Bisweilen geht's noch immer turbulent zu beim FSC Heidenheim. Im Frühjahr 2023 wurde der Verein gegründet und die erste große Herausforderung bewältigt: Der Heidenheimer Verein trägt seine Heimspiele im Ostalbkreis (Lauterburg bei Essingen) aus und spielt somit in einer Aalener Staffel (Kreisliga B2). Ein weiteres Problem: Die Fluktuation an Spielern ist relativ hoch – auch aktuell. „Wir haben immer wieder akuten Spielermangel, es ist schwer, eine Mannschaft aufzubauen“, sagt Sergen Demiröz, der den Verein zusammen mit Finn Deininger gegründet hatte.
In dieser Winterpause gibt es neben vielen Neuzugängen auch viele Abgänge. Demiröz bemängelt ganz klar die fehlende Konstanz, eines der größten Probleme des FSC. „Mal sind wir 30 Leute im Training, einige Trainingseinheiten mussten wir aber auch absagen, weil es zu wenige Spieler waren“, erzählt der 24-Jährige. Die fehlende Kontinuität zeigte sich auch in Spielen: Während es Siege gegen Titelanwärter gab, leisteten sich die Heidenheimer, die Tabellenachter von 14 Teams sind, auch Niederlagen gegen Teams aus dem unteren Tabellendrittel. Demiröz möchte sich nicht im Kreis drehen und immer wieder von vorne anfangen, wie er es ausdrückt. „Wir befinden uns immer wieder im Wiederaufbau. Da kann man von den Spielern erwarten, dass sie mehr mitziehen.“

Einer, der mehr Struktur hineinbringen könnte, aber durchaus polarisiert, ist Halil Hajtic. Der ehemalige Fußballprofi ist offiziell zurück beim FSC Heidenheim – zumindest ist sein Pass beim Verein. Außenstehende konnten zuletzt bei den Wechseln des 31-Jährigen allerdings durchaus mit dem Kopf schütteln: Anfang 2024 kam Hajtic zum ersten Mal zum FSC Heidenheim, um den Verein nach geäußerten ambitionierten Zielen im Sommer 2024 Richtung ASV Heidenheim als spielender Co-Trainer zu verlassen. Hier blieb Hajtic nur einige Partien.
Ich kann mir schon vorstellen, was das für ein Bild abgibt und was alles gesprochen wird.
Sergen Demiröz über die Verpflichtung von Halil Hajtic
Und nun? Sergen Demiröz sagt zum einen, dass Halil Hajtic nur dann spielen wird, wenn es „Not am Mann“ gebe und er selbst Zeit hat. In der Theorie ist Hajtic da – wie es in der Praxis aussieht, muss sich also noch zeigen. Demiröz weiß aber auch, dass über diesen erneuten Transfer geredet werden wird. „Ich kann mir schon vorstellen, was das für ein Bild abgibt und was alles gesprochen wird“, sagt er reflektiert. Aber: „Menschlich haben wir Halil immer gemocht, spielerisch wäre er ein absoluter Mehrwert für uns, wenn er uns an seiner Erfahrung teilhaben lässt. Damals wollten wir ihm keine Steine in den Weg legen.“ Demiröz betont auch, dass jeder Mensch bei Außenstehenden ein negatives Bild haben könnte. „Vielleicht finden manche meine Ideen eines neuen Vereins auch blöd. Man muss eben das tun, was das Herz einem sagt. Am Ende geht es um Leidenschaft auf dem Fußballplatz.“

Mit Leidenschaft will Sergen Demiröz am Weg des jungen Vereins festhalten. Wobei er auch schauen möchte, ob und wie es weitergehen kann. Am 16. März geht es für den FSC Heidenheim in der Liga weiter (zuletzt gab es fünf Spiele ohne Niederlage), der Verein hatte aber auch ein Futsal-Team in der Verbandsliga Württemberg gemeldet und dort gut abgeschnitten. Wobei so ein Team aus „nur“ sechs Spielern besteht. Vielleicht geht's also auch in diese Richtung? „Man kann nicht sagen, was die Zukunft bringen wird“, sagt Demiröz, fügt aber auch an: „Ich bevorzuge elf gegen elf.“