Wirbel um ihre Person? Sieht sie nicht gerne. Tina Straub arbeitet lieber im Hintergrund. Wobei, über eine Stürmerin kann man das nicht wirklich sagen. Und über eine erfolgreiche erst recht nicht. 20 Tore in 21 Einsätzen hat sie erzielt. „Nicht schlecht“, lautet der Kommentar der 27-Jährigen, die betont: „Es gibt Wichtigeres als individuellen Erfolg.“
Im letzten Saisonspiel der SG Sontheim/Hohenmemmingen gegen die SG Ebnat/Waldhausen hat Straub ihren 20. Treffer verbucht. Damit ist sie die Top-Torjägerin der Regionenliga. Doch sie ärgert sich über die 4:5-Niederlage, die ihrer Meinung nach nicht hätte sein müssen. Vor allem, weil die Gastgeberinnen zwischenzeitlich 3:1 in Führung lagen.
Tina Straub hat 20 von 44 Toren für die SG erzielt
20 von 44 Toren der SG Sontheim/Hohenmemmingen gehen auf das Konto von Straub. Darauf möchte sie aber nicht eingehen. Vielmehr verweist sie auf etwas anderes: „Es waren aber auch genauso viele Gegentore.“ Auch da hat die Sontheimerin recht. Im ersten Jahr der Spielgemeinschaft haben sich Sontheimerinnen und Hohenmemmingerinnen aber ganz gut geschlagen. Dies sieht auch Tina Straub so. Auch wenn sie anmerkt, dass ihr der vierte statt des fünften Tabellenplatzes lieber gewesen wäre.
In der abgelaufenen Spielzeit lief sie weiter vorne auf, zuvor war sie oft auf der Position der Spielmacherin (Zehn) oder gar weiter hinten (Sechs) zu finden. Nun müsse sie etwas weniger laufen, scherzt Straub – und lacht. Ihre Tore erzielt sie meistens mit dem Fuß; sie ist zwar oft kleiner als ihre Gegenspielerinnen, dafür aber schnell und wendig.
Weniger nachdenken, einfach machen.
Ein Tipp von Stürmerin Tina Straub
Beobachter wissen, dass Straub durch einen Instinkt ausgezeichnet wird, einem Fußballverständnis, mit dem man sich auftuende Lücken sieht und diese dann ausnutzt. Ihr Erfolgsgeheimnis vor dem Tor klingt dagegen so, als ob man den Kopf abschalten müsse: „Wenn man zu viel Zeit hat, um zu überlegen, klappt es meistens nicht mit einem Tor. Weniger nachdenken, einfach machen.“
Obwohl Tina Straub Saison für Saison abliefert, ist sie immer ihrem Verein treu geblieben, früher dem FV Sontheim, jetzt der SG Sontheim/Hohenmemmingen. Von Anfragen anderer Klubs könne sie nicht berichten, sagt sie. Natürlich habe sie sich einen Weggang, ganz theoretisch, mal durch den Kopf gehen lassen. Sie betont aber: „Ich bleibe meinem Heimatverein treu, hier spiele ich mit meinen Freundinnen zusammen.“ Und sie weiß, was besonders wichtig ist: „Ich hatte Glück, was Verletzungen angeht. Da haben andere mehr Pech.“
Die erste Runde geht auf mich.
Tina Straub über den Saisonabschluss auf Mallorca
Die 20 Tore und die damit verbundene imaginäre Torjägerkanone seien natürlich auch Thema in der Kabine gewesen, räumt Straub ein. Der Saisonabschluss wurde unter anderem mit einer selbstgemachten Paella gefeiert. Und am Dienstag, 4. Juni, geht’s mit der Mannschaft der SG Sontheim/Hohenmemmingen nach Mallorca. Wohin auch sonst? Straub schwärmt von schönen Stränden, weiß aber auch, was ihre Pflicht ist: „Die erste Runde geht auf mich.“ Nach dem Zeitungsartikel könnte die ein oder andere Runde aber dazu kommen …
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