Fehlstart für die SHB-Handballer mit Niederlage in Gerhausen

Sebastian Adam, der scheidende Trainer der SHB, brachte es nach dem Spiel beim TV Gerhausen auf den Punkt: „Da war wie immer mehr drin." Tatsächlich ärgerte sich der 41-Jährige wieder über viel zu viele Chancen, welche sträflich liegen gelassen wurden. Es war stellenweise fast wie beim Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Österreich bei der Heim-EM: Man gerät ins Hintertreffen, kämpft sich wieder heran, lässt dabei viel zu viel Kraft. 

SHB ohne fünf

Mit einem dezimierten Kader reiste der SHB-Tross mit zwei Kleinbussen nach Blaubeuren in die Dieter-Baumann-Sporthalle. Neben den Langzeitverletzten Jäger und Weller konnten aus verschiedenen Gründen auch Kohler, D. Ruoff und Kling nicht beim Verbandsligaabsteiger antreten. Das Hinspiel gewannen die Blau-Weißen zum Saisonauftakt gegen die routinierte und eingespielten Gerhauser Mannschaft noch klar mit 32:26.

Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase zogen die Hausherren merklich die Zügel an und zogen - angeführt von ihren Routiniers Mayer und Bux - nach knapp zwölf Minuten auf 9:4 davon. Zu viel kam hier aus dem Rückraum aufs Gehäuse der SHB. Adam beorderte seine Abwehr jetzt etwas nach vorne und dies zeigte Wirkung. „Wir waren dann aggressiver in der Abwehr und haben einfache Tore gemacht", erklärt der Trainer, dessen Jungs beim 13:15 zur Halbzeit wieder komplett im Spiel waren.

Zur Halbzeit war alles offen

Das Spiel in der zweiten Hälfte war vom Kampf geprägt und verlief zunächst ausgeglichen. Knapp neun Minuten vor dem Ende zog die Heimmannschaft auf 27:23 davon. „Da waren die Gerhauser sehr abgezockt und haben unsere Fehler bestraft", so Adam. Er richtete seine Abwehr noch mal offensiver aus, stellte auf ein 5:1 um und das zeigte Wirkung.

Beim 26:27 knapp vier Minuten vor dem Ende war die SHB wieder dran, musste dann aber eine Zeitstrafe hinnehmen. Die Hausherren nutzten diese Überzahl mit einem 3:0-Lauf zum Vorentscheidung. „Die Zeitstrafe war aus meiner Sicht unglücklich, weil sie erst im Nachhinein auf Zuruf verhängt wurde", ärgerte sich Adam über die Unterzahlsituation, welche die Niederlage letztlich einläutete.

„Das Ergebnis fällt am Ende ein paar Tore zu hoch aus, aber wir waren selber schuld", fasste der SHB-Trainer das Geschehen zusammen. Nun haben die Herbrechtinger kurioserweise sechs Wochen Pause bis zum nächsten Spiel. Wie hält man da den Fokus hoch und vor allem wie agiert man im Training? Adam hat hier natürlich schon eine klare Ausrichtung: „Zunächst werden wir das vergangene Spiel aufarbeiten und jeder kann mal in sich gehen, da hat jeder zunächst genug zu tun." Im Training müssen sich die Blau-Weißen für längere Zeit auf kein Spiel vorbereiten. „Hier werden wir in den nächsten Einheiten dann den Fokus auf Kraft und Ausdauer etwas legen", so Adam abschließend.