Linksaußen beim Handball-Verbandsligisten

Eine positive Macke? Welche Rolle Anki Lindenmaier und Lisa Feth bei der SG Herbrechtingen/Bolheim spielen

Die Handballerinnen der SG Herbrechtingen/Bolheim beenden an diesem Samstag, 4. Mai, eine starke Saison als Aufsteiger in der Verbandsliga. Vor dem Heimspiel HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf geht der Blick auf die Eigenheiten von Lisa Feth und Anki Lindenmaier, die auf dem linken Flügel auf Torjagd gehen.

Die Fußball-Trainerlegende Max Merkel war für kernige Sprüche bekannt. Einer davon: „Torhüter und Linksaußen haben eine Macke.“ Wenn Ann-Kathrin Lindenmaier und Lisa Feth, die beiden linken Flügelspielerinnen der SG Herbrechtingen/Bolheim, eine Macke haben sollten, ist es – wenn überhaupt – eine positive. Sie sind beide handballverrückt.

Beim ersten Blick auf das Duo lässt sich schon erahnen, wie flink sie bei Tempogegenstößen unterwegs sind. Doch die beiden haben der SHB aber deutlich mehr Eigenschaften zu bieten: Neben ihren tollen Persönlichkeiten tragen sie als absolute Leistungsträgerinnen einen großen sportlichen Beitrag bei. Und das schon länger: Im zarten Alter von fünf Jahren haben sie bei den Minis das Handballspielen begonnen. Ann-Katrin Lindenmaier, die nur Anki gerufen wird, ist in Giengen aufgewachsen. „Durch meinen Onkel und meine Schwester bin zum Handball gekommen und seit 2012 bin ich jetzt bei der SHB“, so die 35-jährige Mutter eines Sohnes. Lisa Feth ist Herbrechtingerin und da ihre ganze Familie bei der TSV Herbrechtingen aktiv ist, war für sie klar, wohin ihr Weg führt. „Durch meine Cousine bin ich dann ins Minitraining gekommen, seither spiele ich bei der SHB“, sagt die 26-Jährige.

Lindenmaier und Feth sind SHBlerinnen durch und durch

Dank ihres Jobs in einer Regionalbank kann sie mit den geregelten Arbeitszeiten Handball, Beruf und Familie gut unter einen Hut bringen. „Der sportliche Ausgleich gehört bei stressigen und intensiven Zeiten einfach dazu und da unterstützt mich meine Familie bei meinen Spielen in der Halle“, so Lisa Feth, deren Partner als aktiver Handballer vollstes Verständnis für ihre sportliche Passion hat. Neben dem Handball spielt für Anki Lindenmaier, die sich aktuell in Elternzeit befindet, aktuell ihr vierjähriger Sohn Marlon die Hauptrolle. „Manchmal ist es nicht ganz einfach, alles unter einen Hut zu bekommen, da mein Mann im Fußball ebenfalls sehr engagiert ist“, sagt die medizinische Fachangestellte, „aber wenn man will und Ehrgeiz hat, geht alles.“

Wir haben eine tolle Mannschaft und einen super Zusammenhalt

Lisa Feth

Lindenmaier spielte einige Jahre mit ihrer Schwester Verena in der erfolgreichen Württembergliga-Mannschaft von Giengen, ehe sie erst spät im Alter von 24 Jahren zur SHB wechselte. „Die SHB ist der beste Verein ever, wir haben einen Mega Zusammenhalt und ich möchte ganz klar nochmal einen Aufstieg feiern, da ich nicht mehr die Jüngste bin“, entgegnet Lindenmaier und auch Lisa Feth bläst da ins gleiche Horn. „Ich kann mir nicht vorstellen, woanders zu spielen“, sagt sie, „wir haben eine tolle Mannschaft und einen super Zusammenhalt.“

Der Musikgeschmack der SHB-Handballerinnen unterscheidet sich

Trotz des Zusammenhalts und der gleichen Position gibt es auch einiges Unterschiede bei dem Duo. Zum Beispiel in Sachen Musik vor den Spielen: Bei Lisa Feth darf es gerne rockig sein, ihr Lieblingslied ist „The Kids Aren`t Alright“ von The Offspring. Bei Anki Lindenmaier läuft Black Music oder Malle-Hits. Ihr Motivationslied ist „Drum Machine“ von Alex Metric.

In Sachen Rituale sind sich beide hingegen wieder sehr ähnlich. Sie haben so gut wie keine. Bei Lisa Feth ist es die Nervosität vor jedem Spiel, die sie umtreibt. „Sobald ich in der Halle bin, wird es deutlich besser“, sagt sie. Anki Lindenmaier bleibt als Mama keine Zeit für Rituale. „Eine Banane und seit Jahren dieselbe Unterziehhose müssen es allerdings schon sein“, verrät sie.

In einer Sache sind sie sich ebenfalls einig: Ans Aufhören wird noch lange nicht gedacht. Beide wollen noch einmal mit der Mannschaft etwas Großes erreichen. Das dürften die Mitspielerinnen und ihr Trainer Philipp Gyaja sehr freudig zur Kenntnis nehmen.

Sportlich geht es nur noch um die Platzierung

Wenn das letzte Saisonspiel der SHB gegen die HSG Winzingen-Wißgoldingen-Donzdorf am Samstag, 4. Mai, um 18 Uhr in der Bibrishalle angepfiffen wird, geht es sportlich nur noch um eine Frage: Werden die Gastgeberinnen Vierte oder Fünfte. Mit einem Sieg wäre der vierte Platz in der Verbandsliga fix. In der Landesliga bestreiten die Handballerinnen der HSG Oberkochen/Königsbronn, die bereits als Absteiger feststehen, am Sonntag um 15 Uhr bei der SG Lauterstein/Treffelhausen/Böhmenkirch ihr letztes Spiel.

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