Steinheimer Handballer sind derzeit vom Pech verfolgt

Wie die Steinheimer Handballer trotz Verletzungssorgen optimistisch aufs nächste Spiel schauen

Die Steinheimer Handballer gehen am Samstag (20 Uhr, Georg-Fink-Halle Gerstetten) erneut mit großen Sorgen ins Heimspiel gegen die SG Hegensberg/Liebersbronn. Welche Seuche die Albuch-Truppe gerade am Hacken hat und was trotzdem Hoffnung macht.

Wie die Steinheimer Handballer trotz Verletzungssorgen optimistisch aufs nächste Spiel schauen

Bei den Steinheimer Handballern stellt man sich derzeit wohl schon die Frage: Was haben wir bloß verbrochen? Nicht nur, dass vor gut eineinhalb Jahren die Wentalhalle abbrannte und die TVler seither einige Einschränkungen in Kauf nehmen müssen, nun prasseln auch Verletzungen und Krankheiten in unglaublicher Weise auf das Team hernieder.

Zwei schwere Schulterverletzungen

Los ging es schon Ende der vergangenen Saison mit einer schweren Schulterverletzung von Rückraumspieler Aaron Benz, der seither ausfällt. Im dritten Spiel der neuen Runde erwischte es den Mannschaftskapitän und seit Jahren wichtigsten Torjäger Tobias Mewitz. Mit Alexander Herbrik erlitt ein weiterer Rückraumschütze einen Bänderriss im Fuß, er versuchte zwischenzeitlich ein Comeback, hat aber immer noch Probleme. Als wäre das nicht genug, wurde Torhüter Steffen Stängle in der vorletzten Partie hart am Kopf getroffen – auf dieser Position mussten die Steinheimer ohnehin schon improvisieren. Die Krankheitswelle machte auch vorm Trainerteam nicht halt, so ist Coach Sebastian Kieser seit zwei Wochen zur Pause gezwungen. Und dann erwischte auch noch einige Spieler die Grippe, sodass es zuletzt mit einer ziemlichen Rumpftruppe nach Alfdorf ging. Erstaunlicherweise gelang dieser ein Sieg und so steht der TVS aktuell mit guten 8:2 Punkten auf Rang drei der Verbandsliga, aber das 39:37 wurde wieder teuer erkauft.

Sieg wieder teuer erkauft

So knickte mit Maximilian Rau ein weiterer wichtiger Spieler um, fällt aufgrund einer Bänderdehnung nun erst einmal aus. Aufgrund der Not half Klaus Nissle, der seine Karriere ja schon 2022 beendet hatte, vergangenes Wochenende aus. Der langjährige Mannschaftskapitän zeigte auch eine gute Leistung und erzielte vier Tore, verletzte sich aber ebenfalls am Sprunggelenk und zog sich zudem eine Prellung an der Hand zu.

"Die Jungs gehen trotzdem da hin, wo es wehtut. Anders geht das auch nicht, wenn du erfolgreich Handball spielen willst", sagt Kieser im Wissen, jetzt ohnehin nichts an der Situation ändern zu können. Er hofft, kommende Woche wieder einsteigen zu können, bis dahin betreut sein Kollege Arne Kühr – das Modell mit den zwei Trainern erweist sich jetzt als großer Vorteil – allein die Mannschaft und leitet das Training.

Wobei dieser Begriff derzeit fast zu hoch gegriffen erscheint. "Mit fünf, sechs Mann ist das natürlich nicht optimal, derzeit überlegen wir nicht was, sondern ob wir überhaupt trainieren", so Kieser. Entsprechend schwierig ist die Vorbereitung, in den Spielen müssen die verbleibenden Akteure länger als geplant auf dem Parkett bleiben und letztlich ist die Mannschaft natürlich auch für die Gegner leichter auszurechnen.

Hoffen auf die Rückrunde

Trotz allem haben die Steinheimer ihren Optimismus nicht verloren. Die erkrankten Spieler und Trainer sollten bald wieder zurückkehren und bei den Verletzten ist zumindest mittelfristig Besserung in Sicht. Denn Mewitz hatte nicht wie zuerst befürchtet einen Riss der Schultersehne erlitten. Zwar muss der Leistungsträger des TVS wegen mehrerer Muskelverletzungen sicher noch eine Weile pausieren, vielleicht reicht es in der Rückrunde aber wieder zu Einsätzen. Dann könnte auch Benz' Leidenszeit zu Ende sein, bei Rau und Herbrik hofft Kieser auf eine noch frühere Rückkehr.

Der Spielplan kommt der Albuch-Truppe auch entgegen. Nach dem Heimspiel gegen "HeLi" am Samstag geht es zum noch punktlosen Schlusslicht "WiWIDo" und dann folgt ein spielfreies Wochenende. Zunächst müssen die Steinheimer aber nochmals mächtig auf die Zähne beißen, ohne Mewitz, Benz, Rau, Herbrik und vermutlich auch ohne Nick Weinandt, Benedikt Schmid und Enrico Nigro (alle Grippe) steht das Team vor einer sehr schweren Aufgabe.

Offensivstärke gegen Abwehrbollwerk

Mit dem TV Steinheim und der SG Hegensberg/Liebersbronn treffen am Samstag (20 Uhr) in der Gerstetter Georg-Fink-Halle zwei ganz unterschiedlich ausgerichtete Mannschaften aufeinander. Bei den Spielen der Steinheimer fallen im Schnitt fast 70 Tore, bei den Partien der SG nicht einmal 50.

Die Spielgemeinschaft der beiden Esslinger Stadtteile hat nach einer knappen 24:25-Niederlage beim Topfavoriten Weinstadt und einem klaren Sieg in Esslingen zwar zuletzt überraschend zu Hause gegen Remshalden verloren, wird aber insgesamt eher im Vorfeld der Verbandsliga erwartet. "HeLi" ist breit aufgestellt, hat mit Marcel Planitz einen herausragenden Rückraumspieler und mit Noah Herda (24 Treffer in drei Spielen) einen starken Torjäger.

Trotz der Ausfälle will Kieser nicht von einer Rumpftruppe sprechen. "Wir werden schon noch genug Leute aufs Parkett bringen. HeLi liegt uns nicht unbedingt und es war in der Vergangenheit immer ein harter Kampf – aber meistens zu unseren Gunsten", so der TV-Trainer.