Mehr als fünf Jahrzehnte lang war Karl Schreck auf den Fußballplätzen in der Region und im ganzen Land unterwegs. Als Fußballer, Schieds- und Linienrichter sowie als Trainer erwarb er sich Bekanntheit und Ansehen. Der leidenschaftliche und faire Sportler wurde durch seine stets korrekte und unbestechliche Autorität vielen als „Schrecka Karl“ ein Begriff. Am 7. Februar begeht er in Bolheim seinen 90. Geburtstag.
Während seiner Karriere als Torwart hütete der gelernte Maschinenschlosser ab 1957 das Tor des SV Bolheim, des ehemaligen TSB Heidenheim und des Heidenheimer Postsportvereins. Sein Markenzeichen war die Schlägermütze, auch außerhalb des Platzes.
Blitz streckte Fußballer in Gerstetten nieder
Zeitzeugen in Erinnerung geblieben ist ein dramatischer Vorfall auf dem Sportplatz an der Altheimer Steige in Gerstetten: Bei einem Spiel des örtlichen VfL gegen den TSB Heidenheim streckte ein Blitzschlag die Spieler zu Boden, und auch Schreck benötigte Erste Hilfe.
Ab 1973 war er fünf Jahre lang Trainer der Damenmannschaft des SV Mergelstetten, seinerzeit Aushängeschild des Frauenfußballs im weiten Umkreis und Vorbild für viele Vereine. Mit der Mannschaft wurde er Bezirksmeister und holte zweimal den Wanderpokal des Fußballbezirks Neckar-Fils.
In der dritthöchsten Spielklasse im Einsatz
In rund 50 Jahren leitete Schreck als Schiedsrichter ungezählte Spiele im Jugend- und Aktivenbereich. Für seine Leistung wurde er mit den Schiedsrichter-Ehrennadeln des Württembergischen Fußballverbandes in Bronze, Silber und Gold ausgezeichnet. Einige Jahre gehörte Schreck als Linienrichter zu den Gespannen um die Schiedsrichter Roland Baamann, Klaus Bodmer, Rainer Domberg, Hans Kaiser und Herbert Peichl. Zum Einsatz kam er vor allem bei Spielen der 2. und 1. Amateurliga, der damals dritthöchsten Spielklasse im deutschen Fußball.
Mit seiner ruhigen und konsequenten Art war er ein zuverlässiger und geschätzter Assistent an der Seitenlinie, dabei stets in der Lage, mit Lob und Kritik angemessen umzugehen. Die tief verwurzelte Fußballleidenschaft ließ Schreck selbst am Tag seiner Hochzeit 1962 nicht los: Bei der Feier im „Goldenen Rad“ in Heidenheim fehlte der Bräutigam plötzlich. Schnell stellte sich heraus, dass er sich eine Auszeit vom Fest genommen und zusammen mit dem unvergessenen Fußballer und Boxer Sepp Stampf einen Abstecher zum Spiel seiner Mannschaft auf dem Jahnplatz gemacht hatte.
Karl und Inge Schreck als eingespieltes Team
Pflege von Tradition und Freundschaft sind Schreck heute noch sehr wichtig. Regelmäßig besucht er die Zusammenkünfte des TSB-Treffs und der Bolheimer AH. Gerne folgt er als ehemaliger Feuerwehrmann auch den Einladungen der Freiwilligen Wehr in Bolheim. Wann immer möglich, ist Ehefrau Inge dabei an seiner Seite, die stets mit großer Toleranz Verständnis für sein Hobby hatte. Jahrzehntelang brachte sie ihren Mann mit dem Auto zu den Spielorten, wenn die Entfernung für den Motorrollerfahrer Karl Schreck zu groß war.