Stürmer des SV Waldhausen

So tippt Fußballlegende Kevin Mayer die zwei anstehenden Spieltage in der Bezirksliga

Den kennt man! Kevin Mayer ist ein außergewöhnlicher Stürmer, der mit dem SV Waldhausen in der Landesliga spielt. Der 33-Jährige kennt sich natürlich auch bestens in der Fußball-Bezirksliga aus. Wie der Angreifer die Spiele am Freitag (19. April) und Sonntag (21. April) einschätzt, warum er nicht gerne gegen sich selbst spielen würde und wie er Fabian Horsch von der TSG Nattheim in Zugzwang bringt:

Welcher Weg lohnt sich, welcher nicht? Kevin Mayer ist auf dem Spielfeld ein Analytiker. „Manchmal denke ich: Warum läuft der da noch dem Ball hinterher? Das ist doch völlig sinnlos und rentiert sich nicht“, sagt der Stürmer des SV Waldhausen trocken. Der 33-Jährige kann sich auf seine Erfahrung verlassen. Sich selbst bezeichnet er sich als klassischen Strafraumstürmer, der keine weiten Wege geht. „Ein, zwei Ballkontakte im Sechzehner oder mit dem Kopf. Das war’s“, sagt Mayer, der seine 15. Saison für den SV Waldhausen bestreitet – und in 380 Ligaspielen 244 Tore erzielt hat. Eine Wahnsinnsquote. „Ich bin schon zufrieden“, sagt Mayer pragmatisch.

Mit dir kann man nicht fortgehen, du kennst zu viele Menschen.

Kevin Mayers Frau Lisa zu ihrem Mann

Der Maschinen- und Anlagenführer bleibt auch in der kommenden Saison dem SV Waldhausen erhalten. „Man wird ja auch älter“, sagt Mayer zur Tatsache, dass er durchaus überlegt hat, etwas kürzerzutreten. Auch wegen seiner Familie, im vergangenen Jahr kam Töchterchen Kim zur Welt. „Da hat man schon andere Prioritäten“, räumt der Stürmer ein. Ob sich seine Frau Lisa darüber freut, sei mal dahingestellt. Was sie aber zu ihm sagt: „Mit dir kann man nicht fortgehen, du kennst zu viele Menschen“, erzählt Kevin Mayer.

Denn in der Fußballwelt kennt er so gut wie jeden. Und ihn wiederum kennen viele. Der Angreifer spielt nicht nur erfolgreich Fußball, sondern ist auch sonst gerne auf Sportplätzen unterwegs, um sich Spiele anzuschauen. So zum Beispiel auch die Partien der Fußballerinnen der SG Ebnat/Waldhausen (Regionenliga). Nachdem deren Trainer gehen musste, kam Ende März der Anruf bei Mayer, ob er kurzfristig als Coach bei einem Spiel unter der Woche einspringen könnte. Natürlich hat er das gemacht, er sagt aber zum Perspektivwechsel auch: „Als Trainer wirst du verrückt, wenn eine deiner Spielerinnen als letzte Frau ins Dribbling geht und den Ball verliert.“

Hoch zum Ball: Kevin Mayer (vorne) mit dem SV Waldhausen gegen Türkspor Heidenheim im November 2015. Foto: HZ-Archiv/jb

Trainer sein, könne er sich aber durchaus vorstellen – nach dem Ende seiner aktiven Karriere. Bis dahin möchte er noch möglichst viele Tore schießen. Womöglich macht er die 300 voll? „Das wäre auch schön“, sagt Mayer gewohnt lässig. Viele seiner Treffer hat er auch gegen Mannschaften aus dem Landkreis Heidenheim erzielt. Der SV Waldhausen war viele Jahre in der Bezirksliga, bevor in der Saison 2019/20 der Aufstieg in die Landesliga gelang (verkürzte Spielzeit aufgrund der Coronavirus-Pandemie). 

