Legende des FV Sontheim: Steven Färber tippt die Bezirksliga und prophezeit Großes
Schwäbisch. Das ist sein Ding. „Ich achte schon darauf, mit wem ich spreche und wie sehr ich schwäbisch schwätzen kann“, sagt Steven Färber. Und: Der 38-Jährige schreibt auch seine Nachrichten bei Whatsapp so wie er spricht. Auf Schwäbisch. „Da kommt es schon mal vor, dass ein Spieler nachfragt, was ich mit dem einen oder anderen Wort gemeint habe“, sagt Färber – und muss laut lachen.
Der Sontheimer verstellt sich nicht, sondern geht geradlinig seinen Weg. Und das seit inzwischen 31 Jahren beim FVS. Mit 18 Jahren wurde Steven Färber zum ersten Mal bei den Herren eingesetzt, da war er noch A-Jugendlicher. „Wir haben damals um den Klassenerhalt in der Bezirksliga gekämpft. Eines der ersten Spiele war beim VfR Aalen II. Die hatten einige Stammspieler aus der ersten Mannschaft dabei. Es war ein richtiger Fight, den wir gewonnen haben. Da haben wir den Grundstein für den Klassenerhalt gelegt. So etwas vergisst man nicht“, erinnert sich Färber.
Inzwischen kommt er auf 730 Spiele für den FV Sontheim (inklusive Vorbereitungspartien) und stellte damit den Vereinsrekord von Achim Klenz ein. Doch nicht nur das. „Er geht nicht nur auf dem Platz voran. Steven ist auch der Erste, der kommt und der Letzte, der geht“, sagt Hannes Blank. „Man kann schon sagen, dass er eine Sontheimer Legende ist“, so der Abteilungsleiter des FVS über Färber, der auch im Vereinsausschuss und in der Spielleitung eingebunden ist.
Lothar Matthäus ist das große Vorbild
Mit der ersten Mannschaft feierte Steven Färber alle drei Aufstiege in die Landesliga. In dieser Saison unterstützt er bewusst die zweite Mannschaft in der Kreisliga B. Unter anderem wegen Problemen mit dem Sprunggelenk. Aber: Noch immer trägt er die Trikotnummer zehn – wie sein großes Vorbild Lothar Matthäus. „Die Nummer hatte ich schon in der Jugend. Bei den Aktiven hatte sie zunächst Thorsten Malisi, bis ich sie bekam“, erinnert sich Färber.
Natürlich merke man hin und wieder einen Altersunterschied zu den jüngeren Spielern. Was aber nicht unbedingt am Musikgeschmack liege. „Ich höre alles querbeet. Aber auch gerne die Schürzenjäger, Rock oder Heavy Metal“, sagt der Sontheimer Rekordspieler. Bei einigen habe sich einfach die Einstellung zum Fußball geändert, hat Färber festgestellt. „Ich war früher immer beim Training. Und wenn aus meiner Familie jemand Geburtstag hatte, bin ich halt nach dem Training hin. Heute ist das nicht mehr so. Einige Jungs haben mehrere Interessen, Fußball ist nicht immer am wichtigsten.“
Und einige Jüngere können auch gut austeilen. Während eines Vorbereitungsspiels gegen die A-Junioren des VfR Aalen in der Wintervorbereitung der vergangenen Saison bekam Färber einen Spitznamen verpasst. Und zwar von einem gegnerischen Spieler. Nach einem Zweikampf von Färber merkte ein Aalener Jungspund keck von der Bank aus an: „Guck mal, da spielt einer der Vereinsgründer von denen mit.“ Färber nimmt’s mit Humor. „Klar, jetzt heißt es ab und an auch bei uns: Schau mal, da kommt einer der Vereinsgründer. Aber ich bin ja auch nicht auf den Mund gefallen und weiß mich zu wehren.“
Und Färber weiß sich fit zu halten. So oft es möglich ist, fährt er zur Arbeit bei den Stadtwerken Günzburg mit dem Fahrrad, immerhin 14 Kilometer hin und 14 Kilometer zurück. Dazu kommen Waldläufe und eben das Credo: So oft es geht ins Training zu gehen.
Gerne würde er den FV Sontheim II zum Wiederaufstieg in die Kreisliga A führen. Und dabei seinen Vereinsrekord mit den meisten Spielen ausbauen. „Es kommt eben auf den Körper an“, sagt Färber. „Ich finde es aber auch toll, dass ich nun mit meinen Cousins (Luca und Luis Dörner) spielen darf.“
Ein Kämpfer war Steven Färber schon immer. „Ich kann mich daran erinnern, dass wir mal zehn Punkte Rückstand auf den Tabellenersten hatten, am Ende aber trotzdem in die Landesliga aufgestiegen sind. Sontheim ist eine Rückrundenmannschaft, das habe ich immer gesagt.“ Und die Nummer zehn prophezeit für die erste Mannschaft, ganz bewusst, etwas Großes: Den Aufstieg in die Landesliga – pünktlich zum 100-jährigen Bestehen des Vereins. „Ein bisschen Ansporn muss ja sein“, sagt Färber lachend und im Bewusstsein, dass zum Beispiel auch Sebastian Knäulein, Trainer der ersten Mannschaft, den Artikel genau lesen wird.
So tippt Steven Färber den 8. Spieltag der Bezirksliga
Alle Spiele werden am Sonntag, 8. Oktober, um 15 Uhr ausgetragen.
SG Heldenfingen/Heuchlingen – Schwabsberg/Buch (Tipp: 1:1)
„Wir sind mit Sontheim Vierter, Heldenfingen ist Dritter. Also muss ich ein Unentschieden tippen, damit wir vorbeiziehen können“, sagt Steven Färber.
TV Neuler – TV Steinheim (3:1)
„Für den Landkreis hoffe ich, dass Steinheim die Klasse hält. Es wird aber schwierig.“
FV Sontheim – TSG Hofherrnweiler II (3:1)
„Sontheim hat sich gefangen und hat trotz Unterzahl zuletzt in Durlangen gewonnen. Ich hoffe, dass wir die Siegesserie ausbauen können.“
TSG Schnaitheim – SV Lauchheim (0:3)
„Lauchheim schätze ich stärker ein, als ihren aktuellen Tabellenplatz. Schnaitheim machte zuletzt keinen so guten Eindruck. Dabei kenne ich den Verein noch von früheren heißen Duellen.“
SF Lorch – TSG Nattheim (2:2)
„Nattheim wird versuchen den Negativlauf zu stoppen. Lorch ist daheim aber sehr stark.“
So tippte HSB-Footballer Bruno Schuster den 7. Spieltag
Bruno Schuster von der American-Football-Abteilung des HSB lag bei einem von vier Tipps für den 7. Spieltag richtig. Der 33-Jährige sagt den Sieg des FV Sontheim in Durlangen voraus.