„Ich hätte nicht unbedingt einen Dämpfer wie diesen heute gebraucht“, sagte Trainer Tim Hoga kurz nach dem Spiel gegen den abgezockten TV Gerhausen. Tatsächlich war seine Mannschaft gegen einen kompakt auftretenden Gegner bei der 33:40-Heimniederlage letztlich chancenlos, zeigte aber vor allem in der ersten Halbzeit durchaus gute Ansätze.
Verletzungspech in der Trainingswoche: Nico Hofmann mit Kreuzbandriss
Die Erfolgsgeschichte der HSG Oberkochen/Königsbronn las sich bisher grandios. Als souveräner Aufsteiger in die Landesliga hielt sich die Mannschaft des Vater-Sohn-Trainerduos Hoga in den ersten beiden Spielen gegen den SC Vöhringen und die SG Lauterstein II schadlos und legte einen lupenreinen Start hin. Auch deshalb konnte die HSG gegen den Mitfavoriten auf den Aufstieg im zweiten Heimspiel befreit aufspielen. Unter der Woche musste man jedoch einen Verletzungsschock verdauen. Nico Hofmann erlitt im Training einen Kreuzbandriss, zudem brach sich Julian Oltersdorf den Finger. „Unser Kader ist glücklicherweise breit genug aufgestellt, um solche Ausfälle aufzufangen“, so Tim Hoga.
Unser Kader ist glücklicherweise breit genug aufgestellt, um solche Ausfälle aufzufangen.
HSG-Trainer Tim Hoga
Vor gut 250 Zuschauern in der Herwartsteinhalle zeigten die Hausherren dann ihr gefürchtetes Tempospiel. Gerade die Rückraumachse Colin Schneider und Elia Hafner stellte die Gerhäuser vor einige Probleme, infolgedessen der Gästetrainer beim Stand von 10:7 schon nach 13 Minuten die Auszeit nahm. Bis zum 12:9 lieferte die HSG eine ganz starke Leitung – ehe eine Zeitstrafe die Hausherren aus dem Tritt brachte. Zur Halbzeit war die Mannschaft um Kapitän Lukas Eckardt beim Stand von 15:16 jedoch weiterhin gut im Spiel.
HSG fehlen in der zweiten Spielhälfte die spielerischen Lösungen
Zu Beginn der zweiten Hälfe legten die stark besetzten Gäste einen Zahn zu und waren nach einem 4:0-Lauf schon mit 21:17 in Führung. Tim Hoga musste per Auszeit schon früh reagieren. „Wir haben in dieser Phase zu viele technische Fehler gemacht und viele Chancen vergeben“, so Tim Hoga, der in der Folge dabei zuschauen musste, wie seine Mannschaft spielerisch keine Lösungen mehr parat hatte. Beim Stand von 25:32, genau 10 Minuten vor dem Ende, nahm Hoga noch eine Auszeit – aber zu diesem Zeitpunkt war das Spiel schon entschieden. Im Stile einer Spitzenmannschaft spielte der TV Gerhausen die letzten Minuten herunter und fuhr so einen in der Höhe wohl nicht erwarteten 40:33-Auswärtssieg ein.
Unsere Fehler, die wir heute gemacht haben, werden in dieser Liga einfach bestraft.
HSG-Rückraumspieler Elia Hafner
Trainer Tim Hoga war nach dem Spiel jedoch nicht allzu enttäuscht. „Heute wäre insgesamt nicht mehr drin gewesen. Wir wollten zwar, konnten aber nicht. Wir hätten noch 60 Minuten spielen können und hätten nicht gewonnen“, so Hoga, der den stark auftretenden Gästen nach dem Spiel seinen Respekt zollte. „Wir haben eine der besten Mannschaften aus der Liga hier gehabt, da darf man verlieren“, sagte Hoga weiter und ergänzte: „Wir haben einen guten Start in die Liga hingelegt, meine Jungs sind immer noch geerdet, unser Ziel ist immer noch, am Ende Siebter zu werden“, so Hoga abschließend. Auch HSG-Rückraumshooter Elia Hafner hatte eine Erklärung, warum gegen den TV Gerhausen nicht mehr drin war. „Unsere Fehler, die wir heute gemacht haben, werden in dieser Liga einfach bestraft“, so Hafner, „Wir sind heute auf dem Boden angekommen und müssen gegen die nächsten Gegner versuchen, konstant 60 Minuten unsere Leistung zu bringen.“
Namen und Zahlen zur Niederlage der HSG
HSG: Gnatzig und Stanke im Tor; Lumpp (3/1), Richardon, Eckardt (2), Huep (3), Hug, Hafner (3), Pharion (3), Engel (2), Dragicevic (3/1), Grohsler (8), Schneider (4), Jäschke (2)
Zeitstrafen: HSG: 2 (Eckardt, Jäschke), TV Gerhausen: 6
Strafwürfe: HSG: 4 (2 verwandelt), TV Gerhausen: 3 (3)
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Helmut Maier und Marius Baur (TV Brenz)