Nach zehn Jahren beim VfL Gerstetten: So geht's bei Stürmer Meliksah Evrensel weiter
Manch einen Zuschauer mag es überrascht haben, als Meliksah Evrensel beim Spiel der TSG Nattheim in Hofherrnweiler am Sonntag, 19. November, in der Schlussphase eingewechselt wurde. Den Stürmer, der fast zehn Jahre lang für den VfL Gerstetten spielte, im Trikot der TSG Nattheim zu sehen, war sicher für viele ungewohnt. Ganz zu schweigen davon, dass Evrensel sich vor einigen Monaten aus dem Fußball verabschiedet hatte.
Das war nach dem Abstieg von Gerstetten aus der Bezirksliga am Ende der vergangenen Saison und dem darauf folgenden Rückzug des VfL aus dem Spielbetrieb. Als Evrensel zu dieser Zeit gefragt wurde, wie es für ihn weitergeht, antwortete er kurz: „Jetzt werde ich beruflich bedingt erstmal mit dem Fußballspielen aufhören.“ Doch die Auszeit währte nicht sonderlich lange. Nur fünf Monate nach Saisonende wollte der Linksfuß wieder zurück auf den Fußballplatz.
„Aufhören war für mich nie eine Option, nachdem ich ein Leben lang Fußball gespielt habe“, so der 31-Jährige, der sich in der fußballfreien Zeit mental und körperlich fit gehalten hatte. „Da ich auf dem Fußballergebnisdienst ‚Fupa‘ als vereinslos gemeldet war, kamen dann auch die Anfragen“, erinnert er sich mit etwas Stolz. Doch wie kam der Kontakt zu Nattheim zustande? „Ich bin mit Franz Fischer privat befreundet und er hat mich gefragt, ob ich mir vorstellen könnte, nach Nattheim zu kommen“, berichtet Evrensel zum Kontakt mit dem Mittelfeldspieler und Kapitän der TSG. Ein Probetraining später sagte er dann in Nattheim zu. Dort scheint er sich bereits wohlzufühlen: „Die Stimmung im Team ist top und ich wurde überragend aufgenommen.“ Die Kameradschaft, die ihm enorm wichtig ist, hat der 31-Jährige in der fußballfreien Zeit vermisst: „Das Training mit der Mannschaft und das Bier nach dem Training fehlen einem schon.“
Doch was genau sind Evrensels Ziele mit der TSG Nattheim? „An erster Stelle will ich Nattheim weiterhelfen und natürlich oben mitspielen, wie es die TSG ja schon seit Jahren macht, und hoffentlich am Ende aufsteigen“, so Evrensel. Sein Trainer Maximilian Laible jedenfalls freut sich über den unverhofften Neuzugang: „Wir waren im Sommer schon an ihm dran, aber da war es noch zu früh für ihn.“
Mehr Spieler im Kader hatte sich Laible ohnehin gewünscht. „Es ist schon eine Glückssache für uns, und eine richtige Verstärkung“, so der Trainer über Evrensel, der sich in 207 Spielen sagenhafte 160 Scorerpunkte (85 Tore und 75 Assists) erarbeitet hat. Wie schnell es manchmal gehen kann, zeigt sich auch durch die Verletzung von Stürmer Patrick Brümmer: „Seit drei Spielen fehlt unser Torjäger, er wird erst in der Rückrunde wieder einsatzfähig sein“, so Laible, der Evrensel schon im letzten Spiel beim 3:1-Auswärtssieg gegen Hofherrnweiler/Unterrombach II ein paar Minuten einsetzen konnte. Mit dem Neuzugang wird Nattheim sicherlich weiter zu den Topfavoriten in der Bezirksliga zählen.