Darin sind sich beide Seiten einig: Zwischen der SG Burlafingen/PSV Ulm und der FSG Giengen/Brenz entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. In der ersten Minute ging die FSG durch einen Treffer von Ina Heißwolf in Führung, geriet aber nach dem zwischenzeitlichen 3:3 in der 7. Minute jedoch erstmals in doppelte Unterzahl. Innerhalb von 13 Sekunden wurden zwei Zeitstrafen gegen sie verhängt. Die Gäste hielten aber dagegen und erzielten in dieser Phase sogar das 4:4.
Burlafingen fand daraufhin besser ins Spiel und konnte bis zur 11. Minute auf 9:5 davonziehen. Doch die FSG Giengen/Brenz drehte mit einem beeindruckenden Sieben-Tore-Lauf die Partie zum 12:9, ehe Burlafingen in der 20. Minute gezwungen war, eine Auszeit zu nehmen.
Trotz einer weiteren doppelten Unterzahl – aus Sicht der FSG erneut durch eine „zweifelhafte Schiedsrichterentscheidung“ – konnten die Gäste ihre Zwei-Tore-Führung behaupten. Die letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit gestalteten sich ausgeglichen, sodass es mit einem knappen 15:17 in die Pause ging. Nach der Halbzeit blieb das Spiel intensiv und spannend. In der 39. Minute wurde gegen die FSG eine Zeitstrafe wegen eines vermeintlichen Fußspiels ausgesprochen – eine Entscheidung, die aus Sicht der FSG, auch neutrale Zuschauer hinterfragten. Die SG Burlafingen/PSV Ulm nutzte die Überzahl konsequent und glich erstmals aus.
In der 45. Minute gelang den Gastgeberinnen schließlich die 23:22-Führung. Die FSG lag in der 55. Minute mit 24:27 zurück, bekam in der Schlussphase allerdings weitere drei Zeitstrafen. Am Ende musste die FSG Giengen/Brenz eine 26:31-Niederlage hinnehmen, ärgerte sich aber insbesondere über die, aus ihrer Sicht, Benachteiligung durch den Schiedsrichter.
Gegen die Gastgeberinnen, die aktuell Tabellensiebter sind, wurden vier Zeitstrafen ausgesprochen, gegen die Gäste (Rang fünf) acht.
Wie es die beiden Trainer gesehen haben
Kirsten Heißwolf war über den Auftritt des Schiedsrichters verwundert, äußerte sich aber relativ diplomatisch: „Wir hatten kein Glück, weder mit unserem Spiel noch mit dem Schiedsrichter“, so die Trainerin der FSG Giengen/Brenz, die sich zum Beispiel über Aussagen wie „Emotionen und Gesten haben beim Handball nichts verloren“ seitens des Unparteiischen erstaunt zeigte. „Es hilft ja alles nichts“, so Heißwolf, die froh ist, dass sie mit ihrem Team weiterhin den Klassenerhalt fest im Blick hat.
Die von der FSG Giengen/Brenz geübte Kritik an dem Schiedsrichter kann auch Tobias Albsteiger nachvollziehen. „Die ein oder andere Entscheidung fiel vielleicht zu unseren Gunsten aus“, bestätigte der Trainer der SG Burlafingen/PSV Ulm. Der Unparteiische sei eher „ein Heimschiedsrichter“ und dafür bekannt, schnell Zwei-Minuten-Zeitstrafen auszusprechen. „Da muss man versuchen, ruhig zu bleiben“, sagt Albsteiger aus Erfahrung. Allerdings habe sein Team keineswegs nur aufgrund der Schiedsrichterleistung gewonnen.
Jetzt hat die FSG Giengen/Brenz spielfrei bis zum 26. April. Dann empfängt sie den SC Vöhringen zum letzten Heimspiel der Saison (20 Uhr, Schwagehalle).