Der große Überblick zum zweifachen Derby-Sonntag in der Bezirksliga
Die beiden schon wieder: Wie auch schon in der vergangenen Saison sind Nattheim (3.) und Sontheim (2.) im Rennen um die Meisterschaft dabei. Erstaunlich, denn beide Teams haben bereits drei Niederlagen auf dem Konto. Die Nattheimer verloren sogar dreimal in Folge. „Es war eine Phase, in der wir alles getroffen haben. Latte, Pfosten oder den Torwart. Nur nicht ins Tor“, blickt Maximilian Laible zurück. „Wir sind aber ruhig geblieben und haben weiter an uns gearbeitet“, sagt der Trainer der TSG Nattheim.
Zwischenzeitlich dezimierte sich die TSG selbst – aufgrund zwei roten Karten und einer gelb-roten Karte, die jeweils Sperren nach sich zogen. Laible möchte zu manch einer Schiedsrichterleistung „lieber nichts sagen“, deutet aber damit an, dass er nicht alle Entscheidungen gegen sein Team nachvollziehen kann. Wichtiger ist dem 37-Jährigen: „Anders als in der vergangenen Saison, schaffen wir es Ausfälle zu kompensieren, da andere in die Bresche springen.“
Sportlich setzte Nattheim mit dem jüngsten 4:3-Sieg bei Landesliga-Absteiger und ebenfalls einem Anwärter auf die Meisterschaft, der SG Bettringen, ein Ausrufezeichen. Laible ordnet das wie folgt ein: „Drei Gegentore gefallen mir natürlich nicht. Aber wenn man vier Tore in Bettringen schießt, kann man drüber hinwegsehen. Wobei wir sogar eigentlich mehr Tore hätten machen müssen.“ Heißt: Ein paar Prozentpunkte fehlen den Nattheimern noch zu ihrer Topform.
Nun empfängt die TSG am Sonntag, 29. Oktober, den FV Sontheim zum Spitzenspiel und Derby (15 Uhr). „Was will man mehr aus Kreissicht?“, freut sich Laible aufs Duell. Einen Favoriten kann der Nattheimer Coach nicht ausmachen, schließlich sind die Sontheimer ähnlich in die Saison gestartet wie die TSGler (jeweils 21 Punkte, Tordifferenz Sontheim: 26:10, Nattheim: 26:11).
Sebastian Knäulein blickt auch nach oben. „Wir wollen den Rückstand auf Unterkochen nicht zu groß werden lassen“, sagt der Sontheimer Trainer im Hinblick auf den Spitzenreiter, der sechs Punkte mehr hat. „Die haben einen Lauf. Mal gucken, wie lange der anhält“, sagt der 42-Jährige. In der vergangenen Saison setzte sich Sontheim in Nattheim durch, verlor aber das Heimspiel. Auch dieses Mal rechnet Knäulein mit einem Spiel auf Augenhöhe. Interessant: Während bei den Gästen Fabian Horsch (9 Tore) und Patrick Brümmer (7) herausragen, verteilen sich die Tore bei den Sontheimern auf mehr Schultern. „Wir haben keinen klaren Torjäger. Aber unsere Offensivspieler schießen regelmäßig Tore. Und das sehe ich als unsere Stärke. Das macht uns unberechenbarer für andere Mannschaften“, sagt Knäulein.
Auch am anderen Tabellenende kommt es am Sonntag zu einem Kreisderby, wenn der Tabellenvorletzte TV Steinheim (4 Punkte) das Schlusslicht TSG Schnaitheim (3) empfängt (15 Uhr). Die Steinheimer mussten sich zuletzt in Lorch knapp mit 0:1 geschlagen geben, zeigten dennoch über eine weite Strecke eine gute Leistung – und bekamen Lob vom gegnerischen Trainer. „Er meinte, dass er es so nicht erwartet hätte. Aber davon können wir uns auch nichts kaufen“, sagt Nico Schuska, der die Steinheimer zusammen mit Mike Weiler betreut.
Zu seinen Spielern sagt Schuska: „Jungs, ihr braucht nicht auf die Tabelle zu schauen. Wenn wir nicht punkten, wird sich an der Situation auch nichts ändern.“ Vielleicht also am Sonntagabend? „Wenn wir eine Chance haben wollen, dranzubleiben, musst du in diesen Spielen punkten. Das Wort muss sage ich nicht gerne, weil es Druck aufbaut. Aber in diesem Fall ist es der Fall“, so Schuska.
Nicht unbedingt positiv für Steinheim sei es, dass Schnaitheim mit Erdal Kalin einen neuen Trainer an Bord hat. „Einen gewissen Effekt hat es schon. Zum Beispiel werden sich die Spieler dem neuen Trainer zeigen wollen“, so der Steinheimer Coach, der sich zugleich auf ein Wiedersehen mit einigen ehemaligen Spielern freut, die zur TSG Schnaitheim gewechselt sind. „Ich freue mich auf die Jungs und natürlich auch auf Matze Kolb, mit dem ich früher zusammen gekickt habe“, so Schuska.
Ähnlich ist es bei Erdal Kalin. Der neue Schnaitheimer Coach trainierte einst zwei Jahre lang den TV Steinheim in der Bezirksliga. Damals war Mike Weiler noch Spieler. Auch Patrick Rehorsch sei damals ein talentierter junger Spieler gewesen, so Kalin. Das 3:0 gegen Schwabsberg, es war der erste Schnaitheimer Sieg, habe der Mannschaft unheimlich gutgetan, sagt der 51-Jährige, der das Team zwei Tage davor zum ersten Mal trainiert hatte. „Die Jungs müssen wieder an sich selbst glauben und an einem Strang ziehen. Jetzt wollen wir nachlegen. Bei einem Sieg wären wir nicht mehr Letzter und könnten den Kontakt zu den Teams vor uns herstellen“, sagt Kalin.
Matthias Kolb: schnelle Entscheidung von Erdal Kalin
Die Verpflichtung von Erdal Kalin bei der TSG Schnaitheim sei relativ schnell über die Bühne gegangen, sagt Matthias Kolb. „Wir wollten auch nicht viel Zeit verstreichen. Von Erdal kam eine schnelle Zusage, weil er vom Team überzeugt ist“, so der Abteilungsleiter Sport bei der TSG. Kalin habe versucht, Druck von der Mannschaft zu nehmen und habe auch schon an einigen taktischen Stellen umgestellt. (Am 10. Spieltag gab es einen 3:0-Heimsieg gegen Schwabsberg). Die Zusammenarbeit gelte zunächst bis Saisonende. Kolb würde aber auch gerne darüber hinaus mit Kalin zusammenarbeiten.
Am Sonntag, 29. Oktober, ist zudem die SG Heldenfingen/Heuchlingen beim TV Neuler im Einsatz
(15 Uhr).