Letzter (TSG Schnaitheim) gegen den Vorletzten (TV Steinheim). Eigentlich hätte man einen offenen Schlagabtausch erwartet. Was aber Steinheim vor allem in den ersten 30 Minuten ablieferte, kam schon einer Kapitulation gleich. Auch TV-Trainer Philip Rothofer fand nach dem Spiel kaum Worte zur Leistung seiner Mannschaft. „Wir sind verdient Letzter und werden verdient absteigen“, so der 37-Jährige mit gehörigem Frust beladen.
Nach 25 Minuten stand es schon 3:0
Schnaitheim nutzte die Lücken in der löchrigen TV-Defensive schon früh, TSG-Routinier Matthias Kolb mit zwei Treffern sowie Steffen Grupp brachten ihre Mannschaft bis zur 25. Minute auf dem Moldenberg vor gut 200 Zuschauern mit 3:0 in Führung. „Obwohl wir nur einen Tabellenplatz auseinander liegen, habe ich heute einen Klassenunterschied gesehen“, fuhr Rothofer mit seiner Analyse nach dem Spiel fort.
Ein kurzes Aufbäumen war dann zwar zu sehen und Raphael Wende schaffte in der 32. Minute den Anschluss zum 1:3, aber den Rückenwind konnten die Gäste nicht mitnehmen.
In der zweiten Halbzeit fiel noch in der 58. Minute der Treffer zum 4:1 durch Lars Schmidt, ansonsten plätscherte das Spiel vollends vor sich hin. Steinheim hatte sogar bei ein paar Szenen noch Glück, ansonsten hätte die Packung noch heftiger ausfallen können. Auch wenn es personell bei den Grün-Weißen nicht gut bestellt war, darf man sich so nicht präsentieren. „Es war ein Charaktertest für die Mannschaft, ob wir Letzter oder Vorletzter werden. An sich schon ein Skandal darüber überhaupt nachzudenken“, so Rothofer.
TSG-Trainer Erdal Kalin war nicht überrascht
Für Schnaitheims Trainer Erdal Kalin kam der deutliche Sieg nicht überraschend. „Wir haben gut trainiert unter der Woche und wir waren fast komplett, deshalb habe ich heute schon damit gerechnet“, so der 52-Jährige nach dem Spiel. „Für uns war es heute wichtig im Hinblick auf die nächsten Spiele den letzten Tabellenplatz abgegeben zu haben.“
Auf die Frage, ob noch Hoffnung besteht, meinte Kalin: „Es hilft eigentlich nur noch ein Wunder, weil wir auch noch echte Brocken vor der Brust haben, aber wir werden so lange es theoretisch noch möglich ist alles geben.“ Er selbst hat seine Zusage nächstes Jahr Trainer in Schnaitheim zu bleiben auch im Abstiegsfall schon gegeben.
TSG-Spielführer Hannes Hommel ist hinsichtlich des Ligaverbleibs realistisch. „Ich schätze die Chance auf einen Klassenerhalt als ziemlich gering ein, weil wir noch echte Kracher dabei haben, aber es war heute trotzdem ein wichtiger Schritt für die Motivation, um in den letzten Spielen noch mal alles zu geben“, so der 26-jährige Abwehrspieler, der ebenfalls bei einem Abstieg bleiben würde. Hommel hofft auf eine Signalwirkung an die Mannschaft, um im Falle eines Abstiegs sofort wieder aufzusteigen.
Namen und Zahlen
TSG Schnaitheim - TV Steinheim 4:1 (3:1)
Schnaitheim: Bauder; Holz, Kolb (85. Klotzbücher), Braig, Hommel (72. M.Gammaro), Eschweiler, (67. Wegmann) Gammaro, Apuzzo, Nietsch (69. Kloss), Schmidt, Grupp (53. Laible)
Steinheim: Sakowski; Bastendorf (76. Tauscher), Sakacilar, Kondoski, Hafner (83. Hesselbarth), Frey (64. Viceconte), Christoforidis (68. Ott), Wende, Bayer, Müksch, Weireter (58. Klotz)
Tore: 1:0 (11.) Grupp, 2:0 (21.) Kolb, 3:0 (24.) Kolb, 3:1 (30.) Wende, 4:1 (57.) Schmidt
Gelbe Karten: Schnaitheim 1, Steinheim: 1
Zuschauer: 200
Schiedsricher: Noah Oberüber
Infokasten: