Was Stefan Wannenwetsch als Profifußballer erlebt hat und wie er die Spiele in der Bezirksliga tippt
Vom kleinen Rammingen in die große Welt des Profifußballs. Und wieder zurück. Das ist die Kurzfassung des fußballerischen Werdegangs von Stefan Wannenwetsch, der aktuell Trainer der Spielgemeinschaft Niederstotzingen/Rammingen ist (Kreisliga A3). „Es ist schön, wieder zurück zu sein“, sagt Wannenwetsch.
Er startete einst als Fünfjähriger bei den Sportfreunden Rammingen, die seit 2022 eine Spielgemeinschaft mit dem TSV Niederstotzingen bilden. Über die Jugend des SSV Ulm gelang ihm schließlich der Sprung zu 1860 München, wo er sich den Traum vom Profifußball erfüllte. „Man sagt ja, einmal Löwe, immer Löwe. Da ist schon was dran“, meint Wannenwetsch: „Ich bin dort Profi geworden und für immer verbunden mit dem Verein.“
Besonders gerne erinnert er sich an ein Spiel im DFB-Pokal im September 2013 zurück, als sich die „Löwen“ Borussia Dortmund – damals noch mit Robert Lewandowski, Pierre-Emerick Aubameyang und Trainer Jürgen Klopp – erst in der Verlängerung geschlagen geben mussten.
Nach vier Jahren bei 1860 München wechselte der heute 31-Jährige zum FC Ingolstadt, mit dem ihm der Aufstieg in die Bundesliga gelang. Dort war er zwar nur Ergänzungsspieler, erlebte aber ein absolutes Karriere-Highlight. „Wenn ich durch mein Wohnzimmer schaue, sehe ich dort ein Trikot von Thiago (heute beim FC Liverpool) hängen. Ich habe gegen Bayern mein einziges Erstligaspiel gemacht. Die sind damals mit allen Stars unter Trainer Pep Guardiola angetreten, und wir haben nur 0:2 verloren“, erzählt der Ramminger sichtlich stolz.
Sieg im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart
„Meine sportlich erfolgreichste und intensivste Zeit hatte ich allerdings bei Hansa Rostock, meiner nächsten Station, dort war ich ein wichtiger Spieler“, meint der 31-jährige. Wannenwetsch, der für Hansa 102 Spiele in der 3. Liga absolviert hat, blickt auch bei dieser Station liebend gerne auf einen Pokalabend zurück. Schließlich konnte man den VfB Stuttgart im Jahr 2018 überraschend besiegen, und Wannenwetsch sicherte sich im Anschluss das Trikot von Gonzalo Castro. „Das war einfach ein richtig geiles Spiel, und ich habe die vollen 90 Minuten gespielt“, meint Wannenwetsch voller Enthusiasmus.
Der Mittelfeldspieler verletzte sich allerdings in seinem letzten Spiel bei Hansa Rostock schwer und konnte danach verletzungsbedingt nie wieder Fuß fassen im Profifußball.
„Ich war eigentlich nie verletzungsanfällig, bin dann aber bei einem Zweikampf sehr unglücklich umgeknickt“, sagt Wannenwetsch: „Ich dachte zunächst, dass es nicht so schlimm wird. Nach der anschließenden MRT-Untersuchung war jedoch klar, dass es sehr schwierig wird, noch einmal in den Profifußball zurückzukehren.“ Dies sollte sich bewahrheiten, denn „ich habe es dann noch einmal beim VfR Aalen in der Regionalliga versucht. Dort konnte ich aber nur noch mit Schmerzmitteln spielen, und das macht dann wirklich keinen Sinn mehr“, erklärt Wannenwetsch.
Noch heute hat er Schmerzen im Knie, die einer möglichen Doppelrolle als Spielertrainer im Weg stehen. Nach seiner aktiven Laufbahn suchte Wannenwetsch zunächst Abstand vom „brutal harten Geschäft“ des Profifußballs. Er arbeitet aktuell in der Personaldienstleistung und hat ein abgeschlossenes Wirtschaftspsychologiestudium.
Wannenwetsch hat durch den Profifußball auch viele Dinge gelernt, die er nun auf den Berufsalltag übertragen kann. „Ich wurde damals ohne nennenswerte Berufserfahrung eingestellt, da ich durch meine Karriere die Eigenschaft entwickelt habe, gut mit Niederlagen umgehen zu können und auch der Teamgedanke bei mir stark verankert war“, sagt der ehemalige Profifußballer.
Diese Eigenschaften versucht er als Trainer auch seinen Spieler nahezubringen. „Ich möchte meinem Team Werte vermitteln und aufzeigen, wie man sich auf dem Sportplatz verhält,“ sagt er.
In der laufenden Saison peilt Wannenwetsch mit seiner Mannschaft nach einem größeren Kaderumbruch eine Platzierung im oberen Tabellenmittelfeld an.
Dennoch dürfte die Bezirksliga langfristig ein Ziel sein. Deshalb kann es nicht schaden, dass Stefan Wannenwetsch sich im Rahmen des 13. Spieltags swa HZ-Tippspiels schon einmal mit der möglichen Konkurrenz beschäftigt.
So tippt Stefan Wannenwetsch den 13. Spieltag
SG Heldenfingen/Heuchlingen – SF Lorch (Tipp: 2:1, Sonntag 14.30 Uhr)
„Beide Mannschaften habe ich noch nie spielen sehen, Heldenfingen scheint allerdings einen sehr guten Job zu machen. Das ist ein Beispiel für eine sehr gute Spielgemeinschaft und ist deshalb für uns schon so etwas wie ein Vorbild.“
TV Neuler – TSG Schnaitheim (Tipp: 3:0, Sonntag 14.30 Uhr)
Hier sieht Wannenwetsch Neuler als klaren Sieger: „Schnaitheim tut sich dieses Jahr sehr schwer und kann nicht an die letzte Saison anknüpfen. Dementsprechend tippe ich auf einen 3:0-Heimsieg.“
TV Steinheim – FV Sontheim (Tipp: 1:1, Sonntag 14.30 Uhr)
„Sontheim haben wir im Pokal besiegt und in Steinheim wird es auch kein Zuckerschlecken“, meint der 31-Jährige und rechnet mit einer Punkteteilung.
TSG Nattheim – FC Durlangen (Tipp: 3:0, Sonntag 14.30 Uhr)
„Nattheim war gegen uns im Pokal unglaublich stark. Wir sind chancenlos und verdient ausgeschieden. Sie sind physisch sehr stark und taktisch sehr diszipliniert. Das wird ein klarer Heimsieg.“
So tippte Fechterin Alexandra Zittel den 12. Spieltag
Stefan Wannenwetsch hat 102 Spiele in der 3. Liga bestritten (vier Tore, zehn Vorlagen). Dazu kommen 18 Partien in der 2. Liga und 76 in verschiedenen Regionalligen. Im DFB-Pokal war der Ramminger sechsmal im Einsatz. Im Dezember 2012 lief Wannenwetsch als damals 23-Jähriger das erste und einzige Mal in der Bundesliga auf. Und zwar für den FC Ingolstadt beim FC Bayern München (0:2). Wannenwetsch wurde in der 53. Minute eingewechselt. Die Tore für München schossen Robert Lewandowski und Philipp Lahm.
Degenfechterin Alexandra Zittel lag bei ihren Tipps zum 12. Spieltag der Fußball-Bezirksliga bei drei von fünf Tipps richtig. Unter anderem sagte die HSBlerin den für so manch einen überraschenden Sieg des TV Steinheim bei der SG Bettringen voraus.