„Ob es ein Knotenlöser war, wird sich erst in den nächsten Wochen zeigen“, sagte Nattheims Trainer Nico Schuska nach dem Spiel. Angesichts des Saisonverlaufes, mit dem man in Nattheim bisher alles andere als zufrieden sein kann, war das Unentschieden beim Tabellendritten auf jeden Fall ein Teilerfolg für die TSG.
Die Platzbedingungen waren angesichts des nassen Wetters unter der Woche alles andere als optimal. Trotz des kühlen Wetters kamen knapp 100 Zuschauer, um sich das Derby 3. gegen 13. anzuschauen. Die Voraussetzungen waren vor dem Spiel klar verteilt. Die Hausherren wollten an Neresheim und Sontheim dranbleiben und Nattheim wollte den Relegationsplatz endlich verlassen und mit einem Erfolg das Feld endlich von hinten aufrollen. Hoffnung machte TSG Trainer hierbei die Rückkehr seines Topstürmers Patrick Brümmer, der nach über eineinhalb Jahren Leidenszeit und vier absolvierten Trainingseinheiten wieder im Kader stand.
Die Spielanteile in der ersten Halbzeit gehörten in den ersten 30 Minuten klar den Gastgebern. Zwingend kam die SG aber nicht vor den Kasten. Nattheim hatte dafür nach knapp zehn Minuten die erste große Torchance durch Jens Baaman der frei stehend mit einem Volleyschuss an SG-Keeper Matthias Nannt scheiterte. In der 38. Minute war es dann SG Top-Torjäger Baris Acikgöz, der einen Eckball direkt verwandeln konnte. Der 21. Saisontreffer des 28-Jährigen im 17. Spiel. Kurz vor der Halbzeit dann der nächste Treffer des Angreifers der SG, der jetzt die Torschützenliste mit 22 Treffern weiterhin deutlich anführt. Das Ergebnis spiegelte nicht ganz den Spielverlauf der ersten Halbzeit wider, aber war dennoch leistungsgerecht.
Nattheim jubelt über den Anschlusstreffer
Nattheim zeigte dann von Beginn der zweiten Halbzeit eine andere Körpersprache. Die Mannschaft kämpfte jetzt um jeden Ball und wollte das Spiel in der Folge an sich reißen. In der 50. Minute war es Abwehrspieler Niklas Zimmermann, der unter großem Jubel seiner Mitspieler den Anschlusstreffer markierte. Die Hausherren spielten zwar weiter gut nach vorne, aber die Abschlüsse waren teilweise viel zu harmlos. Nattheim verteidigte leidenschaftlich und setzten kleine Nadelstiche nach vorne. Noch ohne Erfolg. In der 71. Minute kam er dann endlich. Nattheims Tormaschine Patrick Brümmer, der lange Zeit gesundheitlich angeschlagen war, feierte endlich sein Comeback und schlug in der Nachspielzeit in unnachahmlicher Manier zu. Umringt von drei SG-Abwehrspielern setzte sich der 33-Jährige durch und netzte zum verdienten 2:2 ein. Der Jubel war riesig, denn kurz darauf war Schluss in Heuchlingen und Nattheim konnte den ersten Punkt im neuen Jahr einfahren.
Für SG-Trainer Daniel Mack war der Punktverlust am Ende verdient. „Ich bin sehr enttäuscht heute über ein schwaches Spiel meiner Mannschaft. Sie können deutlich mehr und haben es heute nicht abgerufen“, so Mack kurz nach dem Abpfiff, der vor dem Spiel noch vor einem schwereren Spiel als gegen Neresheim eine Woche zuvor gewarnt hatte. „Wir haben es nicht geschafft, die Ruhe hereinzubringen, was zum Tod heute führte. Ich weiß nicht, was in den Köpfen heute los war“, entgegnete Mack und meinte abschließend: „Wenn Du eine Spitzenmannschaft sein willst, dann gewinnst Du solche Spiele.“
Bis zum Schluss daran geglaubt
Nattheims Coach Nico Schuska sah man die Erleichterung über einen Teilerfolg für seine Mannschaft deutlich an. „Wir haben heute bis zum Schluss daran geglaubt und uns für ein gutes Spiel auch belohnt. Wir hatten vor allem in der ersten Halbzeit die besseren Torchancen und haben heute verdient einen Punkt geholt“, so Schuska in seiner ersten Einschätzung nach dem Spiel. Auf die Frage, wie man den Abstiegskampf in Nattheim angeht, meinte Schuska: „Wir haben unter der Woche mit Spaßübungen die Freude wieder etwas zurückgebracht und wieder auf drei Trainingseinheiten die Woche umgestellt“. Zum Thema, ob er die Mannschaft in der schwierigen Phase erreicht, hat Schuska eine klare Meinung: „Von den letzten Auftritten her habe ich nicht das Gefühl, dass die Mannschaft gegen den Trainer spielt.“ Auf Patrick Brümmer angesprochen sagte Schuska abschließend: „Er ist der Unterschiedsspieler, der noch wichtig für uns werden kann.“
Namen und Zahlen
SG Heldenfingen/Heuchlingen: Nannt im Tor; Neumann, Baur, Schmid, Acikgöz (90. Preiß), Pfeiffenberger, Ulbrich (66. Grüner), Deniz, Preßmar, Dedic, Braun
TSG Nattheim: Papadimas (40. Ohm) im Tor; Zimmermann, M.Horsch, Fischer, Klein, Bischof, Haas, (54. Hochholzner) F.Horsch, Eichhorn, Baamann (71. Brümmer), Fronz