Handball-Bezirksoberliga

Feststimmung in der Ballspielhalle beim Heimsieg der TSG Schnaitheim im Stadtderby gegen den HSB

Die TSG Schnaitheim hat sich ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk gemacht und den Heidenheimer SB deutlich mit 33:25 geschlagen. Es war wieder einmal eine grandiose Stimmung in der Ballspielhalle und erneut eine tolle Werbung für den Handballsport:

Die TSG Schnaitheim weiß, was ein Derby gegen den ewigen Rivalen Heidenheim bedeutet und wie man dieses auch gebührend zelebriert. Da werden Würstchen gegrillt und Fassbier ausgeschenkt, da sorgt DJ Wogge in der Halle für tolle Stimmung und Simon Abele aus der Leichtathletikabteilung schwingt das Hallensprechermicro. Die Fußballer der TSG (Brenz Boys) stellten im Vorfeld wieder eine tolle Choreo mit Bengalos vor der Halle auf die Beine und zu guter Letzt strömten auch wieder die Handballfans zahlreich in die Halle. Handballherz, was willst Du mehr?

Das Spiel selber war aber nur bis zur 10. Minute spannend, denn ab da zündeten die Hausherren den Turbo und zogen den Gästen nach und nach den Zahn. Allen voran Linkshänder Aaron Benz machte den „andalusischen Hengst“ und war nicht zu stoppen. „Wir sind am Anfang schlecht gestanden und haben zu viele einfache Tore bekommen, weil der Zugriff in der Deckung fehlte“, resümierte HSB-Trainer Manuel Maresch und tatsächlich glitt das Spiel seiner Mannschaft immer mehr aus der Hand. Nicht auch zuletzt, weil HSB-Kreisläufer Marvin Valeczky in der 16. Minute schon sehr früh nach einem vermeintlichen harten Einsteigen mit glatt Rot vom Feld musste. Für Trainer Manuel Maresch eine viel zu harte Entscheidung. Schnaitheim spielte aber geduldig und konzentriert weiter und hatte wieder einmal mit Steffen Stängle im Tor einen tollen Rückhalt. Heidenheim konnte den positiven Rückenwind aus zuletzt drei Siegen in Folge nicht mitnehmen und lag beim 12:17 zur Pause schon deutlich zurück. 

Auch Schnaitheims Aaorn Benz muss vom Platz

Schnaitheims Trainergespann Thomas Feil und Daniel Köpf konnten sich zu Beginn der zweiten Halbzeit nach zwei schnellen Toren durch Johannes Mühlberger und Aaron Benz beim 19:12 schon etwas entspannter zurücklehnen. Allerdings musste Schnaitheims Bester bis dahin Aaron Benz (6 Tore) schon in der 38. Minute nach seiner dritten Zeitstrafe vom Platz. Die Heidenheimer kamen tatsächlich jetzt besser ins Spiel und schlossen durch Benjamin Hug und Tobias Stegmaier zum 16:20 auf.

Durchgekommen: Heidenheims Tobias Stegmaier (am Ball) versucht sich beim Torwurf, auch Schnaitheims Aaron Benz (rechts) kann hier nur zuschauen. Foto: Oliver Vogel

Verunsicherung bei der TSG? Pustekuchen. Geduldig rollte der Grün-weiße Express aufs Tor der Gäste zu. Jonas Kohler, Johannes Mühlberger und Lukas Krafft sorgten wieder für einen komfortablen Vorsprung und als auch noch TSG Keeper Steffen Stängle ins leere Tor der Gäste traf, war beim 24:16 knapp eine Viertelstunde vor Ende eine Vorentscheidung längst gefallen. TSG-Trainer Thomas Feil wechselte munter durch, ohne Leistungsabfall. Am Ende siegte die TSG verdient, auch weil Heidenheim an diesem Abend personell geschwächt und insgesamt 20 Minuten aufgrund von Zeitstrafen in Unterzahl spielen musste. Das Spiel war zu keiner Zeit überhart oder unfair. Kleinere Nickligkeiten gehören beim prestigeträchtigen Stadtderby aber natürlich auch dazu. 

