Das haben die Terminplaner aus Sicht der Handballer im Kreis ja toll hinbekommen: Am Wochenende steht quasi zeitgleich ein heißes Derby und ein absolutes Topspiel an. An diesem Samstag, 23. November, erwartet um 19.30 Uhr Aufsteiger HSG Oberkochen/Königsbronn Tabellenführer SG Herbrechtingen/Bolheim in der Königsbronner Herwartsteinhalle. Es ist das Duell des Ersten gegen den Sechsten, doch trennen die HSG (6:4) und die SHB (8:2) nur zwei Punkte. Dazu kommen Derbystimmung und Heimvorteil, so dass beide Trainer von einem 50:50-Spiel ausgehen.
„Wir haben schon ein paar Spiele gesehen und denken, dass wir auch bei der SHB Schwächen erkannt haben. Wir haben unseren Matchplan“, sagt HSG-Coach Tim Hoga. Als ganz junger Spieler erlebte er noch die letzten Ligaduelle zwischen den Vereinen vor zehn Jahren mit. Schon damals ging es immer eng zu. Für die meisten seiner heutigen Spieler ist das Derby aber Neuland. „Das wird eine neue Erfahrung. Wir freuen uns darauf, haben uns schon vor der Saison darauf gefreut“, sagt Hoga, der mit einem interessanten Spiel rechnet: „Unser Spielstil ist ähnlich. Wenn es normal läuft, fallen viele Tore, gibt es jede Menge Action.“
SG Herbrechtingen/Bolheim muss in Königsbronn auf Duo verzichten
Damit rechnet auch Sebastian Schmid, seit dieser Saison Trainer der SG Herbrechtingen/Bolheim: „Ich bin selbst gespannt, was passiert. Beide Teams geben normalerweise Vollgas, das kann schon verrückt werden.“ Mit Patrick Jäger und Martin Mäck fehlen der SHB wichtige Spieler. Der Einsatz von Lars Braun ist noch ungewiss, aber auch die HSG ist nicht in Bestbesetzung. Schmid betont, wie eng es in der Zehner-Liga zugeht. Da durch die Ligareform am Ende vermutlich der Erste und Zweite aufsteigen, möglicherweise der Dritte und Vierte noch eine Relegationschance bekommen, und zwei Teams absteigen, gibt es quasi kein graues Mittelfeld.
„Vielleicht kommt es in der kommenden Saison in der Verbandsliga wieder zu diesem Derby. Mich würde es freuen“, sagt Schmid, der den Gegner stark einschätzt. „Das wird wieder ein schwieriges Auswärtsspiel für uns. Dazu kommt die Derbystimmung. Wie die sich auswirkt, wird sich zeigen. Manchmal ist es auch für die Heimmannschaft nicht einfach“, weiß der erfahrene Coach, der im Ulmer Raum schon an vielen heißen Nachbarschaftsduellen beteiligt war. Zwischen der SHB und der HSG dürfte sich die Konkurrenz aber auf das rein Sportliche beschränken, und so freuen sich die Fans und Beteiligten auf ein gutes Spiel.
Spitzenspiel gegen HSG Bargau/Bettringen richtungsweisend, aber nicht vorentscheidend
Und manche bedauern dabei auch, eine andere interessante Partie nicht sehen zu können. Denn nur eine halbe Stunde nach dem Start in der Herwartsteinhalle beginnt in Gerstetten das absolute Spitzenspiel der Bezirksoberliga. Dazu erwartet der TV Steinheim in der Georg-Fink-Halle die HSG Bargau/Bettringen – beide Teams stehen mit 13:1 Punkten gemeinsam an der Tabellenspitze.
„Darauf haben wir hingearbeitet“, sagt Trainer Klaus Nissle, der mit Blick auf Samstag von einem richtungsweisenden, aber noch nicht entscheidenden Spiel spricht. Den Gegner konnte er schon studieren: Bettringen/Bargau verfügt über eine starke Rückraum-Achse, spielt eine massive 6:0-Deckung und macht wenig Fehler. „Bei einer Leistung wie zuletzt in Göppingen bin ich mir aber sicher, dass wir eine Chance haben“, meint der Coach, der bisher eine gute Bilanz als neuer Trainer seines Heimatvereins ziehen kann.
„Es war klar, dass wir im Angriff die ein oder andere Baustelle haben. Auf der anderen Seite kassieren wir im Schnitt nur gut 26 Gegentore – wenn wir das so halten, werden wir nicht viele Spiele verlieren“, analysiert Nissle, der in diesem Zusammenhang auch seine jungen Torhüter Jannik Brosi und Felix Bader lobt: „Sie haben sich wirklich gut entwickelt, da sieht man auch die gute Arbeit von Torwarttrainer Steffen Maier.“ Trotz der Konkurrenz und des Umstands, dass man weiterhin in Gerstetten spielen muss, hoffen die Steinheimer auf eine stimmungsvolle Kulisse, um auch das Spitzenspiel zu gewinnen und dem ausgegebenen Ziel, bis zur Winterpause ungeschlagen zu bleiben, einen weiteren Schritt näherzukommen.