Was für ein Wochenende: Hochzeit, 30. Geburtstag, Fußballspiel als Trainer. Den Höhepunkt bildete dabei der Freitag: „Morgens war die standesamtliche Hochzeit und abends gab es ein großes Fest mit rund 100 Leuten“, erzählt Patrick Schwarz, der „seiner“ Lisa das Ja-Wort gegeben hat. Und umgekehrt.
Das Besondere an der Konstellation war auch, dass der Coach des TSV Gussenstadt den Tag darauf 30 Jahre alt wurde. „Deshalb wurde natürlich auch reingefeiert“, erzählt Patrick Schwarz, ergänzt aber, dass es am Samstag selbst „etwas entspannter“ zuging. „Das war mir recht, denn nicht nur ich war etwas kaputt“, fügt er mit einem Lächeln an.
Genug Zeit für alle, um rechtzeitig fit zu werden für das wichtige Spiel am Sonntag im Abstiegskampf gegen den Konkurrenten SV Mergelstetten? Bereits nach zehn Minuten in der besagten Partie musste man diese Frage verneinen, denn die Gussenstädter hatten den Start total verschlafen und lagen früh mit 0:3 zurück. Auch das Endresultat von 0:6 sprach eine deutliche Sprache.

„Ich bin sehr enttäuscht heute. Wir hätten einen großen Schritt raus aus dem Keller machen können und sind jetzt wieder mittendrin“, so der frischgebackene Ehemann. Der 30-Jährige kann sich die Niederlage nur mit der „fehlenden Frische“ seines Teams erklären und zollt zugleich dem Gegner Respekt.
Sein Kapitän, Sebastian Ulshöfer, erklärt, dass Gussenstadt „aufgrund von einigen Urlaubern einen sehr dünnen Kader hatte.“ Wobei, auch die Hochzeit des Trainers habe durchaus eine Rolle gespielt. „Viele Spieler der Mannschaft waren da und die Stimmung war sehr gut. Es hat sich auch in der Vergangenheit schon gezeigt, dass die Knochen nach solchen Feierlichkeiten auch zwei Tage später noch schwer sind.“ Mit einem Schmunzeln schiebt der Kapitän nach: „Wir haben sonntags nach solchen Feiern noch nie gewonnen.“
Meine Frau hat mich mit einem zweitägigen Urlaub überrascht, ich weiß aber noch nicht, wo es hingeht.
Patrick Schwarz, Trainer des TSV Gussenstadt, nach dem Spiel in Mergelstetten
Doch wie kann sein Team die Niederlage wieder vergessen machen und ihrem frisch verheirateten Trainer auch aus sportlicher Sicht wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern? „Wir haben noch zehn Spiele zu spielen und da werden wir natürlich Gas geben und den Kopf nicht hängen lassen“, betont Ulshöfer, dessen Team vor der Niederlage in Mergelstetten immerhin acht Punkte in fünf Partien gesammelt hatte (jeweils zwei Siege und Unentschieden sowie eine Niederlage). Nun geht‘s bereits am Mittwoch, 9. April, zu Hause gegen den Tabellenzweiten Türkspor Heidenheim (18.30 Uhr), am Samstag folgt das Duell gegen Steinheim.

Und trotz eines sportlich nicht zufriedenstellenden Sonntags wird das Wochenende Patrick Schwarz mit Sicherheit äußerst positiv in Erinnerung bleiben. Aus sportlicher Sicht gilt es aber zunächst einmal den Kopf freizubekommen und was gibt es hierfür Schöneres, als einen Kurztrip gemeinsam mit seiner Frau Lisa. „Meine Frau hat mich mit einem zweitägigen Urlaub überrascht, ich weiß aber noch nicht, wo es hingeht“, erzählt Schwarz und fügt an: „Ich hoffe, ich kann die Tage genießen und bin dann am Mittwoch gegen Türkspor Heidenheim wieder dabei.“
Auch er bezeichnet die kommenden Wochen als „extrem wichtig“ und betont seine Zuversicht. „Das Ziel ist noch 12 bis 15 Punkte zu holen, um sicher in der Liga zu bleiben“, stellt Schwarz klar.
Man darf also gespannt sein, wie sich die dann wieder frischere Gussenstädter Mannschaft in den kommenden Wochen präsentieren wird. So ganz ohne schwere Knochen…