Fußball-Bezirksliga

Trotz 1:4-Niederlage gegen Unterkochen: Warum Schlusslicht Schnaitheim die "Rote Laterne" nicht anzusehen war

Trotz 1:4-Niederlage gegen Unterkochen: Warum Schlusslicht Schnaitheim die "Rote Laterne" nicht anzusehen war

Am Ende verlor die TSG Schnaitheim gegen den Favoriten FV Unterkochen mit 1:4 (1:1). Doch vor allem in der ersten Halbzeit war nichts davon zu sehen, dass das Tabellenschlusslicht gegen den Tabellenführer spielt. Was der neue Trainer Erdal Kalin zur Leistung seines Teams sagt.

Es sind die Geschichten, die der Fußball manchmal schreibt. Erdal Kalin übernimmt als Trainer die bis dato erfolglose TSG Schnaitheim, die dann aus zwei Spielen vier Punkte holt. Die Mannschaft schöpft im Kampf um den Klassenerhalt neuen Mut. Gegen den Favoriten aus Unterkochen wollte Kalin das Spiel lange offen halten. „Wer weiß, vielleicht landen wir heute einen Big Point", so Kalins Einschätzung vor dem Spiel.

Die TSG Schnaitheim ging personell auf dem Zahnfleisch

Personell ging der Tabellenletzte aber auf dem Zahnfleisch. Sogar Torwart Heiko Karnisky kehrte aufgrund von akutem Torhütermangel zwischen die Pfosten zurück. Die komplette Innenverteidigung musste ersetzt werden und auf der Bank waren gerade einmal zwei Ersatzspieler vertreten. Gegen den Ligaprimus natürlich keine optimalen Voraussetzungen.

Kurzum, die Mannschaft machte es in den ersten 45 Minuten richtig gut. Vor knapp 70 Zuschauern bei strömendem Regen auf dem Kunstrasenplatz am Fischerweg spielte Schnaitheim frech nach vorne. In der 13. Minute dann großer Jubel, als Schnaitheims Giosue Gammaro einen Abpraller vom Unterkochener Torwart vor die Füße bekam und aus fünf Metern in die Maschen drosch. Zu diesem Zeitpunkt eine verdiente Führung. Unterkochen kam jetzt besser ins Spiel, aber ohne zwingend vors TSG-Gehäuse zu kommen. In der 34. Minute konnten die Gäste dann über einen Standard ausgleichen. Ein Eckball an den langen Pfosten wurde mit dem Kopfball nach innen gebracht, wo Jonas Ilg ungedeckt stand und keine Mühe hatte, den Ball zum 1:1 über die Linie zu drücken. Bis zur Halbzeit passierte nicht mehr viel. Schnaitheims Einstellung stimmte aber zu 100 Prozent.

Früher Gegentreffer in der zweiten Halbzeit

Die zweite Hälfte begann für die TSG unglücklich. Ein Weitschuss setzte auf dem glitschigen Platz auf. Karnisky im Tor konnte den Ball nicht festhalten und Unterkochens Manuel Volk stand, wo ein Stürmer stehen muss und schob zur Führung in der 47. Minute ein. Der Tabellenführer ließ jetzt nicht locker und startete einen Angriff nach dem anderen aufs TSG-Gehäuse. In der 65. Minute verwandelte FV-Verteidiger Mike Viehöfer einen Freistoß aus knapp 20 Metern Entfernung. Schnaitheim steckte immer noch nicht auf und spielte weiter munter nach vorne. Bis auf einen sehenswerten Sololauf mit Pech im Abschluss von Matthias Kolb sprang leider nichts heraus. Unterkochens Mateo Zelic gelang in der 80. Minute noch der vierte Treffer für seine Farben. Am Ende siegte der Favorit zwar standesgemäß, aber die Gastgeber verkauften sich trotzdem teuer.

In der ersten Halbzeit habe ich keinen Unterschied gesehen, wer Erster ist und wer Letzter.

Erdal Kalin, Trainer TSG Schnaitheim

Schnaitheims Coach Kalin ärgerte sich vor allem über das frühe Tor nach der Halbzeit, lobte aber die erste Halbzeit seiner Mannschaft. „In der ersten Halbzeit habe ich keinen Unterschied gesehen, wer Erster ist und wer Letzter." Auf die nächsten Aufgaben angesprochen meinte der 51-Jährige: „Wenn wir uns so verkaufen wie heute, dann werden wir die nötigen Punkte ganz sicher noch machen."

Der Gästecoach Patrick Bartak hatte es nach dem Spiel ziemlich eilig. Sein kurzes Fazit zum Spiel:„Schnaitheim hat es sehr gut gemacht in der ersten Halbzeit, in der zweiten Halbzeit haben wir dann die nötigen Lösungen gefunden und verdient gewonnen."

Namen zum Spiel

Es spielten: TSG Schnaitheim: Karnisky im Tor; Holz, Laible, Kolb, Wegmann, G. Gammaro, M. Gammaro (86. Fritze), Nietsch, Schmidt, May, Mikirtychiyants (78. Lang)

FV Unterkochen: Walther im Tor; Viehöfer, Funk, Feuchter, Kaufmann, Volk, Späth, Zelic, Gold, Ilg, Kurz

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