Nach klarem Sieg gegen HSB

Auch Trainer Tim Hoga spricht vom Aufstieg der HSG Oberkochen/Königsbronn in der Landesliga

Die HSG Oberkochen/Königsbronn siegt und siegt und siegt in der Handball-Bezirksliga. Im Derby gegen den Heidenheimer SB gelang ein 40:29-Heimerfolg. Die Personalplanungen für die neue Saison sind derweil schon sehr weit - egal ob die HSG in der Bezirks- oder Landesliga spielt.

Wer soll diese furios aufspielende HSG Oberkochen/Königsbronn auf dem Weg in die Landesliga noch stoppen? Diese Frage kann angesichts der letzten vier Spiele mit beeindruckenden 160 eigenen Treffern eigentlich nur mit einem Wort beantworten: niemand. Doch Tim Hoga, Trainer des noch ungeschlagenen Tabellenführers, bremste auch nach dem deutlichen 40:29-Sieg gegen den zuletzt formstarken Heidenheimer SB die Euphorie. "Wir haben noch drei verdammt schwere Auswärtsspiele zu bestreiten. Zu Hause sind wir natürlich eine Macht, da mache ich mir keine Sorgen", sagte Hoga.

Das bewies die HSG dann auch im Heimspiel am vergangenen Sonntag gegen den HSB. Zunächst musste der Hallensprecher eine traurige Mitteilung machen. Werner Ehresmann, langjähriger Jugendtrainer und Jugendleiter der Spielgemeinschaft, war unter der Woche überraschend verstorben. Nach einer Schweigeminute ging es vor knapp 300 Zuschauern in der Herwartsteinhalle los. Zu Beginn ergab sich ein unerwartetes Bild: Heidenheim spielte geduldig im Angriff und wollte die Hausherren nicht ins Rollen kommen lassen. Dieser Plan funktionierte in den ersten zehn Minuten auch relativ gut. Nachdem der treffsicherste HSGler Colin Schneider (acht Tore) allerdings zum vierten Mal zum 6:3 traf, nahm HSB-Trainer Uwe Rendle nach elf Minuten eine Auszeit.

HSG liegt zu Halbzeit bereits mit zehn Toren in Front

Für Hoga war es die Gelegenheit, auf eine offensive 3:2:1-Deckung umzustellen. "Nach der Umstellung in der Abwehr lief es dann auch richtig gut", konstatierte er nach dem Spiel. Sein Trainerkollege sah die Defizite seiner Mannschaft vor allem in der Chancenverwertung. "Das Gute war zwar, dass wir uns mehrere Chancen herausspielen konnten, wir sie aber leider nicht nutzten", begründete Rendle den Bruch im Spiel seiner Mannschaft. Die HSG enteilte auch dank eines gut haltenden Fabian Gnatzig im HSG-Gehäuse bis zur Pause vorentscheidend auf 18:8.

Vor der zweiten Spielhälfte muss es wohl etwas lauter in der Kabine der Heidenheimer zugegangen sein. Zumindest konnten die Gäste jetzt auf Augenhöhe agieren. „Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass sie jetzt nicht die Köpfe hängen lassen brauchen und an sie appelliert, das Spiel nicht zu hoch zu verlieren.“ Die Gäste jetzt fortan besser mit der offensiven Abwehrausrichtung der Hausherren zurecht. Am Angriffswirbel des Tabellenführers war aber weiter nicht zu rütteln, angesichts von 21 eigenen Treffern in Hälfte zwei konnte Rendle mit der Angriffsleistung seiner Schützlinge zufrieden sein. Für Tim Hoga war dieser Umstand auch der einzige Kritikpunkt an seine Mannschaft: "Da haben wir auch im Wissen des großen Vorsprungs den Schritt zu wenig in der Abwehr gemacht und vorne auch zu viel liegen gelassen."

Tim Hoga zeigt die Richtung an: Geht es für die HSG Oberkochen/Königsbronn nach oben in die Landesliga? Markus Brandhuber

Auf die vielen Gegentore angesprochen meinte HSG-Abwehrchef Lukas Eckardt: „Das war bei uns ein mentales Ding, das darf uns natürlich nicht passieren.“ Und zum Thema Aufstieg: "Wir haben eine geile Truppe und es macht super viel Spaß. Wir wollen auch so lange da bleiben, wo wir sind, aber es ist angesichts von acht Spielen noch ein langer Weg", sagte er.

HSG-Trainer Tim Hoga: "Natürlich wollen wir aufsteigen"

Auch für Tim Hoga ist angesichts der Dominanz seiner Mannschaft das Thema Aufstieg kein Tabu mehr. „Natürlich wollen wir aufsteigen“, sagte der HSG-Coach, „Aber die anderen Teams wollen uns auch weiterhin ärgern.“ Die Personalplanungen sind bei der HSG unabhängig von der Ligazugehörigkeit derweil schon sehr weit. „Wir haben Zusagen von allen für nächste Saison und keine Neuzugänge“, so Hoga, der seine Mannschaft im Falle eines Aufstieges für stark genug hält. HSB Trainer Uwe Rendle konnte angesichts der zweiten Hälfte am Ende wenigstens in Teilen zufrieden sein. „In der zweiten Halbzeit war klar das Ziel, uns nicht abschlachten zu lassen. Da ist meine Mannschaft besser in die Tiefe gegangen und hat die Chancen viel besser genutzt als in der ersten Hälfte", so Rendle.

Namen und Zahlen zum Derby

HSG Oberkochen/Königsbronn: Gnatzig und Stanke im Tor; Lumpp (2), Richardon (3), Eckardt (2), Hofmann (3/1), Huep (2), Hug (3/1), Hafner (4), Oltersdorf (4), Pharion (3), Grohsler (5), Schneider (8), Jäschke (1)

Heidenheimer SB: Bosch und Kost im Tor; Baur (3), Rendle (2), Stegmaier (1), Maresch (3), Biebl (4), Hüper, Uhl (1), Kascha (1), Schoeps (2), Gaschler (2), Hug (6/2), Valetzky (4)

Zeitstrafen: HSG Oberkochen/Königsbronn: 3 (Huep, Oltersdorf, Grohsler);  Heidenheimer SB: 2 (Uhl, Uwe Rendle)

Strafwürfe: HSG Oberkochen/Königsbronn: 4 (2 verwandelt); Heidenheimer SB: 2 (beide verwandelt)

Zuschauer: 300

Schiedsrichter: Maier und Baur vom TV Brenz

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