Man kann es fast gar nicht glauben, wenn man es nicht selbst gesehen hat. Aufgrund des Hochwassers wurde im an den Landkreis Heidenheim angrenzenden Landkreis Dillingen um die über ihre Ufer tretende Donau der Katastrophenalarm ausgerufen. Und das, was sich momentan rund um das Stadion des FC Gundelfingen, bei dem auch viele Sportler aus dem Landkreis Heidenheim auflaufen, abspielt, kann man getrost als katastrophal bezeichnen.
Dies tut zumindest Stefan Kerle, der sportliche Leiter des FC Gundelfingen. Der 44-Jährige betont: „Es gibt wichtigere Dinge als Fußball. Bei Menschen stehen die Keller voll unter Wasser. Aber bei uns ist auch alles unter Wasser. Die Gaststätte, das Trainingsgelände, die Tennisanlage, das Stadion." Diese Situation gelte es, in den Griff zu bekommen. Jeder, der kann, helfe dabei. So wurden am Stadion Sandsäcke verlegt. Es sollte allerdings nicht viel helfen.
Sportlich betrachtet steht der FC Gundelfingen auch unter Druck: Die erste Mannschaft (Bayernliga Süd) musste in die Abstiegs-Relegation. Das dritte Spiel bei Türkspor Augsburg ging mit 0:1 verloren. Das Rückspiel war erst für Samstag, 1. Juni, angesetzt. Dann wurde entschieden, die Partie am Sonntag, 2. Juni, auszutragen. Allerdings auf dem Gelände des TV Gundelfingen. Doch auch dies klappte nicht; in Gundelfingen selbst wurde ebenfalls der Katastrophenfall ausgerufen.
Nun gelte es abzuwarten, was der Fußballverband macht, sagt Stefan Kerle. So manch ein Spieler habe nämlich bereits seinen Urlaub gebucht. In welcher Besetzung soll der FC Gundelfingen das Relegationsspiel bestreiten? „Notfalls treten wir mit den Alten Herren an“, scherzt Kerle. Und zeigt damit doch, wie besorgniserregend auch die sportliche Situation ist.
undefinedundefined