Die Sorgenfalten der Co-Trainerin Sabine Schweda waren nach der fünften Saisonniederlage groß, ihre Mannschaft hatte gegen den Tabellendritten, die SG Ober-/Unterhausen, zu viele Chancen liegen lassen, vor allem aber war die bisher beste Abwehr der Liga dieses Mal indisponiert.
Zur Genesung des an der Hüfte operierten SHB-Coaches Philipp Gyaja hat diese Niederlage sicherlich nicht beigetragen, aber ein Beinbruch ist es für den starken Aufsteiger natürlich auch nicht. Sabine Schweda , welche für mindestens zwei Spiele die Hauptverantwortung hat, ist da gleicher Meinung. „Man darf gegen ambitionierte Gäste heute sicher verlieren, aber wenn man das Spiel insgesamt betrachtet, hätten wir eigentlich gewinnen müssen.“
SHB verzweifelt an gegnerischer Torhüterin
Da sprach die Vertretung von Gyaja ganz klar die Chancenverwertung an. Im ganzen Spiel scheiterten die Blau-Weißen immer wieder an der starken Gästetorhüterin Anja Goller. Sie war klar die Matchwinnerin für ihr Team.
Die SHB konnte personell aus dem Vollen schöpfen und war zuversichtlich, nach der knappen Hinspielniederlage gegen die Gäste, welche schon seit Jahren in der Verbandsliga eine gute Rolle spielen, die zuletzt gestartete Serie auf drei Siege in Folge ausbauen zu können. In der ersten Halbzeit begannen beide Teams mit defensiven Deckungen.
Bis zum 10:10 nach 20 Minuten war es eine ausgeglichene Angelegenheit, ehe ein kleiner Bruch ins Spiel der Gastgeberinnen kam. Vorne wurde zu viel liegen gelassen und das Rückzugsverhalten war mangelhaft. So enteilten die Gäste bis zur Pause auf 18:15. Es ist schon einige Zeit her, dass die SHB in einer Halbzeit 18 Gegentore kassierte.
Chancenverwertung bleibt schwach
Die Halbzeitansprache von Sabine Schweda war sicherlich etwas lauter, denn zu Beginn der zweiten Hälfte agierte die SHB deutlich energischer. Allerdings wurde die Chancenverwertung nicht besser. Die Gästeabwehr stand gut und wenn sich die Herbrechtingerinnen durchgesetzt hatten, scheiterten sie zu oft an der Torhüterin. Beim 22:25 vergab die SHB auch noch einen Strafwurf und versäumte es so, die Gäste unter Druck zu setzen. Schweda wechselte munter durch, um immer wieder frische Kräfte zu bringen, doch die Wende gelang nicht mehr. Sehr routiniert spielte die SG Ober-/Unterhausen ihren Stiefel herunter und war letztlich verdient erfolgreich.
Für Sabine Schweda hatte die Niederlage mehrere Faktoren. „Man muss gegen solch eine abgezockte Mannschaft einfach die Chancen besser unterbringen“, sagte die Trainerin kurz nach dem Spiel. „Wir haben dann auch in der wichtigen Phase kurz vor Ende zu viele Würfe nicht im Tor untergebracht und das rächt sich gegen eine Spitzenmannschaft wie die SG natürlich.“ Mit einem Erfolg hätte man auf den dritten Platz springen können. Trotzdem ist die SHB weiter mehr als im Soll und hat mit Reichenbach kommendes Wochenende sicherlich wieder einen machbaren Gegner vor der Brust.
Namen und Zahlen
SG Herbrechtingen/Bolheim - SG Ober-/Unterhausen 27:30 (15:18)
SHB: Serwe-Hug, Kuch; Barth (7), Fleischer (1), Sahin (3), Schweda (3), Renner (1), Braun, Rühle, Biller, Gerstmayr (4/4), Feth (1), Lindenmaier (3), Siller (4/2)
Zeitstrafen: SHB 1 (Rühle) - SG Ober/Unterhausen 3
Strafwürfe: SHB 8/6 verwandelt) - SG Ober/Unterhausen 3/2
Zuschauer: 150
Schiedsrichter: Bauer und Wörner aus Pfullingen