Es läuft doch! Oder nicht? Bislang konnten die Fußballer der TSG Nattheim noch nicht überzeugen. Nach zwei Niederlagen zu Saisonbeginn folgten drei Siege, danach gab es eine Niederlage, ein Unentschieden und wiederum eine Niederlage. Ist mit dem jüngsten 4:1-Heimerfolg gegen den FC Spraitbach der Knoten endgültig geplatzt? „Wir haben noch nicht die nötige Konstanz“, stellt Nico Schuska lapidar fest. Der Nattheimer Trainer sagt aber auch: „Besonders beim 3:3 gegen Sontheim hat die Mannschaft gezeigt, wozu sie imstande ist.“
Allerdings folgte nach diesem Unentschieden eine Niederlage beim TV Neuler, doch nun siegten die Nattheimer gegen Spraitbach. Dabei begann die Partie aus Sicht der Gastgeber sehr unglücklich. Ohne die Einwirkung eines Gegenspielers verletzte sich Valentin Fronz nach einem langen Schritt am Oberschenkel und musste ausgewechselt werden. In der 4. Minute rückte Meliksah Evrensel in die Mannschaft. Dabei hatte der 32-Jährige kurz vor der Partie mit seinem Coach über die aktuelle Situation gesprochen. Der Linksfuß durfte nur im ersten Saisonspiel von Beginn an spielen, danach folgten Einwechslungen. Denn aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit kann Evrensel nicht so trainieren, wie er es möchte. TSG-Trainer Schuska sagt klar: „Mir ist es wichtig, dass Spieler dafür belohnt werden, dass sie regelmäßig ins Training kommen.“ Evrensel sieht es genauso: „Ich kenne das nicht anders. Aber ich möchte helfen, so gut wie es geht. Und wenn es für 20, 25 Minuten ist.“
Gegen Spraitbach waren es deutlich mehr Minuten. Und zwei Tore. Nach einem Platzverweis für den Spraitbacher Torhüter hatten die Gastgeber das Spiel noch mehr im Griff, Evrensel schob in der 26. Minute zum 1:0 ein. „Das zweite Tor war schöner“, sagt er zu seinem Treffer zum 4:1 (85.). Nach einem Doppelpass mit Florian Horsch setzte sich Evrensel im gegnerischen Strafraum gegen gleich drei Gegenspieler durch und markierte aus spitzem Winkel den Endstand.
Mit deinem linken Huf hätte ich schon zehn Tore auf dem Konto.
Ein Mitspieler zu Melksah Evrensel
„Ich hoffe, dass durch den Sieg der Knoten geplatzt ist“, sagt der Doppel-Torschütze über die Mannschaft. Dabei durfte er sich von seinen Mitspielern natürlich einige Sprüche anhören: „Es wurde auch Zeit“, hieß es in der Kabine zu Evrensels ersten beiden Saisontoren. Und: „Mit deinem linken Huf hätte ich schon zehn Tore auf dem Konto“, lautete ein anderer Seitenhieb. „Das holt einen schon auf den Boden zurück“, scherzt Meliksah Evrensel. Was ihm allerdings auch guttat, war der aufrichtige Dank von Jens Baamann kurz nach Spielende. Dieser flüsterte Evrensel ins Ohr: „Man of the match!“
Vielleicht kommen noch mehr Tore und dann auch noch mehr Sprüche dazu. Und womöglich könnte sich Evrensels Trainingsbeteiligung erhöhen. Dann wäre er wieder ein Kandidat für die Startelf bei der TSG Nattheim.
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