Wenn es um Lauf- oder andere Leichtathletikveranstaltungen geht, kommt man im Kreis Heidenheim an dem Namen Matthias Willer nicht vorbei. Der Giengener trainiert seit vielen Jahren die TSG, organisiert den Stadtlauf in seiner Heimatstadt, schreibt Berichte für die Tageszeitung und ist Pressewart des Leichtathletikkreises.
Als Kind hätte Willer gerne Fußball gespielt, doch sein Vater war dagegen. So landete er zunächst beim Skilanglauf. „Damals gab es noch richtige Winter“, sagt der 66-Jährige, der viel auf den Brettern unterwegs war, im Sommer dann zum Ausgleich der Leichtathletik nachging und sich hier bald auf Mittel- und Langstreckenläufe spezialisierte. Schnell merkte Willer auch, dass er sein Wissen recht gut vermitteln kann. „Ich bin da so langsam hineingewachsen“, erinnert sich Willer, ein Achillessehnenriss führte ihn dann vollends in die Trainerlaufbahn.
Zahlreiche Spitzenathleten trainiert
Er machte seine C-Lizenz und brachte in den vergangenen Jahrzehnten zahlreiche Talente auf den Weg. Darunter so bekannte Namen wie Katrin Sonntag, Andrea Miller, Holger Reulen, Elin Burkhardt, Leila Jung oder Sascha Bass. Auch die in jüngster Zeit erfolgreichen Läuferinnen und Läufer wie Tanja Romul oder Max Feinauer trainierten bei Willer. Mit seinen 66 Jahren macht ihm das Ganze immer noch Spaß. „Man ist draußen und es gibt doch nichts Schöneres, als mit jungen Leuten zu arbeiten“, sagt Willer und fügt an: „Mir sind natürlich auch die Erwachsenen und Senioren wichtig.“
Manchmal gibt es dabei überraschende Entwicklungen, beispielsweise kamen die Eltern der von ihm betreuten Chiara Elsholtz mit ins Training und Mutter Karin entwickelte sich selbst zu einer sehr guten Läuferin, die schon einige Titel holte. Irgendwann wird dann vielleicht doch einmal Schluss sein, bis dahin hofft Willer, die Verantwortung Stück für Stück an seinen ehemaligen Schützling Bass übergeben zu können.
Schon immer ein Faible für Schafe
Langweilig würde es ihm selbst ohne die Leichtathletik nicht werden, unter anderem ist Willer mittlerweile ein begeisterter Hobby-Schäfer. „Ich hatte schon als Kind ein Faible für diese Tiere. Wir hatten mal ein Lamm, das mit der Flasche aufgezogen werden musste, das war bei uns in der Waschküche“, erinnert er sich. Während Corona kam es dann bei einem Spaziergang zufällig zum Kontakt mit der Giengener Schäferei Stegmayer, mittlerweile hilft Willer drei- bis viermal pro Woche „einfach aus Spaß“ dort mit.
Aber auch der Fußball ist ihm nicht fremd, zu den erfolgreichsten Zeiten der TSG Giengen besuchte er oft Spiele des damaligen Verbandsligisten. „Und hier in Giengen ist mir Frank Schmidt schon als Kind begegnet, dessen Laufbahn habe ich immer verfolgt und freue mich für ihn ganz besonders, dass er es mit dem FCH bis in die Bundesliga geschafft hat“, sagt Willer, der keinen Lieblingsverein hat, aber meist dem Gegner des FC Bayern München die Daumen drückt.
Die Tipps
Die hiesige Bezirksliga, so bekennt er, ist dagegen eher unbekanntes Terrain. Trotzdem wagt sich Willer unerschrocken an die Tipps:
FV Sontheim – SF Lorch (Sonntag, 15 Uhr, Tipp 3:1) – „Sontheim ist, glaube ich, vorn dabei“, weiß der Leichtathletikcoach und rechnet mit einem Heimsieg gegen den Tabellenzehnten.
SF Dorfmerkingen II – SG Heldenfingen/Heuchlingen (Sonntag, 15 Uhr, 1:1) – „Mein Vater ist aus Heuchlingen, der SG gönne ich es auch“, sagt Willer und tippt auf ein Unentschieden zwischen dem Sechsten und dem Dritten.
SG Stödtlen/Tannhausen – TV Steinheim (Sonntag, 15 Uhr, Tipp: 1:1) – „Steinheim kämpft um den Klassenerhalt“, offenbart Willer dann doch immer mehr Fachwissen. „Trotzdem glaube ich, dass sie einen Punkt holen – warum, kann ich aber nicht sagen.“
1. FC Stern Mögglingen – TSG Nattheim (Sonntag, 15 Uhr, Tipp 0:2) – Nattheim sei ein Aufstiegskandidat und hole sich die Punkte, so Willers Prognose.
SG Bettringen – TSG Schnaitheim (Sonntag, 15 Uhr, Tipp 2:0) – Schlusslicht Schnaitheim würde er auch einen Erfolg gönnen. „Aber das wird leider nichts“, sagt Willer.
undefinedundefined