Es war eine Partie, die am dritten Spieltag der Bezirksliga von der Konstellation her so nicht erwartet worden war. Beide Teams, die in der vergangenen Saison lange vorne mitgespielt hatten, waren mit zwei Niederlagen in die neue Runde gestartet und somit spielte auf der Nattheimer Halde der 15. (Nattheim) gegen den 16. (SG Heldenfingen/Heuchlingen).
Bei spätsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad fand das Derby bei den Zuschauern keinen sonderlichen Zuspruch. Die übersichtliche Schar bekam in den ersten 30 Minuten fußballerische Magerkost zu sehen. Beide Mannschaften spielten verunsichert und agierten mit langen Bällen nach vorne, Torchancen waren Mangelware.
Verunsicherung ist zu spüren
Bernd Klein, Torjäger der TSG Nattheim, umkurvte dann in der 35. Minute SG Schlussmann Renner und schob zum 1:0 ein. Ein Wachmacher für die Gäste, die jetzt mutiger nach vorne spielten und ihren Torjäger Baris Acikgöz suchten. Der wiedergenesene Stürmer, der seit zwei Spielen wieder auf dem Platz steht, markierte in der 41. Minute das 1:1 nach einem langen Ball in die Spitze. Gekonnt pflückte der 27-Jährige den Ball herunter und überwand TSG Keeper Pascal Papadimas in gewohnter Manier. Julian Eichorn markierte aber kurz vor dem Halbzeitpfiff wieder die Führung für die Gastgeber.
Die Spielweise beider Teams setzte sich nach der Pause fort. Bis zur 65. Minute, als Mathis Schmid sich ein Herz nahm und mit einem schönen Solo vier Nattheimer umspielte und mit dem Außenrist ins lange Eck zum 2:2 abschloss. Schon sechs Minuten später konnte der Nattheimer Valentin Fronz aber wieder die Führung für seine Farben erzielen. In die Drangphase der SG kam dann kurz vor Schluss noch der Pfiff zum Strafstoß für die TSG Nattheim. Beim berechtigten Elfmeter scheiterte Florian Horsch zuerst an Renner, verwandelte dann aber im Nachschuss. Der Jubel bei den Nattheimern über die ersten drei Punkte war nach dem Schlusspfiff natürlich groß, auf die SG Heldenfingen/Heuchlingen, die personell arg gebeutelt nach Nattheim gefahren war, kommen schwere Zeiten zu.
Was die Trainer meinten
SG-Trainer Daniel Mack war nach dem Spiel ziemlich angefressen. „Wir haben zu viele Fehler gemacht und stimmungslos agiert. Wir waren viel zu weit weg vom Gegner", sagte Mack kurz nach dem Spiel und ergänzte: „Es war ein Katastrophenspiel von zwei Mannschaften, die Angst hatten, heute zu verlieren“. Auf die Frage wie sich der Bock umstoßen ließe, meinte Mack: „Es muss in die Köpfe rein, dass es dieses Jahr um den Abstieg geht“.
Nico Schuska, Trainer der TSG Nattheim, war natürlich zufrieden mit dem Ergebnis. Dennoch sah er bei seinem Team noch viel Luft nach oben. „Es waren heute zwei Mannschaften, die nicht mit breiter Brust agierten, aber wir waren vor allem in der ersten Halbzeit schon die bessere Mannschaft“, so Schuska nach dem Schlusspfiff. Auf die Frage, ob der Sieg den nötigen Rückenwind geben könnte, meinte der Coach zurückhaltend: „Selbst der Sieg unter der Woche im Pokal hatte nur bedingt Rückenwind gebracht, wenn man sich das Spiel heute anschaut“.
TSG Nattheim: Papadimas; Zimmermann (71. Burr), M.Horsch, Fischer (71. Haas), Klein, Scherer, Bischof (15.Eichhorn), Fl. Horsch, Fa. Horsch (81. Beyrle), Hochholzner, Baamann (62. Fronz)
SG Heldenfingen/Heuchlingen: Renner; Usenbenz (85. Hiller), Wurm, Schmid, Acikgöz, Pfeiffenberger, Deniz (60. Koc), L. Preßmar, H. Preßmar (71. Rothfuß), Jeßberger (60. Baur), Braun