Fußball

Nach dem Abgang von Halil Hajtic: So geht's beim FSC Heidenheim weiter

Ab in die zweite Saison! Der FSC Heidenheim geht seinen Weg ohne Halil Hajtic weiter. Sergen Demiröz, Vereins-Mitbegründer und erfolgreichster Torschütze, erklärt, worauf es jetzt ankommt und was sich verändert hat:

In seiner ersten Saison der Vereinsgeschichte gelang dem FSC Heidenheim (angelehnt an Fenerbahçe Istanbul) in der Winterpause 2024 ein aufsehenerregender Transfer: Halil Hajtic (spielte unter anderem beim Landesligisten SV Neresheim) stieß zum jungen Verein dazu. Der 30-Jährige formulierte ehrgeizige Ziele, wechselte nach nur drei Spielen in der Kreisliga B2 (hier tritt der FSC an) allerdings zum ASV Heidenheim (Kreisliga A3). „Er hat sich das Projekt vielleicht etwas anders vorgestellt und konnte auch nicht die Zeit aufbringen, die nötig war“, sagt Sergen Demiröz, Mitbegründer, Trainer und Top-Torjäger des Vereins. Beim ASV gebe es dagegen bereits ein gewisses Grundgerüst, so Demiröz weiter.

Wir arbeiten erfolgsorientiert, müssen aber auch realistisch sein.

Sergen Demiröz

Der FSC und Hajtic seien im Guten auseinandergegangen. Und doch wird deutlich, dass die Vorstellungen von Demiröz und Hajtic durchaus auseinandergingen. Dieser hatte ambitioniert formuliert, dass er den Verein in drei Jahren gerne in der Bezirksliga und in fünf in der Landesliga sehen würde. Ganz so offensiv geht Demiröz nicht vor. „Wir arbeiten erfolgsorientiert, müssen aber auch realistisch sein“, sagt der 24-Jährige. Einerseits habe der FSC Heidenheim Spieler im Kader, die Anfragen von höherklassigen Vereinen bekämen. Andererseits gibt es auch Spieler, die erst mit 30 Jahren zum Fußballspielen kamen.

Auch gehe es nicht darum, die Vereins-DNA oder das Vereinslogo zu verändern, betont Sergen Demiröz. Dies mache seiner Meinung nach keinen Sinn. Ähnlich sehen es die Mannschaft und die drei weiteren Vorstandsmitglieder. „Wir sind ein multikulturelles Team, das sich mit Fenerbahçe identifiziert“, so Demiröz.

Sergen Demiröz ist Mit-Begründer des FSC Heidenheim. Foto: Markus Brandhuber

Nach dem schweren Start und einer aufreibenden ersten Saison spreche für den FSC Heidenheim, dass es nur zwei Abgänge gibt. Neben Halil Hajtic verlässt auch Denny Maihofer den Verein. Dies sei aber von Beginn an klar gewesen, sagt Sergen Demiröz, der betont, dass der FSC Maihofer für dessen Hilfe dankbar sei. „Es ist sozusagen mit Applaus gegangen“, so Demiröz.

Bereits während der abgelaufenen Saison gab Sergen Demiröz das Traineramt an Cevat Gültekin ab und war spielender Co-Trainer. So bleibt es auch in der kommenden Saison. Dann wird der FSC voraussichtlich wieder in der Aalener Staffel B2 eingeteilt (die Heimspiele werden in Essingen bei Aalen ausgetragen). Demiröz erzählt, dass der Verein einen anderen Club gefunden habe, der mit dem FSC die Staffel gerne getauscht hätte und spricht von einer Win-win-Situation. Vom Verband sei aber eine Absage gekommen.

Das Vereinswappen des FSC Heidenheim. Foto: Markus Brandhuber

In seiner Premierensaison wurde der FSC Tabellenzehnter (bei 14 Teams). Sergen Demiröz steuerte 21 Treffer (und acht Vorlagen) in 26 Einsätzen bei. „Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich in einer Saison kein Spiel verpasst“, sagt er. Zudem habe er bislang nie unterhalb der Bezirksliga gespielt (zwei Klassen höher). Das Problem seien aber die 112 Gegentore, die mit Abstand meisten der Liga. „Wir spielen eher riskant“, weiß Demiröz. Nun gelte es, ein robusteres Mittelfeld aufzubauen und vielleicht nicht mehr ganz so offensiv zu agieren. Mit Tim Joos habe der FSC Heidenheim einen der besten Innenverteidiger der Liga in seinen Reihen, mit Zeyd Celik den besten Torhüter.

Beim Trainingsstart am 10. Juli (es soll aufgrund einiger Neuzugänge zunächst einen Kennenlerntag geben) wird auch Deniz Demiröz mit dabei sein. Der 17-Jährige gilt als sehr talentiert und kommt aus der A-Jugend der TSG Hofherrnweiler. „Es gibt dann eigentlich keinen Demiröz, der nicht beim FSC spielt“, freut sich Sergen Demiröz über die Verpflichtung seines Cousins, der äußerst schnell ist und das Konterspiel des FSC beflügeln soll.

Es geht dahin, wohin wir wollen. Nur der sportliche Erfolg fehlt noch", sagt Sergen Demiröz, der zugleich weitere hochkarätige Verpflichtungen in Aussicht stellt. Noch sei es für eine Verkündung zu früh.

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