Zu Beginn der Partie in der gut besuchten Rottumhalle war es vor allem Schneider, der in bekannter Manier aus dem Rückraum für die HSG Oberkochen/Königsbronn erfolgreich war. Unter großem Jubel der zahlreichen mitgereisten HSG-Fans sorgte dann auch Hafner für die 4:3-Führung der Gäste nach gut fünf Minuten. Schneider erzielte das 5:4 für die Gäste. Es sollte die letzte Führung der Spielgemeinschaft sein.
In der Folgezeit drehte Rot-Weiß Laupheim das Spiel. Vor allem durch Nachlässigkeiten in der HSG-Abwehr und eine schlechte Mann-gegen-Mann-Verteidigung luden die Gastgeber immer wieder zu einfachen Torgelegenheiten ein. Auch die zuletzt so starken HSG-Torhüter fanden an diesem Tag nie zu gewohnter Form.
Angetrieben vom elffachen Torschützen Remane zogen die Oberschwaben Tor um Tor davon, bis zur 25. Minute wuchs der Vorsprung auf 17:13 an. Auch, weil die HSG an diesem Tag kein gutes Überzahlspiel auf das Parkett brachte und so kein Kapital aus den zahlreichen Zeitstrafen gegen Laupheim schlagen konnte.
Zwei schnelle Tore von Jäschke und Youngster Trittenbach mit einer dynamischen Einzelaktion brachten die HSG nochmal auf zwei Tore heran. Dann verlor der Aufsteiger in den letzten fünf Minuten komplett den Faden und leistete sich zu viele technische Fehler. Zwei dieser Ballverluste münzte Laupheim direkt in Empty Goals um, ein weiteres Indiz dafür, dass die Jungs von Coach Hoga an diesem Tag ein paar Prozentpunkte Einsatz vermissen ließen. Anstatt in Schlagdistanz zu liegen, ging man mit einem 16:21-Rückstand in die Halbzeit.
Die HSG Oberkochen/Königsbronn kommt noch einmal heran
Eine Zeitstrafe gegen Dragigevic und zwei unbeantwortete Überzahltore der Laupheimer ließen den Vorsprung der Gastgeber direkt nach dem Seitenwechsel dann sogar auf acht Tore anwachsen. Im Anschluss kam zunehmend Hektik in die Partie. Innerhalb einer Minute kassierten die Hausherren zwei direkte Rote Karten wegen überharten Einsteigens. Die HSG wusste dies zu nutzen und erstmals konnte man auch ein erfolgreiches Überzahlspiel aufziehen. In der 41. Minute war die Spielgemeinschaft dank eines Rückraumtreffers von Dragigevic beim 27:23 wieder etwas näher herangerückt. Keine zwei Zeigerumdrehungen später erwischte es den HSG-Neuzugang dann selber: Nach einem Foul beim Gegenstoß schickten die Schiedsrichter ihn vom Feld. Eine harte Entscheidung, die möglicherweise unter dem Eindruck der vorherigen beiden Disqualifikationen gegen Laupheim getroffen wurde.
Trotzdem hielten die Jungs um Kapitän Eckardt in den nächsten Minuten noch mit, der HSG-Abwehrchef verwandelte in der 47. Minute endlich auch einen Strafwurf für seine Farben, nachdem Balle und Hafner zuvor gescheitert waren. Dann aber häuften sich bei den Gästen wieder die Ungenauigkeiten im Angriff und Rot-Weiß wusste dies routiniert auszunutzen. Mit einem 6:2-Lauf, erneut inklusive Empty Goal, schien sich beim 36:28 acht Minuten vor Schluss schon eine Art Vorentscheidung abzuzeichnen.
Der Widerstand der HSG war gebrochen
In doppelter Überzahl agierte die HSG dann in der Abwehr nochmals etwas offensiver. Pharion konnte zwei Bälle herausfischen und diese in zwei Gegenstoßtore ummünzen. Ein weiterer verwandelter Strafwurf durch Eckardt brachte die Gäste gut sechs Minuten vor Schluss noch einmal auf fünf Tore heran. Anschließend fanden die Hausherren kein Mittel gegen die HSG-Deckung, mit der letzten Aktion schloss Remane dann den Angriff doch noch erfolgreich ab. Kurios dabei: Der Unterarmwurf ging sowohl seinem Gegenspieler als auch HSG-Torwart Gnatzig durch die Beine. Mit dem 37:31 war der Widerstand der HSG dann endgültig gebrochen.
Bis zum Spielende erzielten beide Teams noch drei Treffer, am Ende stand ein verdientes 40:34 für Rot-Weiß Laupheim zu Buche. Letzten Endes war die schwache Defensivleistung der HSG ausschlaggebend, trotz 34 eigener Treffer konnte man nichts aus Oberschwaben mitnehmen. Der Punktverlust beim arrivierten Landesligisten Laupheim ist für den Aufsteiger sicherlich kein Beinbruch, mit 10:6 steht man immer noch voll im Soll und möchte am Sonntag, 22. Dezember, im Heimspiel gegen die noch punktlose TSG Söflingen II eine tadellose Hinrunde erfolgreich abschließen (17 Uhr, Herwartsteinhalle).
Namen und Zahlen
HSG: Fabian Gnatzig, David Stanke; Elia Hafner (7), Colin Schneider (6), Kevin Pharion (5), Lukas Eckardt (4/3), Ivo Dragicevic (3), Timo Grohsler (3), Sebastian Trittenbach (3), Tim Jäschke (2), Tim Siegels (1), Jonas Balle, Niklas Engel, Patrick Richardon
Siebenmeter: HSG 5/3; HV RW 3/3
Zeitstrafen: HSG 6 (Eckardt 2, Trittenbach, Siegels, Dragicevic, Jäschke); HV RW 9
Rote Karten: HSG 2 (Dragicevic, Eckardt); HV RW 2
Schiedsrichter: Fischer/Hotz (TSG Schnaitheim)
Zuschauer: 500