Es sind die guten Seelen in Vereinen, die zuverlässigen ehrenamtlichen Helfer, ohne die ein Vereinsleben schlicht nicht möglich wäre. Eine dieser guten Seelen ist Werner Klobasa von der TSG Schnaitheim. Wenn man die Spiele der TSG-Fußballer live verfolgt, fällt einem immer wieder der emsige Linienrichter auf, der, so gut es geht, immer auf Ballhöhe steht und die Fahne schwenkt, als gäbe es kein Morgen mehr.
Werner Klobasa ist seit 2004 dabei, als Schnaitheims damaliger Trainer Uli Gentner einen Linienrichter brauchte. Matthias Kolb, Sturmroutinier bei der TSG, erinnert sich, dass Werner Klobasa seither bis auf eine verletzungsbedingte Pause (Muskelfaserriss in der Wade) alle Heim- und Auswärtsspiele als Linienrichter bestritten hat. „Damals musste er drei Wochen pausieren und ist bei uns auf der Auswechselbank gehockt und hat mit den Füßen geschart“, so Kolb, der die enorme Hilfsbereitschaft von Klobasa herausstellt. „Werner kommt auch zu vielen Arbeitsdiensten, wenn man ihn fragt und ist sich für nichts zu schade“, sagt Kolb über den in Schnaitheim wohnhaften Klobasa.
Nebenbei spielt der kurz vor seinem 50. Geburtstag stehende Klobasa in der AH Fußball und fährt zudem viel mit dem Fahrrad. „Werner ist auch freitags beim Abschlusstraining immer dabei und geht auch mit ins Trainingslager nach Gundremmingen oder an den Gardasee“, sagt Kolb, der ihn auch so ein bisschen als Maskottchen der Mannschaft sieht.
Ein wichtiges Ereignis steht bei ihm dann Anfang Oktober an. Voller Stolz erzählt Klobasa von seinem Termin beim Tätowierer. Das Schnaitheimer Vereinslogo soll dann seine Wade zieren. Mehr Vereinstreue geht fast nicht mehr. Neben seinem Heimatverein ist Klobasa auch Anhänger des VfB Stuttgart. Als sportliche Vorbilder nennt er im Verein Matze Kolb oder Abwehrspieler Hannes Hommel und ist mit dem ehemaligen Torwarttrainer und Physiotherapeuten Steffen Westhäuser sehr eng befreundet. Auf die Frage, wie lange er noch die Fahne an der Seitenlinie schwenken will, meint Werner Klobasa nüchtern: „Bis ich 60 bin, will ich auf jeden Fall noch weiter machen.“
Kolb stellt aber auch die zähen Verhandlungen mit ihm heraus. „Es dauert schon immer zwei bis drei Gespräche, bis Werner dann endgültig zusagt.“ Ein bisschen Bauchpinseln ist in diesem Geschäft schließlich auch üblich. Neidisch auf die TSG Schnaitheim und deren ehrenamtlichen Linienrichter, der in der Schäferei Wiedenmann und bei Königsbräu in Oggenhausen sein Geld verdient, ist man bei anderen Vereinen allemal.