Er ist zurück. Und das nach knapp sechseinhalb Jahren. Giuseppe Milazzo hat schon einmal die Fußballerinnen des FV Sontheim trainiert, bevor sich die Wege nach der Saison 2018/19 trennten. Danach war der 43-Jährige beim TKSV Giengen und legte zuletzt eine mehrjährige Pause ein. Wobei sich die Umstände und Bedingungen bei seiner Rückkehr verändert haben, wie Milazzo betont. „Personell hat sich sehr viel getan“, sagt er im Hinblick auf das Team, das nach der Gründung der Spielgemeinschaft aus Spielerinnen des FV Sontheim und des RSV Hohenmemmingen besteht.
Angriff ist die beste Verteidigung.
Giuseppe Milazzo über seine Spielphilosophie
Nach Weihnachten sei alles schnell gegangen. Einer Anfrage folgten Gespräche, mittlerweile hat Giuseppe Milazzo bereit das erste Pflichtspiel mit seiner neuen Mannschaft absolviert. Als Trainer setzte der gebürtige Giengener, dessen Eltern aus Sizilien stammen, auf ballorientierten Fußball und Pressing. Seine Philosophie: „Angriff ist die beste Verteidigung“, sagt Milazzo – und lacht. „Sich hinten reinstellen ist nicht so mein Ding. Dann lieber Ballbesitz, was aber ja nicht immer funktioniert und auch vom jeweiligen Gegner abhängig ist“, sagt er.
Interessant ist das, weil Milazzo als Spieler als Innenverteidiger oder im defensiven Mittelfeld für die TSG Giengen und den RSV Hohenmemmingen (ein halbes Jahr war er auch in Burgberg) auflief. Aufgrund einer Knie-Operation folgte aber mit bereits 22 Jahren das Karriereende. „Ich hatte es zwar noch einmal versucht, habe aber wie mit einer angezogenen Handbremse gespielt. Es war auch eine Kopfsache“, erinnert er sich zurück.
Giuseppe Milazzo blieb dem Sport aber treu und wechselte ins Trainergeschäft. Im Jugendbereich betreute er Teams beim damaligen HSB und dem jetzigen FCH, später kam der Sprung zu den Aktiven. Seine italienischen Wurzeln kommen manchmal durch, scherzt er. „Es kommt vor, dass ich emotional bin. Meine erste Regel lautet aber: Sei ein Vorbild für die Mannschaft.“

Bei der Frage nach seinem Vorbild hält Milazzo kurz inne und schmunzelt. Seine Antwort: Pep Guardiola, der Trainerlegende von Manchester City. „Mir gefällt seine Spielweise, dass er seine Taktik quasi in Sekundenschnelle ändern kann. Er ist genial.“ Und da ist noch etwas: Ab und zu bekommt Giuseppe Milazzo ein „Hey, Pep“ entgegengerufen. „Naja, manchmal ist vielleicht eine gewisse Ähnlichkeit da“, sagt Milazzo – und muss lachen.
Von der Ähnlichkeit können sich Zuschauer am Sonntag, 16. März, überzeugen. Dann hat die SG Sontheim/Hohenmemmingen mit dem FV Asch-Sonderbuch einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt in der Regionenliga zu Gast (11 Uhr).