Katja Abele aus Schnaitheim: So tippt die Läuferin mit Herz die Bezirksliga
Wo man sich Gedanken über die Fußball-Bezirksliga machen kann? Na, zum Beispiel am Meer. Als die Anfrage der Heidenheimer Zeitung sie erreicht, macht Katja Abele mit ihrer Familie gerade Urlaub in Italien. Wobei man „erreicht“ präzisieren sollte. Ihr Mann Simon hat sie einfach für die HZ-Serie vorgeschlagen. „Das bekommt er irgendwann zurück“, scherzt Katja Abele zu Beginn des Gesprächs.
Doch hat sie mit Fußball überhaupt etwas am Hut? „Früher schon, ich bin am Sportplatz quasi großgeworden“, sagt die Ur-Schnaitheimerin, deren Vater Volker und Bruder Florian für die TSG Schnaitheim gespielt haben. „Sonntags war Sportplatztag.“
Auf dem Moldenberg hat sie auch ihren Mann zum ersten Mal gesehen. Die Szene, die sich Katja Abele ins Gedächtnis eingebrannt hat und die sie beschreibt, könnte genauso in einem Filmdrehbuch stehen. „Damals kam Simon aus der Jugend zu den Aktiven. Er stand unter einer Linde mit einer Zigarre in der Hand. Ich glaube, die hatten etwas zu feiern. Und er hatte ein Augenbrauenpiercing. Ich dachte nur: Was ist das für ein Neuer?“, beschreibt Katja Abele. Damals schob sie den Körperschmuck dem jugendlichen Übermut des drei Jahre jüngeren Simon zu.
Dem Piercing zum Trotz sind die beiden schon länger verheiratet und haben drei Kinder. Zum Zuschauen auf dem Sportplatz kommt Katja Abele zwar nicht mehr. Allerdings ist die 40-Jährige großer Fan von Borussia Dortmund. Aber auch Fan des 1. FC Heidenheim. Dortmund, Heidenheim. Da war doch etwas? Vor knapp zwei Wochen erst trafen beide Vereine aufeinander. Die Abeles schauten die Partie auf einem Laptop in der Toskana „Es war schon komisch, dass die beiden plötzlich gegeneinander spielen. Und beim ersten Dortmunder Tor habe ich mich gar nicht so sehr gefreut. Auf der anderen Seite dachte ich beim 2:2-Ausgleich des FCH: Shit“, beschreibt Katja Abele, in welcher emotionalen Klemme sie sich befand. „Da schlagen doch zwei Herzen in einer Brust.“
Die Abeles sind eine fußballbegeisterte Familie. Vater Simon ist Fan des VfB Stuttgart. Was nicht weiter verwundert, da er quasi aus Stuttgart kommt (Mundelsheim). Die älteste Tochter Lena (13) ist FCH-Fan (und ein wenig des VfB Stuttgart), Hanna (11), Mama Katja sowie Sohn Sebastian (Basti genannt/7) sind Fans des BVB und des FCH. Da die Familie eine FCH-Dauerkarte besitzt, könnte es beim Stuttgarter und Dortmunder Gastspiel in Heidenheim hoch hergehen.
Katja Abele: Herz-Operation als Neubeginn
Zwar interessiert sich Katja Abele für Fußball, selbst gespielt hat sie aber nie. Handball und Volleyball waren mal dabei. Und seit sechs Jahren ist sie leidenschaftliche Läuferin. Zu Beginn aus gesundheitlichen Gründen. Vor knapp zehn Jahren wurde bei Katja Abele ein Loch in der Herzwand festgestellt, es folgte eine Herz-Operation. In der Folge hatte sie einen zu hohen Ruhepuls von 100 Schlägen pro Minute. Ein Tipp des Kardiologen: Ausdauersport, um den Herzmuskel zu trainieren. Seitdem läuft Katja Abele – und hat ihren Ruhepuls auf 55, 56 Schläge pro Minute senken können, wie sie sagt. Und: „Ich freue mich über jeden, der sich bewegt“, sagt sie.
Deswegen war sie daran beteiligt, einen Lauftreff zu gründen. Gerade nach der Hochphase der Pandemie sollten die Menschen wieder angesprochen werden. „Wir haben nach einem Motto gesucht. Ein Vorschlag war ,Schnaitheim läuft – und du?‘“, erinnert sich Katja Abele. „Dann habe ich Simon gefragt: Wie wär’s, wenn wir das mit dir machen?“ Gesagt, getan. Beim Lauftreff dokumentierte Lauf-Novize Simon Abele seine Fortschritte unter „Simon läuft – und du?“.
Nun treffen sich sonntags Laufinteressierte auf dem Moldenberg. „Wir möchten die Leute mit Spaß in Bewegung bringen“, sagt Katja Abele, die zwar Mit-Initiatorin ist, die Bühne in der Regel aber ihrem Mann Simon überlässt. „Sein Opa hat schon mal gesagt: Du verdienst dein Geld mit der Gosch“, sagt Katja Abele über ihren Mann und muss lachen. „Naja, er ist ja auch Sozialpädagoge.“ War sie das schon, die Returkutsche? Oder kommt da noch was?
So tippt Katja Abele
Alle Spiele beginnen am Sonntag, 17. September, um 15 Uhr.
Mögglingen – Sontheim (Tipp: 1:2)
„Da gehe ich nach meinem Bauchgefühl und Sympathiefaktor. Simon arbeitet seit zehn Jahren im Kinderhaus in der Au in Sontheim“, sagt Katja Abele.
Stödtlen/Tannhausen – Heldenfingen/Heuchlingen (1:1)
„Stödtlen wird durch den Aufstieg noch besonders motiviert sein. Zudem kommt eine Kollegin von mir aus Stödtlen. Andererseits war ich früher auch auf dem Sportplatz in Heldenfingen und gönne ihnen einen Punkt.“
Durlangen – Schnaitheim (1:2)
„Da tippe ich natürlich auf einen Schnaitheimer Sieg. Das wäre der erste der Saison. Sie müssen dran glauben.“
Schwabsberg – Steinheim (1:2)
„Auch Steinheim traue ich die ersten Punkte der Saison zu.“
Nattheim – Unterkochen (3:1)
„In der Jugend war ich viel in Nattheim und eine Freundin von mir kommt da her. Den größten Bezug habe ich aber zum Maultaschenlauf. Daher glaube ich an einen Nattheimer Heimsieg.“
So tippte Erdal Kalin den 4. Spieltag
Den 4. Spieltag der Fußball-Bezirksliga mit Beteiligung der Teams aus dem Landkreis Heidenheim hatte Erdal Kalin getippt. Der ehemalige Coach des VfL Gerstetten lag bei einer von vier Begegnungen richtig.
Informationen zum Lauftreff in Schnaitheim
Am Sonntag, 17. September, gibt es auf dem Moldenberg eine Infoveranstaltung zum Schnaitheimer Lauftreff (Beginn um 10 Uhr). Ab 24. September geht es mit dem Lauftreff los (9 Uhr). Das Ziel ist es, beim Nikolauslauf in Schnaitheim an den Start zu gehen. Mehr Informationen gibt‘s auf der Homepage
tsg-leichtathletik-rasenkraftsport.heidenheim.com/ oder unter Tel. 0151 5045 1364.