Das hat richtig Spaß gemacht: Das Topspiel in der Fußball-Kreisliga B4 hielt, was es versprach. Und noch mehr. Vor knapp 120 Zuschauern entwickelte sich im Sontheimer Stadion eine Partie, die qualitativ auch eine Klasse höher hätte ausgetragen werden können.
Das erste Ausrufezeichen setzte dabei ein Spieler, der sich nach der vergangenen Saison zumindest aus der ersten Mannschaft des FV Sontheim offiziell verabschiedet hatte, um sich an Wochenenden anderen Sachen verstärkt widmen zu können: Jonathan Mack. Der 30-Jährige, der Zeit hatte und deshalb zum fünften Mal in dieser Saison bei der zweiten Mannschaft aushalf, traf per Distanzschuss in der 19. Minute. Sein Trainer sprach schlichtweg von einem Traumtor. „Jonne macht das überragend. Er hilft uns unheimlich weiter, wenn er dabei sein kann“, so Jens Wiedenmann.
Der 47-Jährige konnte auch auf andere Akteure zurückgreifen, die sonst zum Kader der ersten Mannschaft gehören. „Nicht mehr, als auch sonst. Das ist normal“, erklärt Wiedenmann. So traf Felix Sparr (fünf Einsätze im Bezirksligateam) nach einem Freistoß von Jonathan Mack per Kopf zum 2:0 (63.). Bernhard Rembold (zehn Einsätze in der „Ersten“) machte auch ein starkes Spiel (kam in der 7. Minute für Timo Stein). Für die Vorentscheidung sorgte Luis Dörner (71.), Canar Otabasi erzielte den 4:0-Endstand (80.) gegen eine junge Gerstetter Mannschaft, die sich zu keinem Zeitpunkt der Partie aufgab.
„Auch in der Kreisliga B4 werden Fehler eiskalt bestraft“, merkte Adrian Seibold an. „Da merkt man doch, dass wir teilweise noch zu unerfahren sind“, so der spielende Co-Trainer des VfL Gerstetten, der besonders die Gegentreffer zwei und drei hervorhob. Der 32-Jährige weiter: „Dass der ein oder andere Spieler aus der Sontheimer Ersten runtergezogen wird, war uns schon bewusst. Aber ich bin auch ehrlich: Wir wollen vorne mitspielen, da müssen wir auch dann mithalten. Das ist unser Anspruch.“
Durch die Niederlage sind die Gerstetter auf den zweiten Platz abgerutscht. Nichtsdestotrotz sei es eine gute Hinrunde gewesen, so Seibold weiter. „Man muss bedenken, dass die meisten unserer Spieler noch in der A-Jugend spielen könnten.“
Jens Wiedenmann beschreibt die Sontheimer Taktik
Jens Wiedenmann lobte derweil auch den Gegner: „Gerstetten hat junge Spieler, die flink sind und gut kicken können“, so der Sontheimer Coach, der die eigene Taktik wie folgt beschreibt: „Man hat gesehen, dass es auf dem schwierigen Boden nur über Kampf geht. Wir wollten dem Gegner die Spielfreude nehmen.“
Mit drei Punkten Vorsprung auf den VfL Gerstetten ist der FV Sontheim II Herbstmeister (nach 15 von 30 Spielen). Während das Jahr für die Gerstetter beendet ist, müssen die Sontheimer am Sonntag, 8. Dezember, zum Nachholspiel beim AC Milan Heidenheim antreten (14 Uhr). Laut Wiedenmann gelte es für sein Team nun, die Spannung hochzuhalten und konzentriert weiterzumachen. „Es darf uns nicht passieren, dass wir bei Milan die Punkte lassen“, warnt der Sontheimer Trainer.
Die Aufstellungen
FV Sontheim: Buck, Gansloser, Luis Dörner, N. Mack, J. Mack, Otabasi, Straub (48. Elias Mack), Färber, Mühlberger (87. Neidhardt), Sparr (87. Luca Dörner), Stein (7. Rembold/84. Seiler)
VfL Gerstetten: Lenny Fronmüller, Benz, Freihart, Wegmann (78. Lammel), Walter (45. Strobl), Luca Fronmüller, Dömel, Seibold, Eckhardt, Pfeiffer, Strebel (38. Bayer)