Wenn diese drei Tage Anfang November nur nicht gewesen wären: Die Fußballer des TV Steinheim machten nach dem Abstieg aus der Bezirksliga wie erwartet in der Kreisliga A3 eine sehr gute Figur – verloren am 1. und 3. November aber zwei Spiele in Folge (2:3 beim SV Söhnstetten und 1:3 bei der SG Königsbronn/Oberkochen). „Verletzungspech“, heißt es gemeinhin in der Fußballersprache. „Uns haben zehn Spieler gefehlt, 90 Prozent davon Stammspieler“, fasst Maximilian Laible zusammen und räumt ein: „Daran haben wir schon zu knabbern.“ Der Steinheimer Trainer ist aber erfahren genug, um zu wissen: „Solche Phasen gibt’s während einer Saison. Vielleicht haben wir sie hinter uns und andere Mannschaften haben sie vor sich. Dann gleicht es sich aus.“
Am Sonntag, 1. Dezember, kommt es zum Wiedersehen mit der TSG Schnaitheim, die ebenfalls aus der Bezirksliga abgestiegen war. „Wir haben gezeigt, dass wir gegen Schnaitheim gewinnen können“, verweist Laible auf den 3:1-Heimerfolg seines Teams am 1. Spieltag der laufenden Saison. Die Schnaitheimer sind wiederum Herbstmeister, wie man in der Fußballsprache so schön sagt. „Schnaitheim kann den Titel gerne haben. Von dem konnte man sich noch nie etwas kaufen“, scherzt der Steinheimer Coach über den inoffiziellen Titel.
Spaß muss eben sein, die Vorbereitung auf das Topspiel der Kreisliga A3 – Steinheim tritt als Tabellendritter beim Spitzenreiter an – geht Laible aber bierernst an: Da am Sonntag (14 Uhr) auf dem Kunstrasenplatz am Schnaitheimer Fischerweg gespielt wird, trainiert der TV Steinheim am Freitag bewusst auch auf Kunstrasen, dem in Söhnstetten. „Das ist klasse, Söhnstetten trainiert schon etwas früher, damit wir um 20 Uhr auf den Platz können“, spricht Laible seinen Dank aus. So können sich seine Spieler besser auf den Untergrund einstellen. Überhaupt sagt Laible: „Bei dem Wetter bin ich Fan von Kunstrasen.“
Steinheim und Schnaitheim sind allerdings nicht nur Rivalen im Kampf um die Meisterschaft. Zwischen beiden Teams gibt es auch viele Verbindungen. So liefen einige Steinheimer Spieler bereits für die TSG Schnaitheim auf, so wie Markus Schoger, Lukas Laible (Bruder des Trainers Maximilian), Lukas Weireter, Christian Lux oder Maximilian Dandl.
Und es wird noch besser: Erdal Kalin hat mal die beiden Steinheimer Spieler Markus Schoger und Patrick Rehorsch trainiert – und zwar während seiner Zeit als Trainer des TV Steinheim. „Das sind zwei super Typen“, freut sich der jetzige Coach der TSG Schnaitheim aufs sportliche Wiedersehen. Allerdings nicht nur mit den beiden, sondern auch aufs Wiedersehen mit Raphael Wende. Dieser hatte in der Saison 2004/05 mit der TSG Schnaitheim die Meisterschaft in der damaligen Kreisliga A III gefeiert. Anschließend warb ihn Kalin zum FC Lauingen (Bezirksoberliga Schwaben Nord) ab. „Raphi hatte schon als junger Spieler einen guten linken Fuß. Wir haben in der Betriebsmannschaft von Bosch zusammengespielt. Ich habe ihn damals ein bisschen bearbeitet“, erzählt Kalin – und muss lachen.
Witzig fand der 52-Jährige auch den vergangenen Spieltag. Da der SV Mergelstetten aufgrund Spielermangels nicht antreten konnte, wurde die Partie mit 3:0 für die TSG Schnaitheim gewertet. „Wir haben quasi auf dem Sofa die Herbstmeisterschaft gefeiert“, sagt Kalin, schiebt aber, ähnlich wie Trainerkollege Laible, nach: „Auch wenn man sich dafür nichts kaufen kann.“
Nach einem holprigen Start in die Saison hatten die Schnaitheimer „eine Wahnsinnsserie“ hingelegt, wie Kalin es formuliert. Und nach der Niederlage gegen den TV Steinheim am ersten Spieltag habe sich sein Team sehr gut entwickelt. Kalin nennt dabei Spieler wie Simon Wegmann, Nils Ott, Niklas Eschweiler, Tiziano Apuzzo oder Matteo Gammaro. Spieler wie Markus Braig, Matthias Kolb und Hannes Hommel würden der TSG-Mannschaft die nötige Erfahrung geben.
Wird denn am Sonntag gespielt? „Wir wollen spielen, egal, was kommt“, betont Erdal Kalin.