Spektakel auf den Fußballplätzen

Steinheimer Fußballer sorgen für eine Überraschung in der Bezirksliga

2:0 besiegten die Steinheimer die SG Bettingen in der Bezirksliga und in der Kreisliga A gab es gleich zwei 4:4-Spektakel. Stimmen und Reaktionen der Spieler und Trainer:

Steinheimer Fußballer sorgen für eine Überraschung in der Bezirksliga

Diese Prognose hat außer Fechterin Alexandra Zittel im Bezirksliga-Tippspiel der Heidenheimer Zeitung wohl kaum jemand gewagt: Die Steinheimer Fußballer verblüfften vergangenes Wochenende mit einem 2:0-Sieg beim Landesligaabsteiger und Mitfavoriten SG Bettringen.

„Da sieht man, was mit der richtigen Einstellung und Leidenschaft möglich ist“, freut sich TV-Trainer Nico Schuska. Manuel Gül hatte die Truppe vom Albuch schon nach acht Minuten in Führung gebracht, dann überstand der TV alle Offensivbemühungen der Gastgeber, ehe Malik Oruc in der 85. Minuten mit dem 0:2 den Deckel drauf machte. Schuska wollte dabei keinen seiner Akteure besonders hervorheben. „Das war eine Top-Mannschaftsleistung, gegen eine qualitativ so starke Truppe wie Bettringen kannst du auch nur bestehen, wenn ein Rädchen ins andere greift“, so der Coach, der dann doch noch ein Sonderlob parat hatte: „Unser Keeper Daniel Hirsch hat zwei Dinger sensationell herausgeholt.“

Glanztaten von Hirsch

Was bedeutet dieser Erfolg nun für die Steinheimer? Zunächst einmal verbesserte sich die Mannschaft auf Rang 14 und hat nur noch einen Zähler Rückstand auf den Tabellen-13. Mögglingen. Ob Rang 13 am Ende für den Klassenerhalt reicht, hängt aber von der Entwicklung in der Landesliga-Staffel 2 ab und hier sind derzeit Bargau und Neresheim aus dem Bezirk Ostwürttemberg im Tabellenkeller.

Es wird auf jeden Fall nicht einfach für Schuskas Truppe, die es bis zur Winterpause noch mit drei Gegnern aus den Top-Sechs der Liga (Sontheim, Dorfmerkingen II und Unterkochen) zu tun bekommt, zudem die wichtige Partie gegen die ebenfalls abstiegsgefährdeten Durlanger bestreitet. „Wir wollen in diesem Jahr noch so viel wie möglich Punkte holen, wenn wir auf 13, 14 kommen könnten, ist in der Rückrunde sicher noch alles drin“, gibt der Trainer die Marschroute vor. Dazu müssten allerdings zwei Siege her.

Am Sonntag folgt das Derby gegen Sontheim

Personell bleibt es schwierig, kaum kehrt ein Spieler zurück, muss ein anderer passen – so wie jetzt Patrick Rehorsch. „Wir bekommen halt keine Möglichkeit, dass sich eine Formation so richtig einspielen kann, aber Jammern bringt nichts, wir nehmen die Situation so an“, erklärt Schuska. Und so hat er auch das bevorstehende Derby gegen den Tabellenzweiten FV Sontheim (Sonntag, 14.30 Uhr) noch lange nicht abgeschrieben.  „Sontheim gehört sicher zu den Topmannschaften der Liga, aber auch dieses Spiel beginnt bei 0:0 und wenn wir kein frühes Gegentor kassieren, die Partie lange offen halten, haben wir vielleicht eine Chance“, sagt Schuska.

