Nicht mehr an der Spitze der Bezirksliga: TSG Nattheim vergibt zu viele Chancen
Das hat sich der Tabellenführer aus Nattheim sicher anders vorgestellt: Im Spitzenspiel gegen
den Tabellenvierten Unterkochen verliert die Mannschaft von Trainer Maximilian Laible am Ende klar mit
0:3, übergibt die Tabellenführung an Bettringen und rutscht sogar auf Rang drei ab.
Heiße 27 Grad auf der Nattheimer Halde und knapp 100 Zuschauer: Es herrschten beste Bedingungen für ein spannendes Spitzenspiel gegen den FV Unterkochen. Nattheims Trainer Maximilian Laible musste weiterhin auf Florian und Fabian Horsch verzichten.
Das Spiel startete ohne großes Abtasten mit gutem Offensivfußball, aber zunächst von den Gästen aus Unterkochen. Für Laible war klar, dass der FV hinten anfällig ist, und das wollten seine Schützlinge nutzen.
Unterkochen hatte aber in den ersten 20 Minuten die besseren Torchancen. Die Hausherren taten sich zunächst im Aufbauspiel schwer gegen die gut gestaffelte Abwehr der FVler. In den letzten 20 Minuten der ersten Hälfte konnte Nattheim dann ebenfalls Großchancen herausspielen. Entweder scheiterte man am Unterkochener Schlussmann, oder, wie bei Stürmer Bernd Klein oder Kapitän Franz Fischer, war das Aluminium im Weg. So kam es, wie es kommen musste: In der 45. Minute, aus dem Tumult und Gestochere heraus, besorgte Unterkochens Viehöfer aus zuvor abseitsverdächtiger Position das 1:0 für seine Farben. Mit diesem Ergebnis ging es auch in die Kabinen.
Unterkochen stand kompakt
Für TSG-Trainer Laible war es ärgerlich, dass seine Mannschaft ohne ein Tor in die Pause ging. „Aus den fünf klaren Chancen müssen wir was Zählbares machen“, so Laible, der zunächst nicht umstellte.
Sein Team ging forsch nach vorne und zeigte Kampfgeist, aber Unterkochen blieb brandgefährlich in der Vorwärtsbewegung. In der 58. Minute verschätzte sich Nattheims Keeper Pascal Papadimas beim Herauslaufen und Unterkochens Mateo Celic konnte ins leere Tor zum 2:0 einschieben.
War das die Vorentscheidung? Nattheim drückte weiter, aber die Gäste standen kompakt und meldeten die Stürmer Patrick Brümmer und Bernd Klein weitgehend ab. In der 72. Minute fiel dann die Entscheidung, als FV-Spieler Jonas Ilg sträflich frei auf rechts gelassen wurde und dieser eine Flanke volley ins Netzt drosch. TSG-Coach Laible wechselte und schwor in der Trinkpause nochmals sein Team auf die Schlussphase ein. Letztlich konnte Nattheim aber nichts Zwingendes mehr aufs Gästetor bringen. Am Ende stand eine etwas zu hoch ausgefallene Niederlage.
Maximilian Laible: Kein Beinbruch
Für Laible kein Beinbruch: „Diese Niederlage wirft uns nicht besonders zurück, die Saison ist ja noch jung.“ Dennoch war es für Laible ein Spiel der vergebenen Chancen. „In der ersten Halbzeit müssen wir mindestens zwei bis drei Tore machen“, so Laible, der die Niederlage als nicht unbedingt verdient ansah. „Die Gegentore waren aus dummen Zweikämpfen heraus gefallen und das bestrafen die Unterkochener natürlich. Am Mittwoch wollen wir im Pokal alles richtig machen, was wir heute falsch gemacht haben“, so Laible im Hinblick auf den Pokal in Lauchheim. Für Nattheims Kapitän Franz Fischer lag es am fehlenden Zugriff und daran, dass seine Mannschaft in manchen Situationen zu spät dran war. „Die Chancen waren da und die machen vor der Halbzeit ein Gurkentor, das wir so nicht kriegen dürfen“, war für Fischer klar, dass der Gegentreffer kurz vor der Pause zur äußerst ungünstigen Zeit fiel.
Unterkochens Trainer Patrick Bartak war natürlich hoch zufrieden mit seiner Mannschaft. „Wir spielen schon die erste Halbzeit überzeugender und hatten die Nattheimer bis auf ein paar Szenen über 90 Minuten gut im Griff“, war Bartak überzeugt, hochverdient gewonnen zu haben. Er ergänzte: „Natürlich fehlt Nattheim mit Fabian Horsch individuelle Klasse im Sturm. Ich hatte nie die Sorge, dass wir verlieren, weil wir vom Anpfiff bis zum Abpfiff da waren“, so Bartak abschließend.
Es spielten: Papadimas im Tor; Eichhorn (70.Buck), Schuster, Brümmer, Horsch, Fischer, Scherer, Hochholzner, Klein, Zimmermann (77. Burr), Baamann (70. Lankes)
FV Unterkochen: Walther im Tor; Viehöfer, Feuchtner, Kaufmann, Schwarzer (78. Eckstein), Späth, Celic (84. Eller), Gold, Ilg (80. Krenzelak), Kurz (90. Mayungu), Ebert.