Die SGM Niederstotzingen/Rammingen hat im Duell der Verfolger die SGM Königsbronn/Oberkochen mit 3:2 geschlagen. Damit springt die SGM vor den TV Steinheim auf den zweiten Tabellenplatz der Kreisliga A3 hinter der TSG Schnaitheim. Ob das Spiel überhaupt ausgetragen werden konnte, war aufgrund widriger Wetterverhältnisse am Vortag mit etwas Schneefall zunächst fraglich. Doch während in der Kreis- und Bezirksliga andernorts einige Spiele abgesagt wurden, sollte das in Rammingen verhindert werden. So befreiten am Morgen einige Helfer den Platz vom Schnee. Dass dieser seifig und tief war, konnten allerdings auch sie nicht ändern.
Für Gästetrainer Mersad Haskovic war es im Vorfeld ein Ärgernis, dass das Spiel überhaupt stattfand. „Wir haben eine Fürsorgepflicht als Trainer und Verein gegenüber den Spielern, und mit Fußball hatte das heute nicht viel zu tun“, sagte der 36-Jährige nach dem Spiel. Sein Gegenüber, Stefan Wannenwetsch, sah das anders: „Ich kann mich an kein Auswärtsspiel erinnern, bei dem der Platz besser war. Meiner Meinung nach war der Platz heute gut bespielbar."
Tore aus Standards und per Weitschuss
Tatsächlich agierten beide Teams ausschließlich mit langen Bällen in die Strafräume - Spielfluss war somit im gesamten Spiel nicht zu erkennen. Kein Wunder also, dass die insgesamt fünf Tore entweder aus Standardsituationen oder Weitschüssen fielen. Dennoch machten beide Mannschaften das Beste daraus und versuchten zumindest ansatzweise, einen Spielfluss zu kreieren. Die Gäste erwischten den besseren Start: In der 12. Minute erzielte Tizian Cariati mit einem Weitschuss ins linke obere Eck das 1:0.
Die etwa 50 Zuschauer auf dem Ramminger Sportplatz sahen in der Folge viel Kampf und zahlreiche hohe, weite Bälle, die meistens geklärt wurden oder ins Leere gingen. In der 35. Minute bekamen die Hausherren einen Strafstoß zugesprochen, den Maximilian Holz eiskalt verwandelte. Mit dem Unentschieden ging es schließlich in die Kabine.
Niederstotzingen-Spieler Maximilian Holz trifft doppelt
In der zweiten Halbzeit erhöhten die Hausherren den Druck auf das Tor der Gäste. In der 55. Minute erzielte Mittelfeldspieler Marcel Steck aus stark abseitsverdächtiger Position die 2:1-Führung für sein Team. Als Maximilian Holz in der 69. Minute mit einem Traumfreistoß in den Winkel auf 3:1 erhöhte, schien die Vorentscheidung gefallen zu sein. Doch die Gäste kamen noch einmal zurück: In der 76. Minute fasste sich Gästespieler Ramon Renko ein Herz und erzielte aus 20 Metern den Anschlusstreffer zum 3:2.
Ein wildes Anrennen der erheblich ersatzgeschwächten Gäste brachte in der Schlussphase jedoch nichts mehr ein, und so feierte die Heimmannschaft von Trainer Stefan Wannenwetsch am Ende einen nicht unverdienten Sieg.
Geteilte Meinungen zu Platzverhältnissen
Für Heimtrainer Stefan Wannenwetsch war der Sieg am Ende dennoch etwas glücklich: „Wir haben am Ende schon verdient, aber glücklich gewonnen, weil Königsbronn/Oberkochen zum Schluss noch hätte ein Tor schießen können.“ Dennoch macht der 32-jährige Ex-Spieler klar: „Wir hoffen jetzt auf entsprechenden Rückenwind, denn ich will schon oben dranbleiben.“
Mersad Haskovic, Trainer der SGM Königsbronn/Oberkochen, war nach dem Spiel nicht allzu enttäuscht: "Ich will heute nicht ewig diskutieren, denn ich kann aus dem Spiel keine Schlüsse ziehen. Das hatte heute mit Fußball sehr wenig zu tun", so der 36-Jährige kurz nach dem Schlusspfiff. „Es war einfach kein schönes Spiel, mit viel Kick-and-Rush und ohne Spielfluss“, ergänzte Haskovic und schloss mit den Worten: „Das Spiel hätte meiner Meinung nach auf nächstes Jahr verschoben werden sollen.“
Namen und Zahlen
SGM Niederstotzingen/Rammingen: Bosch; Mann, J. Merkle (84. Hammann), T.Merkle, Kübler, Holz, Lyubenov (62. Gessler), Rekittke (87. Junginger), Steck (77. Poleschner), Klein, Klaiber
SGM Königsbronn/Niederstotzingen: Leopardi; Lindner, Mager, Renko, Leister (65. Zick), Cariati, Balle (77. Opferkuch), Hirsch, Crljic, Schubert (84. Lang), Himmelreich
Gelbe Karten: SGM Niederstotzingen/Rammingen: 4 SGM Königsbronn/Oberkochen: 3
Schiedsrichter: Ahmet Cicek