Die Blitzstarterinnen von der TSG Schnaitheim: Fünf Spiele - keine Niederlage
Eigentlich waren die Ambitionen in Schnaitheim eher bescheiden. Frühzeitig den Klassenerhalt sichern, um auch A-Jugend-Spielerinnen Einsatzzeiten geben zu können, so lautete die Devise. Nun begann die Saison mit fünf Siegen und dieser Blitzstart verwunderte die TSGlerinnen selbst ein wenig. "Wir haben nicht damit gerechnet, aber das nehmen wir jetzt mit, die Stimmung ist natürlich gut", berichtet Thilo Riehl, dessen Mannschaft in der vergangenen Saison lange Zeit gegen den Abstieg kämpfen musste.
Auch hielten sich die Zu- und Abgänge für die neue Runde ungefähr die Waage. So hat beispielsweise die langjährige Torhüterin Andrea Diebold ihre Laufbahn beendet, auf der anderen Seite stellt Anna Gempp, die schon in der 3. Liga gespielt hat, sicher eine Verstärkung dar. "Sie verteilt sehr gut die Bälle, man sieht ihre Erfahrung", lobt Riehl, allerdings steht Gempp wegen ihrer Doktorarbeit in der Schweiz nicht immer zur Verfügung.
Die Gründe für den Aufschwung
Allzu viel hat sich also nicht verändert, worin liegen aber dann die Gründe für den Aufschwung? Da ist zum einen das Gesamtkonzept der TSG, das auf einer intensiven Jugendarbeit basiert. So rückten nicht nur junge Spielerinnen auf, die A-Jugendlichen trainieren auch mit den Frauen und sorgen so für hohes Niveau und mehr Möglichkeiten in den Einheiten.
Ein Puzzlestück war sicher auch die Rückkehr von Susi Frey (früher Fischer), die nach ihrer Babypause Mitte der vergangenen Saison wieder einstieg. Die Kreisläuferin ist die erfolgreichste Torschützin (38 Treffer) und zudem im Mittelblock ein Garant für die bisher so starke Abwehr der TSG. So entstand eine homogene Truppe und mit jedem Erfolg wuchs auch das Selbstbewusstsein.
"Wir haben uns vorgenommen, die in der Rückrunde der Vorsaison begonnenen Maßnahmen weiter auszubauen", erklärt der Schnaitheimer Coach. Und das klappt. Die Anzahl der Gegentore wurde deutlich gesenkt, der eigene Angriff dynamischer - sowohl im Tempospiel als auch im Standardangriff. Wie im Saisonverlauf sind die Schnaitheimerinnen auch in den einzelnen Spielen Schnellstarter, haben schon zur Pause immer die Nase vorn.
Drei Teams haben sich abgesetzt
Dennoch hält Riehl den Ball flach, beschäftigt sich noch in keiner Weise mit der Verbandsliga. "Das ist schwierig, auch weil wir über die ganze Saison gesehen extrem variabel sein müssen, nie wissen, welche Spielerinnen zur Verfügung stehen", so der Trainer. Die aktuelle Tabelle spricht freilich eine deutliche Sprache: Mit der SG Lauterstein/Treffelhausen/Böhmenkirch (12:2 Punkte), der HSG Bargau Bettringen (10:0) und Schnaitheim (10:0) haben sich drei Mannschaften abgesetzt, und die SG LTB konnte die TSG bereits deutlich (35:23) schlagen.
"Wenn wir jetzt auch gegen Bargau/Bettringen gewinnen, müssen wir uns wohl doch mit dem Thema Aufstieg beschäftigen", räumt Riehl ein und fügt an: "Auf jeden Fall sind wir nach dem Spiel am Samstag schlauer." Es ist also alles bereit für eine absolute Topbegegnung, da die Schnaitheimer Herren spielfrei sind, steht den Frauen auch der Samstagabend zur Verfügung. "Wir freuen uns auf das Spiel und hoffen auf gute Unterstützung durch das Publikum in der Ballspielhalle", sagt der Schnaitheimer Trainer.
Ein Duell auf Augenhöhe?
Das bisherige Abschneiden von Bargau/Bettringen kommt übrigens ebenfalls überraschend. Die Spielgemeinschaft war erst 2022 in die Landesliga aufgestiegen, hatte die zurückliegende Spielzeit mit 18:18 Punkten im Mittelfeld beendet. Dank einiger Verstärkungen und Rückkehrerinnen trumpften die "roten Löwen" nun aber auf, gewannen ihre fünf Spiele sogar noch deutlicher als die Schnaitheimerinnen. "Sie haben gute Rückraumspielerinnen, die stark im Eins-gegen-eins sind", weiß Riehl und erwartet ein Duell auf Augenhöhe. Vor der Runde trafen sich die Teams schon einmal im Pokal, Schnaitheim verlor mit einem Tor. Nun möchte die TSG den Spieß umdrehen.
HSG fährt zum Kellerduell
Im Gegensatz zur TSG Schnaitheim ist dem zweiten Kreisvertreter in der Frauen-Landesliga der Start missglückt. Die HSG Oberkochen/Königsbronn hat ihre ersten vier Spiele verloren - und das im Schnitt mit über elf Toren Differenz. So steht die HSG zusammen mit Burlafingen/Ulm (0:12) am Tabellenende und muss dringend punkten. Gelegenheit dazu besteht am Samstag (18 Uhr, Sporthalle Längenfeld) bei der TSG Ehingen. Die Damen von der Donau haben bereits sieben Mal gespielt und stehen mit 3:11 Zählern direkt vor der HSG. Ehingen konnte nur gegen das Schlusslicht gewinnen und zählt wohl zu den Gegnern, gegen die Oberkochen/Königsbronn gewinnen muss, wenn es mit dem Klassenerhalt klappen soll.