Kevin Mayer: „heiße Duelle“ mit dem FV Sontheim

Mayer erinnert sich gerne an „heiße Duelle“ gegen den FV Sontheim mit Sebastian Knäulein und Michael Gansloser (bilden nun das Trainerduo). Auch gegen die TSG Nattheim hat er gerne gespielt. Schließlich trug Nattheims Florian Horsch eine Zeit lang das Trikot des SV Waldhausen. Mit den Brüdern Horsch (neben Florian, auch Maximilian und Fabian) sowie deren Mitspieler und dem heutigen Kapitän Franz Fischer habe er auch „das ein oder andere Feschtle gefeiert“. Überhaupt sei er großer Fan von Nattheims Topstürmer Fabian Horsch (20 Saisontore). „Er ist ein Unterschiedsspieler, der Spiele entscheiden kann“, sagt Kevin Mayer. Ähnlich wie er selbst blieb auch Fabian Horsch – trotz Angeboten anderer Vereine – bislang dem Heimatverein treu. „Ich habe auch immer Nein gesagt, um mit Waldhausen aufzusteigen. Es ist dann umso schöner, wenn das gelingt“, sagt Mayer.

Ich finde es beeindruckend, wie Baris gereift ist und nun auch Spielführer ist.

Kevin Mayer über Baris Acikgöz, Stürmer der SG Heldenfingen/Heuchlingen

Aber auch Baris Acikgöz von der SG Heldenfingen/Heuchlingen (22 Saisontore, damit Toptorjäger der Bezirksliga) hat es Mayer angetan. „Ich finde es beeindruckend, wie Baris gereift ist und nun auch Spielführer ist“, erklärt Kevin Mayer. Dabei sei der Angreifer der SG Heldenfingen/Heuchlingen ein anderer Stürmertyp als er es selbst ist. „Baris ist ja eher eine hängende Spitze, ein Zehner. Ich bin ja im Strafraum zu Hause.“

Und was für ein Spielertyp ist Kevin Mayer? „Auf dem Platz hasst man mich, weil es schon eklig ist, gegen mich zu spielen“, sagt er unumwunden. Schließlich sei er groß und kopfballstark, könne seinen Körper gut einsetzen, Freistöße/Elfmeter rausholen und auch den Gegenspielern mal wehtun. „Ich möchte auch nicht gegen mich selbst spielen“, scherzt Mayer, der aber betont: „Nach den Spielen ist alles vergessen. Dann sitze ich auch gerne bei einem Bierchen zum Quatschen mit den Gegenspielern.“

Wenn du früher als junger Spieler probiert hast, gegenüber den älteren frech zu sein, haben die dich aus den Schuhen gehauen.

Kevin Mayer zieht einen Vergleich zwischen den Generationen

Doch dieses kameradschaftliche Zusammensitzen – auch in der Kabine – werde weniger, sagt Kevin Mayer aus Erfahrung. „Die jungen Spieler kommen zum Trainieren oder Spielen und gehen wieder. Mir macht es Spaß, mit ein paar Jungs nach Spielen noch in die Stadt zu gehen und auch darüber zu quatschen, was gut und was schlecht war.“ Nicht selten denken Jungkicker, dass sie die Chefs seien, fügt Mayer an. „Ich kenne das anders. Wenn du früher als junger Spieler probiert hast, gegenüber den älteren frech zu sein, haben die dich aus den Schuhen gehauen“, sagt Mayer überspitzt.

Jubel, Trubel: Kevin Mayer im Mai 2015 im Bezirkspokal bei der TSG Nattheim. Foto: HZ-Archiv/olv

Zusammen mit Michael Schiele (35) gehört Kevin Mayer zu den Routiniers beim SV Waldhausen. Er gebe seine Erfahrung gerne weiter, sagt er. „Ich bin auf dem Platz lautstark, coache und treibe auch an“, so der Stürmer, der sich nun die Marke von 400 Spielen für die Waldhäuser als Ziel gesetzt hat. Dafür wird er noch einige Wege gehen. Allerdings nur die, die Ertrag bringen könnten.

