Türkspor Heidenheim hat wieder eine Mannschaft, die sogar um die Meisterschaft mitspielen kann. Dennoch gab es beim Tabellendritten knapp eine Woche vor dem Wiederbeginn der Runde einen Trainerwechsel. Aus sportlicher Sicht ein eher ungewöhnlicher Schritt. Schließlich wurde die Mannschaft erst wieder unter Kemal Alizoroglu zu einem Spitzenteam geformt. Ist er also nicht mehr dabei? „Ich bin immer dabei“, sagt der 46-Jährige, der neben seiner Trainertätigkeit auch zum Vorstand des Heidenheimer Vereins gehört.
Diese Doppelbelastung spielte womöglich eine Rolle. Doch Alizoroglu sagt auch: „Ich dachte einfach, dass es Zeit für einen neuen Trainer, für eine Abwechslung für die Jungs, wäre.“ In der jüngsten Vergangenheit hat es nicht so gut funktioniert, wenn der Trainer nicht Kemal Alizoroglu hieß. Dieses Mal soll es anders werden.
Mit Semih Köksal verbindet Alizoroglu eine lange Freundschaft. Seit gut einem halben Jahr standen die beiden im engen Kontakt, Köksal sollte die Mannschaft ab der kommenden Saison übernehmen. „Wir haben großes Potenzial und wollen den nächsten Schritt machen“, sagt Alizoroglu. „Warum also warten? So kann er auch für die nächste Saison besser planen.“
Köksal hatte nach seinem Rücktritt beim TV Bopfingen (Kreisliga A2) im Oktober 2023 eine Pause eingelegt. Er hatte sich aber gewünscht, eine „türkische“ Mannschaft zu trainieren. Die Eltern des 49-Jährigen stammen aus der Türkei, er selbst wurde aber in Aalen geboren. „Für mich ist es eine Herzensangelegenheit“, betont Köksal. „Das Team hat mich gereizt.“ Die Wintervorbereitung lief noch unter Kemal Alizoroglu, beim letzten Testspiel gegen Lauingen (5:2) saß aber bereits Köksal auf der Trainerbank.
Köksal freut sich auf den Auftakt, einem Spitzenspiel gegen den Tabellenzweiten SG Königsbronn/Oberkochen am Samstag, 2. März (15.30 Uhr). Er sagt aber auch: „Natürlich ist der Trainerwechsel in dieser Phase ein gewisses Risiko. Es gibt vielleicht Spieler, denen das nicht so gefällt, dass ein neuer Trainer kommt. Und wenn es schlecht laufen sollte, wird die Frage gestellt: War das sinnvoll? Aber Kemal hat mir klargemacht, dass die Mannschaft etwas Neues braucht. Und ich möchte ihn so zugleich entlasten.“
Zudem ist Semih Köksal bei Fußballfans kein Unbekannter. Vier Jahre lang war er beim FV Unterkochen, zuvor beim SSV Aalen. „Er ist ein überragender Trainer“, sagt Kemal Alizoroglu, der innerhalb des Vereins-Vorstands für Spieler und Trainer zuständig ist und somit nah am Team dran sein wird. „Ich sehe da keinerlei Gefahr. Semih hat in den letzten Wochen regelmäßig bei uns zugeschaut und kennt viele Spieler.“
Köfte am Samstag zum Spitzenspiel
Das Spitzenspiel zwischen Türkspor Heidenheim und der SG Königsbronn/Oberkochen ist die einzige Partie, die bereits am Samstag ausgetragen wird (15.30 Uhr). Auch deshalb rechnen die Türkspor-Verantwortlichen mit einer großen Zuschauerkulisse. Unter anderem wird auch Köfte (ein türkisches Fleischgericht) angeboten, was Jochen Gerstlauer, freier Mitarbeiter der Heidenheimer Zeitung, freuen wird. Denn dieser ist auch als Wurst- und damit Speisentester über die Landkreisgrenze hinaus bekannt.
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