Für Gesprächsstoff sorgen Trainerwechsel immer. Doch der TSG Nattheim und dem TV Steinheim ist ein Kunststück gelungen, das so schnell nicht überboten werden kann. Am Saisonende geht Maximilian Laible von Nattheim nach Steinheim. Nico Schuska wiederum wählt den anderen Weg und wechselt von Steinheim nach Nattheim. Man fühlt sich an besondere TV-Formate à la „Frauentausch“ erinnert.
Doch warum wird der Trainertausch nicht sofort durchgezogen, sondern erst nach Ende der Spielzeit? Diese Frage darf man sich durchaus stellen. Doch klar ist: Ganz so einfach ist das nicht. Ein neuer Coach braucht eine gewisse Vorlaufzeit, um sich mit seiner Mannschaft vertraut zu machen. Und umgekehrt. Dafür sind Sommer-Vorbereitungen gut. Zudem: Nico Schuska möchte sich zu gern mit dem Klassenerhalt verabschieden, Maximilian Laible würde gerne erst nach dem Gewinn der Meisterschaft Servus sagen.
Nach der Saison 2019/20 gab es gleich vier Trainerwechsel
Es bleibt aber dabei: So etwas hat es in der jüngsten Geschichte des Amateurfußballs nicht gegeben. Ja, es gab immer mal wieder geballte Wechsel, wie im November 2021, als Nico Schuska (SC Hermaringen) und Thomas Lieb (TSG Schnaitheim) binnen zwei Tagen bei ihren Vereinen aufhörten. Nach der Saison 2019/20 gab es bei gleich vier Bezirksligisten einen Trainerwechsel (bei der TSG Nattheim übernahm Maximilian Laible, Thomas Lieb ging zur TSG Schnaitheim, Patrick Bartak zum VfL Gerstetten und Sebastian Knäulein kehrte zum FV Sontheim zurück).
Was auffällt: Im Amateurfußball dreht sich viel um einen erlauchten kleinen Kreis einiger weniger, deren Namen immer wieder fallen. Dies ist im Profifußball aber nicht anders. Auch hier sind es in der Regel immer die gleichen Kandidaten. Vor der Saison kehrte Thomas Tuchel in die Bundesliga zurück und ging zu den Bayern (vorher war er in Mainz und Dortmund tätig). Auch für Marco Rose ist Leipzig bereits der dritte Bundesligaverein, den er betreut (Dortmund, Mönchengladbach). Für Steffen Baumgart war in der Bundesliga beim 1. FC Köln Schluss. Doch nach kurzer Zeit ist er wieder zurück: beim Zweitligisten Hamburger SV.
Denn genau darum geht's: um Emotionen.
Edgar Deibert, Redakteur
Der Trainerkosmos ist somit relativ beschränkt, was die Leistung der Übungsleiter nicht schmälern soll. Nur einige wenige können nun mal diesen Job ausführen, auch im Amateurbereich. Der große Rest darf beobachten, mitfiebern, sich aufregen, sich wundern oder einfach auch einfach nur darüber den Kopf schütteln, wenn Trainer XY beim Verein Z aufschlägt. Denn genau darum geht's: um Emotionen. Also, Popcorn raus: Wer geht wann, wohin und weshalb?
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