Kein Sieger im Bezirksliga Derby

Dank taktischem Kniff: TSG Schnaitheim sichert sich in Königsbronn in letzter Sekunde einen Punkt

40 Sekunden vor dem Ende führte die HSG Oberkochen/Königsbronn im Derby gegen die TSG Schnaitheim mit zwei Toren. Wie sich die TSG noch ein 30:30-Remis sicherte:

Dank taktischem Kniff: TSG Schnaitheim sichert sich in Königsbronn in letzter Sekunde einen Punkt

In den Bezirksliga-Duellen zwischen der HSG Oberkochen und der TSG Schnaitheim fiel die Entscheidung in der Vergangenheit meist in den Schlusssekunden. Und so war es auch am Samstagabend, als sich die Lokalrivalen mit 30:30 trennten. Dass sich die Gäste aus Schnaitheim das Remis als gefühlten Sieg empfanden, lag vor allem an deren Trainer Thomas Feil, der sich in den letzten Momenten der Begegnung etwas Besonderes einfallen lies. Aber der Reihe nach.

Nach der Niederlage eine Woche zuvor gegen Steinheims Reserve waren die Schnaitheimer beim zweiten Derby in Serie schon etwas unter Zugzwang. Für die gastgebende HSG war es der Saisonauftakt und nicht wenige zählen die spielstarke Mannschaft vom Vater-Sohn Trainergespann Joachim und Tim Hoga in dieser Saison zum erweiterten Favoritenkreis.

Ausgeglichene erste Spielhälfte in der Herwartsteinhalle in Königsbronn

In der mit 400 Zuschauern gefüllten Herwartsteinhalle war es der wendige Lukas Früholz, der der TSG mit drei Treffern in Folge einen Start nach Maß bescherte (3:1). Beim 5:1 für die Schnaithiemer nach knapp sechs Minuten durch den insgesamt zehnfachen Torschützen Johannes Mühlberger verfinsterte sich die Miene von HSG-Trainer Tim Hoga zusehends. Jakob Hug, Lukas Eckardt und Tim Jäschke sorgten mit ihren Treffern für den HSG-Anschluss (5:6/11.). Es folgte ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Zuschauer bis zur Halbzeit insgesamt 31 Tore zu sehen bekamen (15:16).

Rote Karte schwächt die HSG

Und so blieb es auch in der zweiten Hälfte: Erst erspielten die Gäste aus Schnaitheim in Überzahl einen Zwei-Tore-Vorsprung. Die HSG antwortete unter großen Jubel mit drei Treffern in Folge und übernahm die Führung (21:20/43.). In der 47. Minute dann eine herbe Schwächung für die HSG: Nachdem Elia Hafner beim Gegenstoß Schnaitheims Jonas Kohler zu Fall gebracht hatte, zückte der gut leitende Schiedsrichter Eduard Huber die Rote Karte.

Die Hausherren ließen sich davon aber nicht aus dem Konzept bringen und waren in der Schlussphase dem Sieg nahe. Knapp 40 Sekunden vor dem Ende war es HSG-Kreisläufer Kevin Pharion, der mit seinem Treffer auf 30:28 für die HSG stellte. Doch die wackeren Feil-Schützlinge gaben sich nicht auf. Matthias Montag schaffte den Anschluss und in den letzten Sekunden griff Feil zu einem taktischen Kniff. Mit einer offenen Deckung erhöhten die Gäste den Druck auf die HSG und wurden belohnt. Der TSG gelang der erhoffte Ballgewinn. Es folgte ein Anspiel auf den ungedeckten Montag, der unter großem Jubel des Schnaitheimer Anhangs mit dem Ablaufen der Hallenuhr noch zum 30:30 traf.

"Wir haben heute wie immer gegen Schnaitheim eine schlechte Partie auf den Platz gebracht", sagte Hoga sichtlich gefrustet zum Verlauf der Partie und fügte an: "Ich bin enttäuscht. Nicht weil wir nur unentschieden gespielt haben, sondern weil wir die technisch stärkere und robustere Mannschaft gewesen sind." Einen Knackpunkt sah der HSG-Coach auch in dem Platzverweis: "Mit Hafner in der Schlussphase hätten wir das Spiel gewonnen", so Hoga.

TSG-Trainer Thomas Feil von "imponierendem" Auftritt seines Teams begeistert

Für TSG Trainer Thomas Feil war der Punktgewinn Balsam für die zuletzt geschundene Seele. "Es war imponierend, wie meine Mannschaft am Schluss zurückgekommen ist". Eine Niederlage wäre laut Feil nach der Leistungssteigerung seines Teams "völlig unverdient" gewesen. Als großen Pluspunkt neben der kämpferischen Einstellung sah Feil in der guten Chancenverwertung seiner Mannschaft. "Wir haben heute im Spiel nur drei hundertprozentige Chancen vergeben", sagt er.

HSG: Ehresmann und Gnatzig im Tor; Richardon (1), Siegels (2), Eckardt (3), Trittenbach (1), Hug (6/4), Hafner (4), Oltersdorf, Pharion (4), Engel, Grohsler (6), Jäschke (3)

TSG: Schmeißer und Brosi im Tor; Montag (3), Mühlberger (10/6), Früholz (7), Gruschka (2), Braumann (2), Krafft (4), Hermann, Helwig, Kohler, L.Krafft, Benz (1)