchen. So spielen beim FCG auch Janik Noller (Niederstotzingen) und Timo Ratter (Schnaitheim).

Frühestmöglich möchte der FC Gundelfingen den Klassenerhalt sichern. Und einen Trainer für die kommende Saison finden, sagt der sportliche Leiter Stefan Kerle. Wenn denn nicht Guido Cantz um die Ecke kommt …

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