Acht Tore in Giengen

Während Aufsteiger Steinheim also irgendwie die Klasse halten will, könnte Fleinheim erstmals in die Bezirksliga aufsteigen. Nach zwölf Spieltagen führen die Sportfreunde mit 29 Punkten die Kreisliga A3 an und haben schon für einige Spektakel gesorgt. Im Schnitt fallen bei den Spielen der Fleinheimer 5,33 Tore, vergangenen Sonntag sogar acht. Beim TKSV Giengen sahen die Zuschauer eine extrem unterhaltsame Partie. Zur Pause führten die Gastgeber 2:1, dann konterten die Sportfreunde zum 2:3.

„Die Jungs haben dann eine gute Reaktion gezeigt, ich muss der Mannschaft ein Lob aussprechen“, sagt TKSV-Trainer Ümit Meral. Cem Arman gelang in der 85. Minute der Ausgleich und nach einem Eckball in der ersten Minute der Nachspielzeit sogar das 4:3. Doch das war noch nicht das Ende, in der 94. Minute traf Steven Jochim für Fleinheim zum 4:4.

Aufstieg ist für Fleinheim noch kein Thema

„Der Ausgleich darf dann nicht mehr fallen, da sind wir vielleicht noch zu unerfahren“, ärgert sich Meral, dessen Team so die Chance verpasst hat, auf vier Zähler an den Spitzenreiter heran zu rücken. „Unterm Strich waren es für uns zwei verlorene Punkte, aber wir schreiben die Saison noch nicht ab. Man sieht Woche für Woche, dass alles möglich ist, deshalb wird auch unser nächstes Spiel gegen den AC Milan sicher nicht einfach“, so Meral.

Für Jochen Baß war es ebenfalls ein hochklassiges und faires Spitzenspiel. „Beide Mannschaften haben Moral bewiesen und sind nach Rückstand zurückgekommen“, so der Fleinheimer Coach. Über einen möglichen Aufstieg will er noch überhaupt nicht reden. „Das ist für uns noch kein Thema, wenn man ein, zwei mal nicht gewinnt, sieht es gleich wieder ganz anders aus“, so Baß.  In der Tat rückte der letztjährige Vizemeister SG Königsbronn/Oberkochen (26 Punkte) nach holprigem Start mit zuletzt fünf Siegen in Folge wieder an Fleinheim (29) ran, auch Türkspor Heidenheim und Gussenstadt (beide 23) mischen weiter mit.

Und nochmals acht Tore in Giengen

Türkspor war übrigens am zweiten 4:4 des vergangenen Spieltags beteiligt. Dabei wird sich Gastgeber Giengen geärgert haben, denn bis zur 79. Minute stand es noch 3:0 und nach 88 Minuten 4:2 für die TSG. Doch zwei späte Treffer bescherten den Heidenheimern noch einen Punkt. „Es ging wild hin und her, nach vier Minuten Nachspielzeit gab es noch einen letzten Eckball und dann ist es passiert“, berichtet Roland Weiß, dessen Mannschaft bis alles im Griff zu haben schien. „Vor dem Spiel wären wir gegen eine Spitzenmannschaft wie Türkspor mit einem Punkt zufrieden gewesen, im Nachhinein sind es natürlich zwei verlorene Punkte. Aber wir sind eben noch eine junge Truppe“, sagt der Giengener Trainer, der mit dem bisherigen Saisonverlauf aber zufrieden sein kann. Mit 15 Punkten steht der Aufsteiger auf Rang elf. „Das Wichtige ist, dass wir gezeigt haben, dass wir mithalten können“, fasst Weiß zusammen.

Bissingen muss zum Verfolger

In der seit dieser Saison mit Mannschaften aus dem Kreis Heidenheim und dem Ostalbkreis besetzten Kreisliga B4 sieht es bisher für die hiesigen Teams gut aus. So führt der SV Bissingen mit 31 Punkten vor dem FV Sontheim II (28) und dem SV Ebnat (25). Am Sonntag (14.30 Uhr) müssen die Bissinger nun nach Ebnat – ein ganz wichtiges Spiel auf dem Weg zum Aufstieg.