Er ist prestigeträchtig und schon früh in der Vorbereitung eine echte Standortbestimmung. Der traditionsreiche Albpokal wurde heuer zum 51. Mal ausgetragen und nach 24 Jahren Durststrecke heißt der Sieger mal wieder TSV Gussenstadt. Aufgrund des 100-jährigen Bestehens des VfL Gerstetten verzichtete der eigentlich als Ausrichter vorgesehene TV Altheim und überließ dem Nachbarn das Heimrecht. Für VfL-Abteilungsleiter Rainer Schaller nicht selbstverständlich. „Das war von Altheim ein tolles Fair-Play und ich hoffe, dass es künftig zwischen den Vereinen so bleibt“.
Großer Zuschauerzuspruch
Der Rahmen war auf jeden Fall passend, nach einem Jahr ohne Männerfußball an der Altheimer Steige lechzten die Zuschauer regelrecht danach, ihren VfL wieder anzufeuern. Es könnte wieder etwas entstehen bei den Gerstetter Fußballern, das merkte man auch am Zuspruch. Am Sonntagnachmittag waren es in der Spitze an die 400 Zuschauer, die bei bestem Fußballwetter die Spiele verfolgten.
Am Samstag setzten sich Gerstetten und die SG Heldenfingen/Heuchlingen jeweils mit 2:0 gegen ihre Kontrahenten aus Altheim und Gussenstadt durch. Der zweite Turniertag sollte dann noch viel Spannung mit sich bringen. Gussenstadt schob sich mit Siegen über Gerstetten und Altheim nach vorn, die Entscheidung fiel aber erst im letzten Spiel und dieses hatte es in sich. Nach einem Jahr ohne echtes Albderby spielte die SG Heldenfingen/Heuchlingen gegen den VFL Gerstetten. Der Sieger hätte den Albpokal in die Höhe recken dürfen, aber Gussenstadt wartete geduldig an der Seitenlinie und hoffte auf Unentschieden – genauso kam es dann auch.
Gussenstadt war der lachende Dritte
Daniel Mack, der Trainer von Heldenfingen/Heuchlingen, ist im Moment nicht zu beneiden. Nach einer tollen Saison hat er einige Abgänge und verletzte Spieler – unter anderem Stürmer Baris Acikgöz – zu beklagen. Dennoch spielte sein Team munter mit, aber am Ende reichte die Kraft nicht mehr ganz. Das Spiel endete 1:1 und Gussenstadt jubelte über den Gewinn des Albpokals, welcher zuletzt 2000 geholt wurde. Für Mack war der Ausgang des Turniers dieses Mal nebensächlich. „Wir wollen uns gut präsentieren und schauen, dass nicht weitere Verletzte dazu kommen“, so der SG-Trainer, der von einer nicht gerade tollen Vorbereitung spricht.
Insgesamt gewann der TSV den Pokal erst zum dritten Mal in der 51-jährigen Geschichte des Turniers. Trainer Patrick Schwarz war nach dem Spiel überglücklich. „Nach dem gestrigen Tag hatte ich ehrlich gesagt nicht mehr daran geglaubt, aber die Spiele gegen Gerstetten und Altheim heute haben wir verdient gewonnen und halten nun zu Recht den Pokal in den Händen“, so der 29-Jährige. Für den TSV Gussenstadt sollte dieser Erfolg den nötigen Rückenwind für die neue Runde bedeuten. Beim Jubeln sind sie schon jetzt absolute Spitze.
Gerstetten wieder im Aufwind
Die Zuschauer jedenfalls hatten ihren Spaß, denn trotz der hohen Temperaturen war die 51. Auflage des Albpokals hochklassig und ungemein spannend. Für Schaller war es jedenfalls wieder Balsam auf die geschundene VfL-Seele. „Hier entsteht wieder was und wir wollen schauen, dass wir künftig mit einer tollen Jugendarbeit was Nachhaltiges schaffen“. Aufgrund der tollen Spiele des blutjungen VfL-Teams kann man die Euphorie rund um die Altheimer Steige nachvollziehen.
Die Ergebnisse
VFL Gerstetten – TV Altheim/Alb 2:0
TSV Gussenstadt – SG Heldenfingen/Heuchlingen 0:2
VFL Gerstetten – TSV Gussenstadt 1:2
SG Heldenfingen/Heuchlingen – TV Altheim/Alb 1:1
TSV Gussenstadt – TV Altheim/Alb 2:0
SG Heldenfingen/Heuchlingen – VFL Gerstetten 1:1
Endstand: 1. TSG Gussenstadt (6 Punkte, 6:5 Tore), 2. SG Heldenfingen/Heuchlingen (5/4:2), 3. VfL Gerstetten (4/4:2), 4. TV Altheim (1/1:5)