So tippt Kevin Mayer die Spiele am Freitag, 19. April, in der Bezirksliga

SF Lorch – TSG Schnaitheim (Tipp: 3:1)
„In Lorch auf dem tiefen Platz zu spielen, war immer eklig. Schnaitheim verliert, auch wenn sie mit Kolb (Matthias Kolb) jemanden haben, der immer für ein Tor gut ist.“

TV Neuler – FV Sontheim (Tipp: 1:2)
„Kleinigkeiten werden entscheiden. Sontheim hat mit Gentner (Daniel Gentner) und Yoldas (Edis Yoldas) Unterschiedsspieler.“

TV Steinheim – FC Durlangen (Tipp: 0:1)
„Durlangen kam in den letzten Wochen immer besser in Form.“

TSG Nattheim – Stödtlen/Tannhausen (Tipp: 3:2)
„Letzte Woche habe ich Fabian Horsch geschrieben, dass es Zeit wird, dass er wieder trifft (Horsch traf danach beim Nattheimer 4:3-Sieg in Schnaitheim doppelt). Jetzt muss ich wieder Druck machen: Er soll drei Tore machen. Stödtlen ist offensiv aber sehr stark, es wird ein torreiches Spiel.“

Lauchheim – Mögglingen (Tipp: 1:1)
„Der Abstiegskracher. Mögglingen hätte ich schlechter eingeschätzt, sie kämpfen aber bis zum Schluss und sind oft ebenbürtig. Lauchheim fehlt ein Stürmer wie Krasniqi (Kemal Krasniqi, spielt nun in der Landesliga beim SV Neresheim).“

So tippt Kevin Mayer die Spiele am Sonntag, 21. April, in der Bezirksliga

TV Steinheim – SF Lorch (Tipp: 0:2)
„Bei Steinheim geht nicht mehr viel“, ist Kevin Mayer überzeugt.

FV Unterkochen – SG Heldenfingen/Heuchlingen (Tipp: 2:1)
„Ein sehr spannendes Spiel. Vielleicht gibt’s nächste Saison ein Derby zwischen Unterkochen und uns.“

Mögglingen – Neuler (Tipp: 0:1)
„Am Ende setzt sich die Qualität von Neuler durch.“

Hofherrnweiler II – Durlangen (Tipp: 1:1)
„Auf Kunstrasen hätte Hofherrnweiler einen Vorteil. Aber Durlangen ist gut in Form.“

Stödtlen/Tannhausen – Dorfmerkingen II (Tipp: 2:1)
„Aus der Qualität muss Dorfmerkingen mehr machen, da läuft bislang nicht viel zusammen.“

Lauchheim – Sontheim (Tipp: 0:3)
„Sontheim ist klarer Favorit.“

TSG Nattheim – SG Bettringen (Tipp: 2:1)
„Es wird ein heißes Spiel, ich bin aber Nattheim-Sympathisant. Bettringen will es aber noch einmal wissen, viele hatten sie schon abgeschrieben.“

Schwabsberg – TSG Schnaitheim (Tipp: 2:0)
„Mein Freund Sven Frank macht zwei Buden. Schwabsberg ist besser, als es die Platzierung sagt. Bei Schnaitheim läuft in dieser Saison auch nicht viel zusammen.“

SV Waldhausen im Aufstiegsrennen

Kevin Mayer bestreitet mit dem SV Waldhausen bereits am Freitag, 19. April, ein Heimspiel gegen den TSV Buch (19 Uhr). In der Tabelle belegen die Waldhäuser den dritten Platz, sind aber punktgleich mit dem Tabellenzweiten Weilimdorf. Der Vizemeister nimmt an der Aufstiegs-Relegation zur Verbandsliga teil.

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