TSG Nattheim wird gerade so der Favoritenrolle gerecht
Einen großen Kampf bei fast tropischen Temperaturen sahen knapp 200 Zuschauer auf dem Steinheimer Sportplatz bei der Begegnung "David (Steinheim) gegen Goliath (Nattheim)". Am Ende setzte sich der Favorit aus Nattheim hauchdünn mit 1:0 durch. Dennoch musste man am Ende vor der kämpferischen Leistung der grün/weißen Heimmannschaft den Hut ziehen.
Vor dem Spiel war Nattheims Coach Maximilian Laible etwas angespannt. Fabian und Florian Horsch fehlten verletzungsbedingt und auch die neue Nummer eins im Tor, Pascal Papadimas, war nicht mit von der Partie. "Dieses Spiel müssen wir erstmal gewinnen", so Laible vor der Begegnung. Nico Schuska, Trainer der Steinheimer, meinte zu einer Einschätzung vor dem Spiel nur kurz und bündig: "Schau mer mal!"
Vierter Saisontreffer für Nattheims Patrick Brümmer
Drei Spiele ohne Sieg, dazu noch urlaubs- und verletzungsbedingt fehlende Spieler. Eigentlich auf dem Papier ein klare Angelegenheit für den Tabellenführer aus Nattheim. Steinheim spielte aber von Beginn nach dem Motto "alles oder nichts". In der Anfangsphase agierte Steinheim auf Augenhöhe und presste früh im Mittelfeld gegen den Ball. Es dauerte knapp 15 Minuten, ehe Nattheims Top-Torjäger Patrick Brümmer den ersten Torschuss abfeuerte.
Sein Freistoß aus etwa 20 Metern ging knapp am TV-Gehäuse vorbei. Vier Zeigerumdrehungen später schickte dann Nattheims Raphael Schuster Patrick Brümmer mit einem tollen Pass in die Gasse. Brümmer lief frei aufs Tor und verwandelte eiskalt zur Führung nach 19 Minuten. Schon der 4. Saisontreffer des 32-Jährigen. Steinheim spielte aber mutig weiter und ließ bis zur Pause nicht mehr viel zu.
Steinheims Trainer wurde des Feldes verwiesen
TV-Trainer Schuska musste dann seinen Trainerstuhl in der Halbzeit verlassen. Dieser konnte den Verweis wegen wiederholtem Reklamierens nicht so recht nachvollziehen: "Ich habe nur den Schiedsrichter aufmerksam gemacht, dass mein Spieler blutet." Co-Trainer Mike Weiler coachte somit die zweite Halbzeit.
Ein offener Schlagabtausch sollte folgen. Nattheim hatte zwar die zwingenderen Chancen, aber Steinheim stand gut und lauerte auf Möglichkeiten. "Schaut nach der Glatze", kam von der Nattheimer Bank in Anspielung auf den kahlen Kopf vom eingewechselten Stürmer Bernd Klein. Gefunden wurde sie aber nicht mehr. Nattheim legte letztlich alles in die Waagschale um am Ende als Sieger vom Platz zu gehen.
Das sagen Trainer und Spieler
"Heute hat nicht die bessere Mannschaft gewonnen, sondern die glücklichere", so TV-Coach Schuska nach dem Spiel. Auf die weiteren Aufgaben angesprochen meinte der 44-Jährige: "Wir müssen Woche für Woche an solche Leistungen anknüpfen, auch wenn es kein Derby ist". Insgesamt war er aber mit der kämpferischen Einstellung seiner Mannschaft hoch zufrieden. Steinheims angeschlagener Abwehrchef und Routinier Benjamin Wiest war etwas enttäuscht nicht wenigstens einen Punkt mitgenommen zu haben. "Wir haben heute kämpferisch alles versucht, aber das Quäntchen Glück aus der Vorsaison fehlt uns im Moment noch."
Nattheims Trainer Maximilian Laible war mit der Leistung seiner Mannschaft nicht ganz zufrieden. Seine Spieler waren sich ihm zufolge wahrscheinlich des Sieges zu gewiss, weil man alle Spiele bisher gewonnen habe und Steinheim noch keines. "Am Ende musst Du aber auch mal dreckig gewinnen, um oben zu bleiben, letztes Jahr hätten wir wahrscheinlich Unentschieden gespielt", so Laible. Nattheims Abwehr-Dauerbrenner Niklas Zimmermann sah einen verdienten Erfolg seiner Mannschaft: "Wir haben Steinheim nicht ins Spiel kommen lassen und im Endeffekt verdient gewonnen."
Namen zum Spiel
TV Steinheim: Mikelopoulos im Tor; Wiest, Mayer, Bastendorf, Schmitt, Kondoski, Rehorsch, Hafner, Rieberger, Wende, Bayer. Wechselbank: Matas, Christopheridis, Jahraus, Fronmüller, Manap
TSG Nattheim: Ohm, Zimmermann, Horsch, Burr, Fischer, Brümmer, Scherer, Schuster, Haas Hochholzner, Baamann. Wechselbank: Klein, Buck, Bischoff, Lankes, Eichhorn