Nach dem Schlusspfiff verwandelte sich die Ballspielhalle in ein Tollhaus und der Sieg wurde mit lautstarker Partymusik im Hintergrund gebührend gefeiert. Es war auf jeden Fall wieder ein tolles Highlight, das Derby schlechthin im Kreis Heidenheim miterleben zu dürfen. 

Schnaitheims Trainer Thomas Feil nahm Derby nicht auf die leichte Schulter

Schnaitheims Coach Thomas Feil war nach dem Spiel natürlich glückselig. „Meine Mannschaft hat heute alle Vorgaben erfüllt und die Abwehr war stabiler als zuletzt“, sagte Feil zu Beginn seiner Analyse. Auf die Frage, ob er Heidenheim so schwach erwartet hatte, meinte Feil: „Im Vorfeld hatten meine Spieler gemeint, dass wir Heidenheim weghauen und das musste zuerst mal in die Köpfe rein, dass es nicht einfach wird. Wir haben das Spiel sicher nicht auf die leichte Schulter genommen. Zum Abschluss sagte Feil zur beendeten Vorrunde: „Ich bin mit der Vorrunde zufrieden und unser Ziel ist immer noch ganz klar der zweite Tabellenplatz und sollte Steinheim tatsächlich schwächeln, dann stehen wir parat“, so Feils Kampfansage an die Konkurrenz. Ein großer Dank geht von Trainer Thomas Feil noch an die Fans und die „Brenz Boys“ von der Fußballabteilung für die tolle Stimmung und die Choreo. 

HSB-Coach Manuel Maresch beklagt viele Zeitstrafen

Heidenheims Trainer Manuel Maresch war nach dem Spiel etwas ratlos, aufgrund der Leistung seiner Mannschaft. „Zuerst meinen Glückwunsch an Goddi und sein Team zum verdienten Sieg. Ich kann es mir noch nicht richtig erklären, warum wir heute die Leistung aus den letzten Spielen nicht auf die Platte gebracht haben, aber die Rote Karte gegen Marvin Valeczky hat uns extrem weh getan, begann Maresch mit seiner Einschätzung zur Niederlage. „Wir haben nicht verloren, weil die TSG unschlagbar war, sondern wegen der vielen Zeitstrafen gegen uns und weil Schnaitheim tief gedeckt hat und uns die Cleverness und der Zug zum Tor gefehlt haben“, so Maresch weiter. Auf die Frage, ob die Niederlage seiner Mannschaft zu einem Bruch führen könnte, meinte Maresch zum Abschluss: „Wir werden die Köpfe jetzt wieder hochziehen und gegen Steinheim nächste Woche im Derby sicher wieder in die Spur finden!“

Namen und Zahlen zum Stadtderby

TSG Schnaitheim: Stängle (1) und Mruk im Tor; Montag, Benz (6), Aeugle, Mühlberger (8/6), Braumann (3), Huber, P. Krafft (4), Hermann (1), Wagner (3), Kohler (4), L. Krafft (2), E. Benz (1)

Heidenheimer SB: Bosch und Kost im Tor; Valeczky (1), Baur (2), K. Rendle (1), Stegmaier (2), S. Rendle (1), Koenig, Biebl (1), Hüper (3), Uhl (5), Rau, Köberer, Hug (9/7)

Zeitstrafen: TSG Schnaitheim 4 (Benz 3, Huber); Heidenheimer SB 10 (K.Rendle 3, Hüper 2, Valeczky, Stegmaier, Uhl, Rau, Köberer)

Strafwürfe: TSG Schnaitheim 6 (alle verwandelt); Heidenheimer SB 7 (alle verwandelt)

Rote Karten: Valeczky (Heidenheimer SB) 16. Minute, Benz (TSG Schnaitheim) 38. Minute, K. Rendle (Heidenheimer SB) 51. Minute

Zuschauer: 400

Schiedsrichter: Baur und Bürgermeister von der HSG Winzingen/Wißgoldingen/Donzdorf

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