Was für ein Krimi: In einer spannenden Partie in der Bezirksoberliga sicherten sich die Handballer der TSG Schnaitheim einen knappen 29:28-Heimsieg gegen die TG Geislingen. Nach einer dominanten ersten Halbzeit, in der die Schnaitheimer mit 18:10 führten, drohte das Spiel in der zweiten Halbzeit noch zu kippen. Ein Strafwurf in letzter Sekunde bescherte jedoch den entscheidenden Sieg, der den vierten Tabellenplatz festigt und den Traum vom Aufstieg weiterleben lässt.
Das Heimspiel in der Ballspielhalle bot alles, was das Handball-Herz eines neutralen Zuschauers begehrt: Spannung, technische Kabinettstückchen und Emotionen. Der erfahrene Schiedsrichter Helmut Maier, der das Spiel souverän leitete, musste einige hitzige Situationen meistern. Die Hausherren starteten furios und dominierten von Beginn an. Nach acht Minuten führten sie bereits mit 6:1 und zeigten schöne Angriffe, darunter ein spektakulärer Doppel-Kempa-Trick. Zur Halbzeit schienen die Weichen für einen Kantersieg gestellt.
TSG verspielt Acht-Tore-Führung und kassiert Blaue Karte
Doch nach der Pause wendete sich das Blatt. "Ich habe in der Halbzeit angesprochen, dass wir den gleichen Fokus beibehalten müssen", erklärte Co-Trainer Daniel Köpf. Doch einige unüberlegte Aktionen brachten die Geislinger zurück ins Spiel. Die Abwehr der TSG verlor ihre Stabilität, Zeitstrafen häuften sich und gipfelten in einer Blauen Karte für Lukas Früholz. Der Schnaitheimer wurde im Gegenstoß gefoult, ließ sich dann zu einem Revanchefoul hinreißen und trat gegen seinen Gegenspieler nach. Eine Blaue Karte, die für unsportliche Vergehen gezeigt wird, zieht eine sofortige Disqualifikation des Spielers und eine anschließende Sperre nach sich. Wie lang die Sperre sein wird, entscheidet das Sportgericht des Handball-Verbands Württemberg nach Bewertung des Schiedsrichter-Berichts.
"Wir haben uns auf die Spielchen der Geislinger eingelassen", kritisierte Spielmacher Johannes Mühlberger. Nach 45 Minuten stand es 20:20, und die Partie entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch. Geislingen ging sogar kurzzeitig in Führung und schnupperte am Auswärtssieg. Aaron Benz, der Linkshänder, übernahm in der kritischen Phase Verantwortung und brachte seine Mannschaft zurück. Beim Stand von 28:28 in der Schlusssekunde wurde ein Strafwurf für die TSG Schnaitheim gegeben, den Benz sicher verwandelte.
Die Schnaitheimer nehmen den Aufstieg ins Visier
Nach dem Spiel war die Erleichterung bei Daniel Köpf spürbar. "Als Geislingen aufholte, fehlte uns die Erfahrung, aber die Einstellung und der Kampf waren super", lobte er seine Mannschaft. Das Saisonziel, der Aufstieg, bleibt fest im Blick: "Ohne Wenn und Aber wollen wir aufsteigen."
Johannes Mühlberger mahnt jedoch zur Konzentration: "Wenn wir so spielen wie in der zweiten Halbzeit, können wir den Aufstieg vergessen." Auch Routinier Tobias Fischer sieht Verbesserungsbedarf: "Wir müssen intelligenter spielen, dann schaffen wir es." Rückraumschütze Christopher Braumann zeigt sich kämpferisch: "Mit diesem Kader war der Aufstieg von Anfang an das Ziel. Wir geben alles und hoffen, es reicht am Ende."
Die TSG bleibt dank des Heimerfolgs voll im Aufstiegsrennen: Fünf Spieltage vor dem Saisonende liegen die Schnaitheimer (22:12) nur einen Punkt hinter der drittplatzierten HSG Bargau/Bettringen (23:11) und zwei Zähler hinter Kuchen-Gingen-Süssen Handball (2./24:10). Am kommenden Sonntag treten die TSGler beim TV Jahn Göppingen an (17.30 Uhr).
Namen und Zahlen
TSG: Stängle und Schmeißer im Tor; Montag, A.Benz (8/2), Mühlberger (7/3), Früholz (2), Braumann (6), P.Krafft (2), Wagner (1), Kohler (2), Fischer (1/1), L.Krafft, E.Benz
Zeitstrafen: TSG Schnaitheim: 7 (Früholz 2, Montag, A.Benz, E.Benz, Braumann, Fischer), TG Geislingen: 6
Strafwürfe: TSG Schnaitheim: 7 (5 verwandelt), TG Geislingen: 3 (1)
Disqualifikation: Früholz (41./TSG), Krasniqi (45./TGG)
Zuschauer: 250
Schiedsrichter: Helmut Maier vom TV Brenz